Neulich unterhielt ich mich mit einem Elfjährigen. Das Gespräch verlief etwa so:
Er: “Vor ein paar Tagen habe ich mir ‘Zurück in die Zukunft’ angesehen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie die sich damals unser heutiges Leben vorgestellt haben.”
Ich: “Nun ja, ich erinnere mich daran, wie das damals war…”
Er: “Die dachten im Ernst, die Leute würden nur noch mit Hovercrafts unterwegs sein. Vollkommen durchgeknallt…”
Ich: “Ja, damals dachte man, im Jahr 2000 würde alles sein wie in einem Science Fiction Film. Wir mussten haufenweise Aufsätze darüber schreiben, wie wir uns…
Er: “Die Filmemacher hatten ja keine Ahnung. Die wussten nichts von iPhones… “
Ich: “Damals gab es doch tatsächlich noch an jeder Strassenecke eine Telefonzelle. Ach ja, und diese lächerlichen Autotelefone…”
Er: “…die haben nicht mal Internet, keine E-Mails…”
Ich: “Das hätte man sich damals nicht vorstellen können. Man schrieb sich ja auch noch Briefe…”
Er: “…wirklich keine Ahnung hatten die. Und dann die Angst vor dem Jahr 2000…”
Ich: “Oh ja, da gab es die Panik um den Millennium-Bug. Und die Millennium Babies…”
Er: “Millennium? Was soll das wieder sein?”
Ich: “Na, der Jahrtausendwechsel natürlich. Aber da warst du noch gar nicht auf der Welt… Es gab Leute, die wollten unbedingt ein Millennium Baby haben, aber deine Eltern wohl nicht. Wir übrigens auch nicht…”
Er: “Und wenn das Baby dann einige Minuten zu früh zur Welt gekommen wäre? Wäre es dann kein Millennium Baby gewesen?”
Ich: “…die waren alle vollkommen aus dem Häuschen wegen der Sache…”
Er: “Aber eben, die im Film mit all den Hovercrafts und den fliegenden Skateboards waren total irre…”
Mir scheint, der Junge und ich haben da ein wenig aneinander vorbeigeredet. Kein Wunder, ich kann mich ja auch noch ziemlich lebhaft an die Zeiten erinnern, die dem Jungen so fremd erscheinen.