Zürcher Rituale...

Von Schamanenstube

Der alte Ritualplatz im Kanton Zürich

Diese Woche begleiten wir wieder eine Visionssuche. Gedanken um die Örtlichkeit finden natürlich schnell ihre Richtung im Kanton Zürich. St. Gallen kennen wir noch zu wenig. So begeben wir uns in alt bekannte und liebe Gegenden. Wir staunen nicht schlecht, dass hier wohl auch noch andere am Werke sind. Sie scheinen den Eingang zur alten Welt mit einem Baum markiert zu haben. Wohlgemerkt einen lebenden Baum, der verbogen wurde und dessen Krone am Boden festgemacht wurde. Wir fragen uns, ob es sinnvoll war, diese Gegend für ein Haus zu verlassen. Aber auch, ob andere, die hier zu wirken versuchen, wissen, was hier ist.
Abgesehen davon fühlen wir uns von der Natur willkommen geheissen, wie alte Freunde. Es ist ziemlich genau ein Jahr her, seit wir uns verabschiedet haben.

Wir freuen uns darüber, dass unser Medizinrad noch unversehrt im Wald liegt und sich in Ruhe und Geborgenheit einbettet. Ein schönes Gefühl. Und genau der richtige Ort für eine viertägige Visionssuche. Hier oben ist Frieden, Leben und Echtheit.
Es ist uns bewusst, dass wir hier zu Hause sind. In den Wäldern des Zürcher Oberlandes. Wir entdecken ein neues Gefühl, das wir vorher nicht grossartig bemerkt haben: Heimat.
Wie uns der Wald begrüsst, uns integriert und wir das Gefühl haben, jeden einzelnen Grashalm, jeden Baum, jede versteckte Ecke zu kennen, so fühlen wir uns daheim. So ist in unserer Gefühlslogik ein neues Gefühl aufgetaucht. Dieses differenzieren wir gleich wieder in verschiedene Untergefühle: Ahnenheimat und Bestimmungs-Heimat.

Der Wald leuchtet in seiner Sommerkraft


Wir haben in 15 Jahren Turbenthal vieles erlebt, Gutes wie Schlimmes. Hätten wir das in St. Gallen erlebt, wäre das Heimatgefühl vielleicht dort angesiedelt. Zürich haben wir aber zu einem grossen Teil mitgenommen. In unserem Garten wachsen Pflanzen, die wir aus dem Zürcher Oberland geholt haben. Die Vögel begleiten uns und neue Wesen sind hinzu gekommen, wie Eichhörnchen, Feuersalamander, Libellen, Mölche und Kröten.

Der Ritualplatz erstrahlt in der Abendsonne und verstärkt das Gefühl, zu Hause zu sein. Wärme zieht ein in den Wald, warmes, rotes, fast schon kitschiges Licht erhellt mal den einen, mal den anderen Baum. Als ob sie alle da stehen und uns einzeln ihre Zuneigung zeigen würden. Wir stehen da und grüssen die Geister, jeden einzelnen.


Hier bist Du

Wir erinnern uns an das alte Ritual des Lebensweges. Und da wird uns klar, die eingeschlagenen Richtungen sind nicht entscheidend, die über lange Zeiträume wirkenden Ordnungen werden erfüllt. Neues ergibt sich aus dem Alten.

Je nach Konstellation werden wir dieses Wochenende wohl im Kanton Zürich ritualisieren. Kräutersammeln ist angesagt. Am meisten sind wir natürlich auf die Wirkungen der Zürcher Visionssuche gespannt.