Ladies & Gentlemen,
in diesen Tagen wird in den Medien viel zum Thema rund um Google Street View berichtet und diskutiert. Manche Menschen sind sehr dagegen. Die meisten Bürger im Land jedoch lässt dieses Thema eher gleichgültig, weil sie die Tragweite von Street View nicht erkennen können und meinen, ganz andere Sorgen zu haben. Wohl nur wenige Personen dürfte es geben, die diese neue Dienstleistung von Google mit Begeisterung befürworten. Denn das mulmige Gefühl läßt wohl keinen intelligenten Menschen los, dass ein weiterer Schritt zum gläsernen Menschen nicht nur drohen könnte, sondern bereits voll im Gang ist.
Das geht jeden von uns an und es kann jeden treffen: Ich will hier drei Beispiele aufzeigen, die gegen Street View sprechen:
1. In einer ehemaligen Fabrik, z.B. eines osteurop. Landes, sitzen einige Männer mit verspiegelten Sonnenbrillen, obwohl die Sonne längst untergegangen ist. Zwei stabile Gesellen mit schwarzen Lederjacken nehmen die Sonnenbrille ab und tüfteln im Internet systematisch am Einsatzplan für die nächste Einbruchserie in deutschen Städten. Google lieferte den Gangstern ein perfektes Werkzeug zur Einbruch-Vorbereitung, das zusätzlich den Vorzug hat, kostenlos zu sein.
2. Ein tüchtiger, junger Mann mit guter Ausbildung bewirbt sich um eine Ausbildungs-Stelle bei einer Versicherung. Nachdem die Entscheidung bereits klar zu seinem Gunsten ausgefallen war, sagt die Sekretärin zum Personalchef: "Wollen Sie hier am Bildschirm kurz mal sehen in welcher Bruchbude unser junger Herr Mustermann lebt?" Der Personalchef: "Oh Gott..., gut, dass Sie mir das noch gezeigt haben. Da hätten wir ja fast einen Fehler gemacht. Bitte sagen Sie sofort ab!"
3. In seinem bescheidenen Reihenhäuschen lebte ein rüstiger, geschiedener Rentner. Vor zwei Jahren suchte und fand er im Internet seine Traumfrau. Die beiden verliebten sich und waren fortan unzertrennlich. Bald fand die Hochzeit statt und das Glück nahm kein Ende mehr... - Hätte es Google Street View damals vor zwei Jahren schon gegeben, hätte die etwas anspruchsvolle Frau das Glück ihres Lebens spontan einfach weggeklickt.
Zwar kann man bei Google zur Zeit Einspruch erheben und verhindern, dass das Haus, in dem man lebt, aufgenommen und bei Street View ins Netz gestellt wird. Statt des Gebäudes soll diesem Fall am Bildschirm ein schwarzer oder gepixelter Fleck erscheinen. - Genau dies könnte aber Einbrecher erst richtig neugierig machen und auf den Plan rufen. Aber auch dem Personalchef und der Dame auf Partnersuche käme der schwarze Fleck selbstverständlich höchst verdächtig vor. Da muss doch einer etwas zu verbergen haben?
In den 70-ern hatten DIE GRÜNEN gegen Computer gewettert und vor dem gläsernen Menschen gewarnt. Sie hatten nicht ganz recht, denn es ist noch viel schlimmer gekommen! - Walter Ulbricht und Erich Honecker, die beiden rücksichtslosen, ehemaligen DDR-Bosse, wären vor Neid erblasst, hätten sie damals schon um die Sammelwut von Google gewusst. (Anm. P. Broell: Ich war und bin selbstverständlich nie gegen Computer und moderne Kommunikation, weil die Vorteile überwiegen. Autos werden schließlich auch gebaut, obwohl unter anderem der Nachteil besteht, dass immer wieder Menschen und Tiere bei Unfällen umkommen.)
Vorteile von Street View:
Reisewillige können am Bildschirm nicht nur das Hotel sehen, sondern rundum die Gegend betrachten. Urlaubsorte, Strände, die Autowerkstatt, das Internat, das Krankenhaus, das Seniorenheim, - all das lässt sich betrachten und deutlich besser einschätzen.
Hinzu kommen künftige Chancen und Möglichkeiten, von denen wir heute noch nicht wissen, ob wir sie je brauchen werden und die wir uns heute noch kaum vorstellen können. So könnte künftig Google den mobilen Internetnutzer unterwegs an Einkäufe erinnern, - z.B. "Genau hier rechts in diesem kleinen Laden gibt es für Sie die lang gesuchte Klingel für's Fahrrad." Google weiß natürlich, dass diese Klingel in einem E-Mail neulich eine Rolle gespielt hat und Google kennt das komplette Angebot aller Händler in der Staße. Oder Google sagt zu Ihnen mit diskret mitfühlender Stimme: "Ihr langjähriger Patentanwalt im Haus zur Linken ist vor drei Tagen gestorben. Sein Nachfolger möchte Sie demnächst gerne begrüßen. Hätten Sie vielleicht im Moment ein wenig Zeit?"
Das ist zwar heute noch nicht tägliche Realität, aber man weiß ja, dass die Entwicklung rascher voranschreitet, als man dies je für möglich hielt. Bereits jetzt schon möglich: Am Frankfurter Airport hält man sein Handy auf ein Plakat. Das Handy wird anschließend automatisch zum Navigationsgerät und weist den verschlungenen Pfad am Flughafen zum entsprechenden Zielort. -
Während ich dies schreibe, wird irgendwo gerade an Entwicklungen gebastelt, die meine kühnsten Phantasien bei weitem übertreffen. Und: Während ich dies schreibe, bin ich mir dessen bewusst, dass es genau diesen Blog nicht gäbe, wenn es Google nicht gäbe. --- Peter Broell
in diesen Tagen wird in den Medien viel zum Thema rund um Google Street View berichtet und diskutiert. Manche Menschen sind sehr dagegen. Die meisten Bürger im Land jedoch lässt dieses Thema eher gleichgültig, weil sie die Tragweite von Street View nicht erkennen können und meinen, ganz andere Sorgen zu haben. Wohl nur wenige Personen dürfte es geben, die diese neue Dienstleistung von Google mit Begeisterung befürworten. Denn das mulmige Gefühl läßt wohl keinen intelligenten Menschen los, dass ein weiterer Schritt zum gläsernen Menschen nicht nur drohen könnte, sondern bereits voll im Gang ist.
