zurueck in der Heimat

Es ist immer wieder erstaunlich wieviel Kram sich innerhalb eines Jahres so ansammelt. Neben Kleidung sind das vorallem Souvenire, Olympia Memorabilia, Dokumente usw und von den meisten Dingen kann oder will ich mich nicht trennen. Meine letzten Tage in Vancouver verbrachte ich mit Ausmisten und Packen und schaffte es tatsaechlich, meine Habseeligkeiten in einen Koffer (ich gebe es zu, er war recht gross und schwer) und eine Reisetasche zu verstauen. Da durchkam mich ein komisches Gefuehl, all meine Sachen in 3 Taschen (inklusive Handgepaeck) zu erblicken, wenn man aber mal drueber nachdenkt, braucht man gar nicht so viel zum Leben.
Ich war sehr dankbar, dass mich Katrin zum Flughafen bringen wuerde, denn allein haette ich die 2 Taschen nicht hinter mir her ziehen koennen. Vorher genossen wir aber noch mal das schoene Wetter in Vancouver und das super Sushi in der Davie Street und assen unser Mittag in der Sonne an English Bay. Ein Eis goennten wir uns ebenfalls zum Dessert, man lebt ja nur einmal. Mit dem Bus und anschliessend dem Zug gings am spaeten Nachmittag zum Flughafen, wo wir in einer recht langen British Airways Schlange anstehen mussten. Die meisten hatten aber ihren Check-in bereits entweder online oder an den Flughafen Computern erledigt, denn es ging recht zuegig voran. Als ich an der Reihe war und meinen Koffer auf die Waage wuchtete, meinte die Dame nur "oh, der ist aber schwer!" (knappe 29kg). Sie bot mir an, meine Sachen umzupacken, um das Nachzahlen zu vermeiden, aber erstens war die zweite Tasche auch nicht gerade leicht (23kg) und ausserdem hatte ich schon seit zwei Tagen hin und her gepack, um alles halbwegs gleichmaessig zu verteilen und wollte die Taschen einfach nur noch loswerden. Ich meinte also, es wird nicht umgepackt und zahlte die 49 Dollar nach, was meiner Meinung nach nicht besonders teuer ist (bei anderen Fluggesellschaften zahlt man pro Kilo!).
Danach gings zum Starbucks, wo wir am Freitag schon die Hollaenderinnen verabschiedet hatten und dort erlebte ich eine tolle Ueberraschung, denn einige meiner Kollegen (Christian, Jennifer und Antonia) standen ploetzlich vor mir, um mir noch ein bisschen Gesellschaft zu leisten. Leider hatten wir nur ne knappe halbe Stunde, danach musste ich mich bereits von ihnen verabschieden, aber ich war trotzdem happy, sie nochmal alle zu sehen. Danke an Euch, das war super! Wenn man schon alleine reisen muss, freut man sich immer, verabschiedet und abgeholt zu werden.
Mein Flug BA84 hatte sich um ca. 20 Minuten verspaetet und in London konnten wir nicht sofort landen, weil die Landebahn stark nachgefragt war und so kreisten wir noch ca. 15 Minuten durch den englischen Luftraum. Trotz der Verspaetungen seien wir immer noch frueher da als geplant, verkuendete der Pilot mit Stolz in der Stimme. Zum Glueck gibt es bei Fliegern keine Strafen fuer Geschwindigkeitsueberschreitungen, hier kann man immer die guenstigen Windverhaeltnisse verantwortlich machen. Der Flug selbst war gar nicht so lang, 8 Stunden und ein paar Zerquetschte kriegt man recht schnell rum. Abendessen wurde kurz nach dem Start serviert und nach dem die meisten nochmal aufs Klo sind, wurde das Licht gedaemmt und viele schliefen. Auch ich hatte zwar meine Augen hinter der Augenbinde versteckt, aber erholsamen Schlaf bekommt man leider nicht. Die Klimaanlage droehnte mir in den Ohren und ich frage nach einer Kopfschmerztablette, die man allerdings ohne Papierkram nicht bekommt (es koennte ja was nach Einnahme der Tablette passieren).
In London Heathrow angekommen, erfuhr ich dass mein Weiterflug BA910 gecancelt wurde, weil wieder irgendwo jemand streikt (vielen Dank!), aber man hatte mich auf den naechsten Flug umgebucht, der ne knappe Stunde spaeter fliegen wuerde. War also nur halb so schlimm. Danach der naechste Schock bei der Sicherheitskontrolle. Erstmal Schuhe aus und Guertel ab und dann hatte ich nach 8 Stunden meine Wasserflasche im Rucksack vergessen und die loeste den Alarm beim Ultraschall aus. Daraufhin wurde mein kompletter Rucksack gefilzt und alle elektronischen Geraete (Handy, ipod und Akku fuer Laptop) nochmals gescannt. Zum Glueck wurde mir kurz vorher noch eine extra Stunde geschenkt, ich konnte das also gelassen nehmen.
Erstaunt war ich mal wieder von der Einreise nach Deutschland. Muss man in Neuseeland und Australien noch eine Einreisekarte ausfuellen und Angaben darueber machen, in welchen Laendern man in den letzten Monaten gelebt und mit welchen Tieren/Pflanzen oder anderen organischen Dingen man in Kontakt gekommen ist, so interessiert das in Deutschland niemanden. Da muessen wir uns wirklich nicht wundern, wenn Dinge nach Deutschland eingefuehrt werden, die wir nicht haben wollen! Meine Eltern wussten uebrigens von der Verspaetung nichts und das obwohl ich ihnen eine Nachricht hinterlassen hatte und so waren sie mehr als froh, als ich endlich mein Gepaeck aus dem gesicherten Bereich schob. Sie hatten zwar auf der Flughafen Anzeige gesehen, dass mein Flug annuliert war, bekamen aber aus Datenschutzgruenden keine Auskunft von British Airways bezueglich meines Weiterflugs. Datenschutz hin und her, aber Leute im Ungewissen zu lassen, ist auch nicht okay!
Das Auto war diesmal ein bisschen ausserhalb von Frankfurt geparkt und wir mussten den Zug und die S-Bahn nehmen, um zum Parkplatz zu gelangen. Ich war hundemuede und haette im Stehen einschlafen koennen! Im Auto holte ich zwar ein wenig Schlaf nach, die Fahrt durch Suhl verpasste ich aber nicht und gegen 0.30 Uhr waren wir endlich zu Hause und ich reif fuers Bett.
Es ist schoen, wieder zu Hause zu sein. Diesmal lass ich es ruhig angehen und werde nicht soviel durch die Gegend huschen. Ich verbringe lieber viel Zeit mit dem kleinen Henry, gehe spazieren im schoenen Thueringer Wald und mach Fotos. Mal sehen, ob das Wetter mitspielt....

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