Zürich, Vermont, Berlin, Etappen einer zu sich Reisenden “Fräulein Jacobs funktioniert nicht”

Fräulein Jacobs, Sproß der Jacobs Dynastie, aufgewachsen in dörflichen Strukturen in der Schweiz(dort durchaus beheimatet),wird  später durch einen familiären Umzug in Zürich angeschwemmt, einer Stadt mit der sie es schwer hat.

“Ich bin ein Kind aus dem Schlaraffenland, aus einem kleinem geographischen Wunder, das einst nur ein Fleck Land mitten im Heiligen Römischen Reich war…..Heute gibt es in der Schweiz die beste Schokolade, der Lack der Autos glänzt hier am schönsten, die Straßen sind immer gesaugt und gefegt, wir haben die idyllischsten Blicke  über See und Alp, und unsere Uhren gehen am genauesten.”

Trotzdem will Louise nur noch weg, denn Zürich hängt in seiner Makellosigkeit die Meßlatte unerreichbar hoch.

Sie ist nicht makellos, sie lispelt, ist Legasthenikerin und denkt synäshtetisch. Das wäre nicht weiter tragisch würde nicht die Bedeutungsvielfalt der zum Beispiel blauen Neun sie am Rechnen hindern.

Soziale Kontakte in Gruppen lösen Unbehagen aus, sie trennt sich wie Öl von Wasser, obgleich sie gern dazugehören würde.

Fräulein Jacobs verbringt ihre Nachmittage in Therapiezimmern um passend gemacht zu werden, denn das System passt sich nicht an.”Diese Louise aus “Schwächen”, “Therapien”, “Therapieverläufen”, Maßnahmen”, und Schwierigkeiten”…machte keine sichtbaren Fortschritte.

Unterstützt von Logopäden, Horchtrainern, Konzentrationsübunen, Nachhilfe und  metamorphischen Massagen, schleppt sie  sich durch die Schulzeit , immer unterstützt von einer liebevollen Familie.

Die Versetzung in die elfte Klasse schafft sie nicht und so suchen die Eltern nach einer Alternativlösung, denn aus ihr sollte zumindest eine Physikerin, Mathematikerin, Chemikerin, Ärztin oderJuristin werden, während sie selbst nur einen Berufswunsch kennt”Cowboy”.

“Der Gedanke, mich auf eine Sportschule in Bern zu schicken, war verworfen worden, der Versuch, mich im vorangegangenen Herbst in England auf ein Internat einzuschulen, scheiterte in letzter Minute. Die Idee, mich auf eine Waldorfschule zzu schicken, löste Unbehagen bei meinen Eltern aus.So ging das seit Jahren.”

Sie finden schlussendlich zur Vermontacademy in Amerika.”Mit meinem Weggang nach Amerika wurde ein Traum wahr.”

So scheint es ihr, aber auch hier hat sie Mühe sich  in soziale Gefüge einzufinden und Fuß zu fassen.Ihre Leistungen werden besser, nun ist sie es selbst die sich unter Druck setzt, sich kontrolliert bis in die Magersucht.

Der Traum vom freien Cowboydasein ist vorerst geplatzt. Louise kehrt in die Schweiz zurück und wird in die psychiatrische Klinik Littenheid mit einem Gewicht von 39 kg eingewiesen.Sie wollte sich in Amerika neu erfinden und hat sich nun bis zur Esszenz heruntergehungert.

Langsam findet ein Erkennen statt, das Erkennen von sich selbst, den eigenen Ängsten , Sehnsüchten, Ambivalenzen. Sie zeigt Mut in der Auseinandersetzung mit sich selbst. Fünf Monate später wird sie entlassen und die Frage nach dem “Was jetzt?” stellt sich erneut. Sie will Abitur machen, aber nicht in Salem , so wie es ihr Vater ihr vorschlägt.

Sie geht nach Berlin, findet ein Gymnasium das bereit ist sie mit ihren neunzehn Jahren noch aufzunehmen- das Schadow Gymnasium in Berlin Zehlendorf.

Zunächst wohnt sie in Berlin Charlottenburg/Schlüterstraße  im Gästezimmer einer mit den Jacobs befreundeten Familie. Abends wird sich oft etwas vom Take-away geholt, nicht aufwendig gekocht, so wie sie es von zu Hause kennt.

In ihrer Freizeit radelt Louise  durch Berlin, setzte sich in Cafes in Berlin Zehlendorf, liest oder schreibt.”Es machte mir nichts aus alleine zu sein, Berlin ermöglichte mir den Zugang, indem es mich abtauchen ließ”

Sie bleibt dran und ist gewillt dieses mal etwas zu Ende zu bringen, auch wenn es nicht perfekt ist. Perfektion soviel hatte sie in der Therapie gelernt war wie die Meßlatte Zürichs- nicht zu erreichen.

“Berlin schickte mich durch eine harte Schule, in der ich lernte, ohne es zu wollen.” Berlin mit seinen riesigen Straßenschluchten, zweispurigen Straßen,abgefuckten Ecken, stinkenden U-Bahnhöfen erschien ihr herrlich.”Berlin blieb hart. Die Härte hob allerdings die Härte auf, die ich mir selbst entgegenbrachte und so war ich mit der Stadt wieder im Einklang.

Im Gegensatz dazu bekommt sie in Zürich Erstickungsanfälle. Ein “Ich will- statt ich möchte bitte”- im Cafe, wird als grobe  Unhöflichkeit bemerkt.”…da alle schon alles haben, kann in dieser Stadt niemand noch etwas wollen.”

Mit dem Abitur in der Tasche und entfalteten Flügeln geht sie ihren einmal eingeschlagenen Weg weiter. Das Buch endet mit einem Epilog geschrieben in Montana.

 



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