Zur Pathologisierung von angeblichem Rassismus

2 x 3 macht 4 widdewiddewitt und Drei macht Neune! Ich mach‘ mir die Welt widdewidde wie sie mir gefällt…

– Pippi Langstrumpf –

In dieser wirklich lesenswerten Debatte fand ich den folgenden Satz. „In Deutschland gab es die Tendenz, solche Meinungen auszugrenzen oder zu pathologisieren. Das hat sich in den vergangenen Monaten geändert. Das Spektrum der Meinungen hat sich stark ausgeweitet, auch links. Grüne Politiker sagen nun Dinge, die noch vor zwei Jahren undenkbar waren.“

Schön wäre es. Denn ein von unbeugsamen Antirassisten bevölkertes virtuelles und journalistisches Dorf hört nicht auf, dem Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die dissidenten Deutschen, die versuchen, in dieses gut gesicherte Dorf einzudringen. Drei Beispiele aus verschiedenen Niveaus des öffentlichen Lebens.

„Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.“ Nun ist es unzweifelhaft so, dass sich ein Herr Gauland in der Angelegenheit mehr als ungeschickt angestellt hat. Aber wo ist der Rassismus in diesem Satz? Wäre er von einem durch den linksliberalen Mainstream als solchen anerkannten Antirassisten ausgesprochen worden, wäre er ganz anders interpretiert worden. Nämlich als legitimes Beispiel des latenten Rassismus in weiten Teilen der deutschen Bevölkerung. Bezüglich eines Herrn Gauland verbietet es sich natürlich, einen solchen Satz nicht gegen ihn zu verwenden. Wo käme der Antirassist denn da hin? In den Verdacht der Verharmlosung natürlich. Deshalb in diesem Zusammenhang noch ein kleiner Hinweis an die Dame, die Herr Gauland für rechtsradikal hält. Ja, man darf dieser Meinung sein. Das Bundesverfassungsgericht hat es bestätigt. Aber man darf in Deutschland auch rechtsradikal sein. Wer radikale Zielvorstellungen realisieren will, muss nicht befürchten, dass er vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Jedenfalls nicht, solange er die Grundprinzipien unserer Verfassungsordnung anerkennt. Auch dies wurde vom Bundesverfassungsgericht bestätigt.

Auch andernorts wird weiter heldenhaft gegen vermeintlichen Rassismus gekämpft, gesperrt und ausgegrenzt. Ich spreche einem Michel Abdollahi weder sein Deutschsein noch sein Hausrecht ab. Wo er allerdings bei einem Florian Thomas Hofmann oder bei dem „Kandidaten Nummer Zwei“ Rassismus sieht, bleibt rätselhaft. Selbst die Lektüre der Äußerungen einer Bilgin Ayata die Rassismus als „Ideologie und Praxis, die von einer Ungleichwertigkeit verschiedener Menschengruppen ausgeht“ beschreibt, konnten mir nicht weiterhelfen. Mein Hinweis an anderer Stelle, dass in anderen Ländern durchaus mit Niveau unterschiedliche Kulturen und Wertesysteme bewertet und kategorisiert werden, blieb bis auf einen antikolonialistischen Reflex leider unbeantwortet.

Rassismus verschwiegen wird jedoch, wenn er den Antirassisten nicht in das mit soviel Mühe aufgebaute Selbstbild passt. Muhammad Ali war für sie ein guter Mensch, was an schlechtem in ihm steckte war „alles egal“. Um es gleich klarzustellen. Mich hat dieser Mann fasziniert. Aber Ali war eben auch ein aufrührerischer Rassist (was er später, zumindest teilweise, bereut hat). Während der 10 Jahre als Gesicht der „Nation of Islam“ hat er Dinge losgelassen, die heute für jeden weißen aber wohl auch schwarzen Sportler das Ende seiner Karriere bedeuten würden. Zumal neben dem offenen Rassismus noch Antisemitismus, Sexismus und Homophobie dazukommen.

1971 sagte er in einem BBC-Interview: „Every intelligent person wants his child to look like him. I’m sad because I don’t want to blot out my race and lose my beautiful identity? … Who wanna spot up yourself and kill your race? You a hater of your people if you don’t want to stay who you are.“ „All Jews and gentiles are devils“, sagte er zum Thema Juden. „Blacks are no devils. Everything black people doing wrong comes from the white people: Drinking, smoking, prostitution, homosexuality, stealing, gambling. It all comes from the white people.“ Er setzte sich für eine komplette Rassentrennung ein. „Integration is wrong“, so sagte er, „we don’t want to live with the white man. I’m sure no intelligent white person in his or her right mind wants black men and women marrying their white sons and daughters and in return introducing their grandchildren to half brown, kinky haired people..“ Warum nun diese Vergötterung auch und insbesondere von linker Seite in den Nachrufen?

Gibt es einen größeren Rassisten als den Antirassisten? Warum ist er so besessen durch den Begriff der Rasse? Er sieht die Welt durch die rassegetönte Brille, interpretiert jedes Ereignis und jedes soziales Phänomen als Manifestierung von Rassismus, implizit oder explizit, und hat im Übrigen die Seele eines geborenen Inquisitors. Und selbstgerechter Zorn kommt über all diejenigen, die ihr Verständnis von Rassismus nicht teilen. Ich komme zurück zur Ungleichwertigkeit verschiedener Menschengruppen. Was anderes als die Herabwürdigung vermeintlicher Rassisten verfolgen denn die Antirassisten in letzter Konsequenz? Ist es nicht Rassismus zu meinen, dass die verfassungsrechtlich gedeckten Interessen vieler vermeintlich rassistischer Deutscher irrelevant und ihre Meinungen keine Meinungen sind? Nein, ich gehe letztlich nicht so weit zu sagen, dass Antirassisten Rassisten sind. Sie sind nur große Bevormunder, Volkspädagogen und Skandalisierer. Und hier gilt es einzuhaken. Weniger Einwanderung und insbesondere weniger muslimische Einwanderung nach Deutschland und Europa ist eine erlaubte und legitime politische und gesellschaftliche Forderung! Das muss die Grundlage jeder weiteren Diskussion sein.



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