Das geht jeden von uns an und es kann jeden treffen: Ich will hier drei Beispiele aufzeigen, die gegen Street View sprechen:
1. In einer ehemaligen Fabrik, z.B. eines osteurop. Landes, sitzen einige Männer mit verspiegelten Sonnenbrillen, obwohl die Sonne längst untergegangen ist. Zwei stabile Gesellen mit schwarzen Lederjacken nehmen die Sonnenbrille ab und tüfteln im Internet systematisch am Einsatzplan für die nächste Einbruchserie in deutschen Städten. Google lieferte den Gangstern ein perfektes Werkzeug zur Einbruch-Vorbereitung, das zusätzlich den Vorzug hat, kostenlos zu sein.
2. Ein tüchtiger, junger Mann mit guter Ausbildung bewirbt sich um eine Ausbildungs-Stelle bei einer Versicherung. Nachdem die Entscheidung bereits klar zu seinem Gunsten ausgefallen war, sagt die Sekretärin zum Personalchef: "Wollen Sie hier am Bildschirm kurz mal sehen in welcher Bruchbude unser junger Herr Mustermann lebt?" Der Personalchef: "Oh Gott..., gut, dass Sie mir das noch gezeigt haben. Da hätten wir ja fast einen Fehler gemacht. Bitte sagen Sie sofort ab!"
3. In seinem bescheidenen Reihenhäuschen lebte ein rüstiger, geschiedener Rentner. Vor zwei Jahren suchte und fand er im Internet seine Traumfrau. Die beiden verliebten sich und waren fortan unzertrennlich. Bald fand die Hochzeit statt und das Glück nahm kein Ende mehr... - Hätte es Google Street View damals vor zwei Jahren schon gegeben, hätte die etwas anspruchsvolle Frau das Glück ihres Lebens spontan einfach weggeklickt.
Zwar kann man bei Google zur Zeit Einspruch erheben und verhindern, dass das Haus, in dem man lebt, aufgenommen und bei Street View ins Netz gestellt wird. Statt des Gebäudes soll diesem Fall am Bildschirm ein schwarzer oder gepixelter Fleck erscheinen. - Genau dies könnte aber Einbrecher erst richtig neugierig machen und auf den Plan rufen. Aber auch dem Personalchef und der Dame auf Partnersuche käme der schwarze Fleck selbstverständlich höchst verdächtig vor. Da muss doch einer etwas zu verbergen haben?
In den 70-ern hatten DIE GRÜNEN gegen Computer gewettert und vor dem gläsernen Menschen gewarnt. Sie hatten nicht ganz recht, denn es ist noch viel schlimmer gekommen! - Walter Ulbricht und Erich Honecker, die beiden rücksichtslosen, ehemaligen DDR-Bosse, wären vor Neid erblasst, hätten sie damals schon um die Sammelwut von Google gewusst. (Anm. P. Broell: Ich war und bin selbstverständlich nie gegen Computer und moderne Kommunikation, weil die Vorteile überwiegen. Autos werden schließlich auch gebaut, obwohl unter anderem der Nachteil besteht, dass immer wieder Menschen und Tiere bei Unfällen umkommen.)
Vorteile von Street View:
Reisewillige können am Bildschirm nicht nur das Hotel sehen, sondern rundum die Gegend betrachten. Urlaubsorte, Strände, die Autowerkstatt, das Internat, das Krankenhaus, das Seniorenheim, - all das lässt sich betrachten und deutlich besser einschätzen.
Hinzu kommen künftige Chancen und Möglichkeiten, von denen wir heute noch nicht wissen, ob wir sie je brauchen werden und die wir uns heute noch kaum vorstellen können. So könnte künftig Google den mobilen Internetnutzer unterwegs an Einkäufe erinnern, - z.B. "Genau hier rechts in diesem kleinen Laden gibt es für Sie die lang gesuchte Klingel für's Fahrrad." Google weiß natürlich, dass diese Klingel in einem E-Mail neulich eine Rolle gespielt hat und Google kennt das komplette Angebot aller Händler in der Staße. Oder Google sagt zu Ihnen mit diskret mitfühlender Stimme: "Ihr langjähriger Patentanwalt im Haus zur Linken ist vor drei Tagen gestorben. Sein Nachfolger möchte Sie demnächst gerne begrüßen. Hätten Sie vielleicht im Moment ein wenig Zeit?"
Das ist zwar heute noch nicht tägliche Realität, aber man weiß ja, dass die Entwicklung rascher voranschreitet, als man dies je für möglich hielt. Bereits jetzt schon möglich: Am Frankfurter Airport hält man sein Handy auf ein Plakat. Das Handy wird anschließend automatisch zum Navigationsgerät und weist den verschlungenen Pfad am Flughafen zum entsprechenden Zielort. -
Während ich dies schreibe, wird irgendwo gerade an Entwicklungen gebastelt, die meine kühnsten Phantasien bei weitem übertreffen. Und: Während ich dies schreibe, bin ich mir dessen bewusst, dass es genau diesen Blog nicht gäbe, wenn es Google nicht gäbe. --- Peter Broell