Gestern war Teilnahmeschluss der Blogparade “Wie viel (Online)-Erreichberkeit darf´s sein, bevor sie krank macht?” und deshalb fasse ich hier die interessanten Beiträge noch einmal zusammen.
”© Lupo / pixelio.de”
Bekannt gemacht wurde meine Blogparade einerseits über Twitter durch Eure zahlreichen Retweets und über Martins Eintrag in der Übersicht der Elternblogparaden. Danke schön dafür.
Auslöser für den Aufruf zu dem Thema war für mich der Artikel von Nicole, in dem sie schreibt “HIlfe, ich brenne aus”. Ich bewundere Nicole sehr und hab’ mich immer gewundert, wie sie das alles hinbekommt, regelmäßig so tolle Beiträge auf ihrem Blog zu schreiben und auf Facebook und Twitter präsent zu sein, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Ich hab’ so oft schnelle Rückmeldungen von ihr bekommen und hatte das Gefühl, dass sie immer da ist. Als sie dann diesen Artikel schrieb, wurde ich sehr nachdenklich und es stimmte mich traurig, weil ihre dauernde Präsenz offensichtlich doch zu Lasten der eigenen Gesundheit ging. Dass sie es gemerkt hat und ihre Schlüsse daraus gezogen hat, finde ich sehr gut und es beweist Stärke. Liebe Nicole, ich danke Dir, dass Du so offen über das Thema geschrieben hast und wünsche Dir, dass Du Kraft tanken kannst und Dich auf das konzentrierst, was Dir wichtig ist.
Die Frühlingskindermama hat ihre Gedanken zur privaten Erreichbarkeit auf den sozialen Netzwerken und ihrem Blog aufgeschrieben. Für sie geht es in erster Linie um Austausch und Feedback zu den eigenen Gedanken, die sie in dem Maß nicht im Privatleben erfahren würde. Außerdem ist das Themenspektrum, das einen selbst interessiert, natürlich online viel größer und schon allein deswegen lohnt es sich, unter den Mamabloggern vernetzt zu sein. Eine Aussage möchte ich jedoch so nicht bestätigen, nämlich der Satz, in dem sie schreibt, dass sie ja eine unbedeutende Privatperson ist, die niemand vermisst, wenn sie mal nicht schreibt. Das stimmt so auf keinen Fall, denn die Frühlingskindermama ist aus meiner Timeline nicht mehr wegzudenken. Sie hat mir schon so oft geholfen mit ihren Blog-Beiträgen und Reaktionen auf meine Tweets, wenn ich mal wieder unsicher war oder nicht weiter wusste. Das möchte ich nicht mehr missen und ich würde Dich sehr wohl vermissen, wenn es nichts mehr zu lesen gibt.
Sarah vom Zwergenzimmerchen-Blog hat in ihrem Artikel die 3 Themen Erreichbarkeit im Beruf, in Sozialen Netzwerken und beim Bloggen beschrieben. Beruflich sieht sie dieses ganz pragmatisch: Man hilft sich gegenseitig, wenn mal wirklich wichtige Fragen auftauchen. Darüber hinaus wird keine berufliche Erreichbarkeit verlangt, da sie kein Firmenhandy hat und dies auch nicht vermisst. Zurzeit ist sie in Elternzeit. Die Sozialen Netzwerke spielen für sie eine große Rolle, wobei sie auf manche eher verzichten könnte (z. B. Facebook) und auf andere nicht so gerne (Instagram und Pinterest) bzw. auf keinen Fall (Twitter) verzichten möchte. Für das Bloggen erstellt sie sich einen Wochenplan, welche Themen diese Woche so beschrieben werden sollen. Sie sieht es aber nicht als Beinbruch an, wenn sie doch mal nicht so wie geplant dazu kommt. Besonders schön finde ich die Aussage, dass sie bei persönlichen Begegnungen den Augenkontakt und das Gespräch für wichtig hält und deshalb das Handy am Besten in der Tasche bleibt.
Jenny schreibt in ihrem Blog “familien4leben” besonders von der beruflichen Erreichbarkeit, die bei ihr über ein Firmenhandy abgedeckt ist. Für sie gibt es keinen Feierabend in dem Sinn, da sie sowohl über whatsapp als auch über Facebook Kundenanfragen bekommt und diese dann natürlich zeitnah beantwortet. Sie stellt die Vorteile heraus, dass man die Dinge schnell klären und damit aus dem Kopf hat. Anders herum betont sie, dass es auch wichtig ist, die persönliche Grenze zu ziehen und Zeit für das reale Leben mit Familie, Freunden und Hobbys zu haben. Sie bloggt sehr gerne, legt aber auch viel Wert darauf, ein Mittelmaß zwischen realem Leben und der Online-Welt anzustreben.
