Guten Morgen meine Lieben,
Schon wieder Dienstag. Wir waren am Wochenende im schönen Bayern und haben die Lieblingsoma besucht und jetzt ist fast schon wieder Bergfest im Alltag los und Apropo, der hat sich ja für mich geändert.
Ja ich gehe ja seit 01.07.2016 wieder einer bezahlten Tätigkeit nach und bin somit zurück im Berufsleben.
Es war ja äusserst schwierig einen Job zu finden, der meine Vorstellungen von unserem Lebensmodell erfüllt. Für mich kam nur eine Teilzeitstelle 4-5 Stunden täglich vormittags in Frage. Wieso? Weil mein Mann fast rund um die Uhr arbeitet und das Europaweit. Demnach muss es eine Konstante geben und die bin ich. Mir ist es einfach wichtig die Nachmittage mit dem Prinzen zu verbringen und das so, wie wir es bisher auch getan haben.
Wieso ich nicht zu Hause bleibe?
Ja das habe ich 3 Jahre gemacht und es tat meinem Gemüt nicht ganz so gut. Nicht, dass es mir nicht reicht mich um Haus, Kind und alles andere zu kümmern. Ich bin einfach ein Arbeitstier und vor Allem brauche ich auch den geistigen Input. Aber Vollzeit arbeiten kommt für mich nicht in Frage.
Vor einigen Monaten dann meinte der Karmabus es gut mit mir und ich bekam einen Job, der schöner klingt als wahr zu sein. Eigentlich werden alle meine Wünsche erfüllt. Ich arbeite nun jeden Tag 4 Stunden und kann den Prinzen genau so abholen wie vorher auch.
Was ich da jetzt mache?
Ich bin Mädchen für alles. Das klingt immer nach nix aber so ist es nicht. Eigentlich ganz im Gegenteil. Ich bin das Pendant zu meiner Chefin und versuche Sie in allem zu unterstützen. Ich arbeite bei einem Mittelständler und wer es kennt, weiss das man dort eben fast alles macht. Da gibts keine Abteilungen für alles sondern eine Abteilung für alle Bereiche. Somit bin ich für den Einkauf, Verkauf, Produktion, Lager, Qualitätsmanagement, Administration und vieles mehr zuständig.
In meiner ersten Woche merkte ich, wie eingerostet mein Gehirn war. Im Ernst man wird träger, vergesslicher und müder. Ich bin da ganz ehrlich. Es dauert irgendwie länger was zu kapieren. Es war sehr viel Information in kurzer Zeit und das frustrierte mich. Ich habe einen hohen Anspruch an mich selbst und stehe mir dadurch auch mal selbst im Weg. Ich mache dann Fehler und will mehr als geht.
In meiner ersten Woche, wurde auch der Prinz gleich krank. Wir kamen das 2. Mal in die Bredouille zu klären wie wir das machen. Mein Mann nahm halbe Tage frei, damit ich vormittags arbeiten konnte und er nachmittags. Zum Glück is er gerade hier im Büro.
Das Arbeitsklima ist sehr sehr angenehm, familiär und trotzdem professionell. Das Themengebiet ist total neu aber unglaublich spannend. Ich bin jetzt 5 Wochen dabei und komme so ganz langsam in gewisse Routinen rein. Ich mache immer noch Fehler da wenig Zeit für eine Einarbeitung da ist.
Kaltes Wasser ist das, in das ich geworfen wurde.
Das ist der 3. Job bei dem ich das so erlebe und positiv finde ich das nicht aber es gibt keine Zeit für Einarbeitung. Zeit ist Geld und kleinere Firmen haben andere Prios. So muss man eben auch mit den Fehlern leben.
Ich arbeite meist von 08:45 -13:30Uhr da ich recht schnell merkte, dass ich ohne Pause verhungere. Ich hole den Prinzen ja nach der Arbeit ab und habe somit eigentlich keine Zeit etwas richtiges zu Essen und wenn wir dann noch etwas vorhaben, dann klappt es erst nicht.
Was sich alles verändert hat durch den Job:
- Ich bin wirklich viel viel müder
- Ich habe Sorge, wenn der Prinz krank wird und ich zu Hause bleiben muss, da es eben keine Kollegin gibt, die meine Arbeit macht
- mein Kopf ist manchmal so voll, dass ich mich nicht immer zu 100% auf den Prinzen konzentrieren kann
- Einkäufe, Erledigungen, Arzttermine gehen nur noch nachmittags und mit dem Prinzen. Das verkürzt unsere gemeinsame freie Zeit
- Die Abende sind inzwischen länger, da ich den Haushalt und alles was ansteht nur noch Abends oder am Wochenende machen kann
- Mein Mann und ich haben neu hinzugekommene Gesprächsthemen
- Ich genieße die Zeit mit dem Prinzen noch intensiver
- ich habe deutlich weniger Zeit für Hobbys(Blog, Nähen, Kochen & Backen)
Die Sache mit der Vereinbarkeit und dem Berufsleben:
Nach 5 Wochen kann ich sagen, es ist alles komplizierter geworden. Bin ich krank oder der Prinz, dann müssen wir wirklich jonglieren denn wir haben hier niemanden. Meine Mama ist jetzt schon 2 Mal zu uns gekommen aber es sind jedes Mal über 400km Fahrtweg. Die Schließtage und Reisen meines Mannes sind mit unserem Urlaub kaum abzudecken. Die aktuelle Problematik mit der Kita stellt uns wieder vor extreme organisatorische Herausforderungen, für die wir noch keine wirkliche Lösung gefunden haben.
