Zurück nach HollyHill
Alexandra Pilz
HeyneFliegt, 2013
978-3453534261
16,99 €
Ein einsames Dorf in Dartmoor und eine Vergangenheit, die Emily eigentlich nicht kennt. Bis zu ihrem 18ten Geburtstag hatte sie keine Ahnung, dass ihre Mutter im Dartmoor gewohnt hat. Hollyhill ist genau so verwunschen, wie Emily es sich vorgestellt hat. Aber warum tuscheln alle hinter ihrem Rücken? Und da bliebe noch die Frage: Warum geht ihre beste Freundin nicht ans Telefon? Irgendetwas stimmt nicht und Emily will endlich wissen, was es ist…
Emily hat es recht schwer. So ohne vernünftige Vergangenheit reist sie einfach ins Dartmoor und sucht ihren Sinn. Mutig würde ich sie nennen, neugierig und manchmal etwas schwer von Begriff. Denn bis ihr auffällt, dass in Hollyhill irgendetwas nicht stimmt, denkt der Leser schon viel weiter. Aber das macht Emily irgendwie sympathisch, denn sie ist nicht das blond, hübsche Mädchen mit der tollen Intelligenz, der alles zufliegt.
Aus der Menge der Dorfbewohner stechen einige Charaktere heraus. Manche bekommen etwas mehr Raum um sich zu entwickeln, andere bleiben leider blass. So hätte ich mir mehr Zeit mit einer etwas älteren Person gewünscht, die sich aufgrund ihrer Pension und Klamotten als interessant erwiesen hätte.
Matt, der etwas mehr Zeit mit Emily bekommt, bleibt hingegen etwas unnahbar. Das macht in aber genau so mystisch verrückt, wie ganz Hollyhill. Er passt also gut in die Geschichte rein, auch wenn seine Handlung manchmal sehr schwer zu verstehen sind und er sehr zickig sein kann. Vielleicht ist ein bisschen “Mädchen” an ihm verloren gegangen.
Hollyhill, ein eigentlich kleines ruhiges Dorf. Wäre da nicht der Fehler, dass es auf keiner Landkarte zu finden ist. Komisch, aber es existiert trotzdem
Ein achtzehnjähriges Mädchen sucht seine Vergangenheit, nachdem es einen Brief gelesen hat. Einfach Beweggründe, die jeder versteht, treffen auf ein Dorf voller Geheimnisse, verschrobenen Menschen und auf Matt.
Ein klein wenig Liebe muss dabei sein, dachte sich wohl auch die Autorin, aber relativ ist der Anteil daran. Ich finde, dass Emily mir manchmal am “Schnell-Schusssyndrom” leidet. Auch wenn die Handlung selbst mit dem Zeitreisen lange auf sich warten lässt, liest der Leser schon mal 210 Seiten bis etwas wirkliches passiert.
Es ist nicht so, dass bis dahin rein gar nichts passiert. Aber irgendwie ist der Leser immer in “Habtachtstellung” und wartet somit auf den Knall. Auch warten kann anstrengend sein. Gut, dass es Gespräche zwischen Emily und den anderen Charakteren gibt, die das Warten verkürzen.
Fantasievolles Cover, das Lust auf den Inhalt macht. Außerdem mag ich die Sprache der Autorin sehr, die sich an die Charaktere anpasst, aber nie aufgesetzt wirkt.
Ich vergebe 4 Bücherpunkte. Es hat mir sehr gut gefallen und war kein 0815-Zeitreisen Buch. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass es keinen weiteren Band gibt. Aber auch der Einteiler-Wunsch kann den Punkteabzug nicht rechtfertigen. Am Ende sind es einige Handlungen, die mir zu schnell vonstatten gehen, weil das Buch am Anfang etwas braucht, um in Fahrt zu kommen.