Mareike betreibt ihren Blog taffmother.de rein aus Spaß. Für mehr fehlt ihr nicht die Zeit, sondern die höhere Priorität. Das ist präzise auf den Punkt gebracht. Näher geht sie in ihrem Artikel auf die Themen “berufliche Erreichbarkeit” und “soziale Netzwerke – wirklich sozial oder doch Vereinsamung” ein. In ihrer beruflichen Tätigkeit als Community/ Social Media Manager in der Internetbranche trat die ständige Erreichbarkeit erstmalig auf, mit der sie auf allen Kanälen (Facebook, whatsapp, Community, private Handy-Nummer) ständig erreichbar sein musste, um Kontakte zu Usern zu halten, Fragen zu beantworten und über Veranstaltungen zu informieren. Wochenende und Feierabend gab es nicht mehr. Zum Umdenken gebracht wurde sie durch ihren Freund und die Reißleine in der Schwangerschaft gezogen. Sie hat besonders daraus gelernt, dass der eigene Gedanke, im Job unersetzlich zu sein und die privaten Grenzen zu ignorieren, nicht zu mehr Anerkennung, sondern zur Gefährdung der eigenen Gesundheit führt. Die sozialen Netzwerke Facebook, Twitter, Instagram und Pinterest nutzt sie zum Austausch mit Gleichgesinnten und zur Aufrechterhaltung des Kontaktes mit Freunden, die nicht bei ihr in der Nähe wohnen. Vereinsamung findet bei ihr durch die sozialen Netzwerke nicht statt, denn sie trifft ihre Freunde vorrangig im realen Leben. Und ihr kleiner Sohn schafft es auf charmante Art und Weise, ihr zu zeigen, dass er mehr Aufmerksamkeit bekommen möchte als das Smartphone.
Mein persönliches Fazit:
Zunächst freue ich mich über Eure zahlreichen Beiträge zu meiner ersten Blogparade und danke Euch von Herzen dafür. Ich kann Eure Gedanken alle sehr gut nachvollziehen und freue mich über die Vielfältigkeit der Erfahrungen. Letztendlich verstehe ich aus all Euren Beiträgen, dass es jeder für sich selbst entscheiden muss, wie viel Zeit man online verbringt. Wichtig ist, dass man auch im realen Leben Kontakte aufrecht erhält, bei deren Treffen das Smartphone eben auch einfach mal in der Tasche bleibt, um sich persönlich zu unterhalten.
Und wie gehe ich selbst damit um?
Ich betreibe meinen privaten Blog rund um das Mami-Leben seit fast einem Jahr und es macht mir sehr viel Freude, meine Erfahrungen aufzuschreiben und diese sowohl mit anderen Eltern zu teilen als auch für mich als Erinnerung zu notieren. Durch den Blog bin ich mit vielen Gleichgesinnten in Kontakt gekommen, die im realen Leben oft ausbleiben. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass die Gleichgesinnten nicht in meiner Umgebung wohnen oder ob ich so speziell in meiner Einstellung bin. Jedenfalls möchte ich diese Kontakte nicht mehr missen.
Beruflich spielt die Erreichbarkeit für mich eine nebensächliche Rolle. Ich habe zwar jederzeit die Möglichkeit, mich vom Homeoffice aus anzumelden, nutze dieses aber nur sehr selten – besonders, seit unsere Tochter auf der Welt ist. Denn die Prioritäten haben sich hier einfach geändert.
Bis vor kurzem war ich noch auf Facebook registriert, habe hier aber keinen Mehrwert mehr raus gezogen, sodass ich mich da abgemeldet habe. Bis heute fehlt es mir nicht. Twitter ist das einzige Netzwerk, auf dem ich angemeldet bin und bin dort auch regelmäßig aktiv. Ich freue mich über die Austauschmöglichkeiten und dass immer jemand da ist, wenn man gerade selbst eine Frage oder eine Unsicherheit hat. Man trifft immer auf jemanden, der entweder die gleiche Erfahrung gemacht hat oder bestenfalls sogar einen Tipp geben kann. Es ist ein Geben und Nehmen – wenn ich eine Erfahrung teile, bekomme ich auch oft positives Feedback. Viele aus meiner Timeline sind mir an´s Herz gewachsen und ich könnte es mir nicht ohne sie vorstellen. Irgendwie hab’ ich das Gefühl, dass wir uns gut verstehen würden im realen Leben. Deshalb könnte ich mir auch gut vorstellen, an einem Twitter- oder Blogger-Treffen teilzunehmen, eben um Gleichgesinnte zu treffen und um den Menschen hinter den Accounts kennen zu lernen.
Danke schön Euch allen für Eure Beiträge zur Blogparade. Wenn noch jemand teilnehmen möchte, ergänze ich gerne in dieser Zusammenfassung. Ergänzt dann einfach in den Kommentaren Euren Link.
Eure Mami Renate
45 total views, 45 views today