Was des einen Freud, das ist des anderen Leid. Wintersportfreunde, vor allem die Skifahrer unter uns, lieben große Skigebiete. Desto größer, variantenreicher und moderner, desto besser. Kein Wunder, dass die Wintersportorte Millionen in den Ausbau der Liftanlagen und Pistenkilometer investieren. Sehr zum Leidwesen der Naturfreunde. Aber das ist nur einer von vielen Aspekten, die es gilt zu beleuchten.
Sportarten, die unter freiem Himmel ausgeübt werden können, stehen hoch im Kurs. Egal, ob der Sport Skifahren, Biken, Wandern oder Klettern heißt. Allerdings muss dem begeisterten Sportler einiges geboten werden. Der Sportler von heute möchte nicht nur Natur erleben, er möchte Adrenalinstöße verspüren, er möchte Neues erleben und er ist auf der Suche nach Neuem. Dieser Herausforderung gerecht zu werden ist nicht einfach. Früher waren Wintersportorte beinahe Selbstläufer. Ein sicheres Geschäft. Wer aber heute nicht investiert, der bleibt außen vor. Ähnliches gilt für die Sommersportorte. Neue Fun- und Kletterparks und vieles mehr müssen geboten werden. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, müssen Wälder gerodet werden und freie Flächen ver- beziehungsweise umgebaut werden. Hotels, Parkplätze, Funparks und Klettersteige werden in die Natur eingegliedert. Dass dies nicht ohne Folgen bleibt, dürfte außer Frage stehen.
Die vielen Sportler, die sich nun unter freiem Himmel austoben, bringen aber selbst auch einiges an Problemfaktoren mit. Der achtsame Umgang mit Natur und Umwelt scheint verloren gegangen zu sein. Wer heute mit offenen Augen durch die Natur zieht, der findet dort vieles, was da nicht hingehört. Essenreste, Verpackungen und anderer Müll werden einfach zurückgelassen. Biwakhöhlen sind nicht selten mit Müll überhäuft und an den Wegrändern liegt anderer Unrat. Der Leistungsdruck, dem die Sportler ausgesetzt sind, fordert natürlich eine gewisse „Leichtigkeit“ und so ist man vielleicht auf der Jagd nach neuen Rekorden nicht unglücklich darüber, wenn das eine oder andere Gewicht vom Rad oder aus dem Rucksack fallen darf. Fragt sich nur, wie all dies wieder den Weg ins Tale schafft.
Und selbst im Tale sieht die Lage nicht anders aus. Camping und das Schlafen unter freiem Himmel sind gefragter denn je. Erlebnis pur. Action pur und ein deutlicher Gegensatz zum typischen Alltag. Aber auch hier ersticken nicht wenige wunderschöne Plätze im Unrat. Hier allerdings – zumindest bei den offiziellen Plätzen – kümmern sich bemühte Menschen um die Sauberkeit am Platz. Gott sei Dank.
Viele Menschen haben den Umgang mit Umwelt, Mensch und Tier verlernt beziehungsweise nie gelernt. Dass dem nicht so sein muss, steht außer Frage. Es gilt auch das Augenmerk auf vermeintlich unbedeutende Handlungen zu legen, wobei das unachtsame Nutzen von Chemieprodukten zur Körperpflege in der Wildbahn genannt werden muss. Shampoos und Duschgele gelangen beim sorglosen Einsatz fern von sanitären Einrichtungen nur allzu leicht ins Grundwasser und schädigen die Flora und Fauna nachhaltig. Dabei gibt es einfache Lösungen. Klassische Produkte auf Mineralölbasis, wie Kernseife, sind ein guter Anfang. Weiterführende Informationen zu natürlichen Hygieneartikeln können hier gefunden werden.
Wer sich in der freien Natur bewegt, der sollte es halten, wie es nicht selten auf Schildern zu lesen ist:
„Respektiere Deine Grenzen.“
Grenzen für Natur und Tier. Auch wenn der Mensch von heute dieses Wort nicht mehr gerne hört und akzeptiert, ist es aktueller denn je.