Ich mache inzwischen fast jeden Tag ein wenig länger, da ich wirklich in Teilzeit mehr mache als eine Vollzeitkraft. Das ist keine Beleidigung oder irgendein dahingesagter Blödsinn, denn ich habe ja immer Vollzeit gearbeitet. Es ist Tatsache, da man schneller und mehr schaffen will und muss, da der Feierabend gefühlt nur eine Stunde entfernt ist.
Die fehlende Option von zu Hause aus zu Arbeiten, übt sehr viel Druck auf mich aus.
Den Druck mache ich mir im Moment nur selber aber mal schauen, denn perspektivisch gibt es in meinem Job immer mehr Arbeit statt weniger.
Ich fühle mich wirklich, als ob ich 10 Jobs habe, da ich sehr wenig Zeit zum Puffern habe für irgendwas. Me Time ist sehr sehr rar geworden aber noch ok. Mein Mann und ich versuchen Dinge zu organisieren, die uns jeweils Zeit für uns geben. Sei es eine Reise für mich zu lieben Bloggerkollegen/kolleginnen oder für ihn ein Fussballspiel mit Freunden.
Man kann alles irgendwie organisieren, wenn man muss aber das Müssen ist stärker geworden.
Als ich zu Hause war, war ich immer der Puffer für alles. War der Prinz krank, blieben wir soooooo lange zu Hause, bis er völligst auskuriert war. Mein Mann konnte sich zu 1000% auf seinen Job konzentrieren und Urlaubstage waren wirklich für Urlaub und nicht um Krankheit zu überbrücken.
Ich will nicht jammern. Uns gehts hervorragend. Meine Chefs sind unglaublich herzliche Menschen, die mich unterstützen, die Kinder lieben und nicht wegschauen, wenn man weinen muss, weil man „private" Probleme hat.
Nach 5 Wochen zurück im Berufsleben kann ich sagen, ich habe Spaß und bin euphorisch. Ich bin aber auch müde und kaputt. Allem gerecht zu werden ist schier unmöglich und von diesem Anspruch muss ich mich verabschieden.
ich will es nicht und das macht es manchmal stressiger aber wir nutzen die Zeit die wir haben für uns als Familie und geniessen Sie. Wir schätzen Sie wieder mehr.
Also mein Fazit ist:
Mehr arbeiten möchte ich nicht (müssen) denn dann hätte mein Leben einiges an Lebensqualität verloren. Die Zeit ist auf 24 Stunden begrenzt und 6 Stunden ist man damit beschäftigt zur Kita zu fahren um dann zur Arbeit zu fahren um dann wieder zur Kita zu fahren. Dann bleibt nicht mehr viel für Familie und Haus und und und...Schlafen sollte man ja auch noch irgendwann...
Einige fragten bereits nach den Abläufen am Morgen. Wir planen immer mehr Zeit ein, damit niemand in extremen Zeitdruck gerät denn es hilft niemandem. Wir frühstücken alle zusammen, jeder hat Zeit sich fertig zu machen. Der Prinz hat noch Zeit zu spielen, je nachdem wie lange er braucht um aus dem Bett zu kommen.
Erst einmal bin ich zu spät zur Arbeit erschienen aber das lag am Stau. Ansonsten klappt das super.
Ich liebe das Arbeiten und freue mich diesen neuen Lebensabschnitt begonnen zu haben. Mal schauen was die nächsten Monate noch bringen.
Wie ist es bei euch? Was ist anders am Arbeiten als Elternteil? Was haltet ihr von der Vollzeit/Teilzeit-Diskussion? Was macht ihr um die wenige Zeit, die man hat optimal für die Familie zu nutzen?
Ich freue mich auf eure Erfahrungen und wünsche euch eine schöne Woche
Eure Glucke
Ich bin Dani, in den Dreißigern, also den besten Jahren des Lebens. Ich bin Mama vom Prinzen, Ehefrau vom Liebsten und Schreiberin von diesem, meinem Schatz Glucke und So. Hier findet ihr eigentlich recht viel von mir und meinem Leben. Authentizität und Ehrlichkeit ist mir sehr wichtig und ich hoffe das spürt man auch. Viel Spaß beim Stöbern und schön das Du vorbeigeschaut hast.