Zur Darmkrebsvorsorge gehen

Eigentlich ist ja erst der Monat März der Darmkrebsmonat, in dem wieder viele Prominente für die Darmkrebsvorsorge werben. Opa ist aus gegebenem Anlass etwas früher dran und tut das schon heute, nachdem gestern bei ihm eine Koloskopie vorgenommen wurde. Und die ist, anders als einige Kritiker behaupten, auch sehr sicher. In einer im letzten Jahr veröffentlichten Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums kam es nach nur etwa fünf von 10.000 Untersuchungen zu einer Darmblutung, die eine Krankenhauseinweisung erforderte. Verletzungen der Darmwand waren ebenfalls sehr selten und traten mit einer Häufigkeit von weniger als einmal pro tausend Untersuchungen auf. Todesfälle und nicht-lokale Komplikationen wie Schlaganfälle oder Herzinfarkte kamen in der Koloskopiegruppe nicht häufiger vor als in der Kontrollgruppe, die die Früherkennung nicht wahrgenommen hatte. Vor diesem Hintergrund ist es eigentlich unverständlich, dass nur gerade mal ein Fünftel der über 55-Jährigen, für die eine Darmspiegelung Bestandteil des deutschen gesetzlichen Programms zur Krebsfrüherkennung ist, dieses Angebot nutzen. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Angst vor einer erschreckenden Diagnose gehört nach Ansicht des Krebsforschungszentrums ebenso dazu wie Angst vor der möglicherweise unangenehmen Untersuchung, bei der es auch zu Komplikationen kommen kann. Was soll ich sagen? Angst war noch nie ein guter Berater, Fakten sind es aber schon: In Deutschland erkranken jährlich etwa 65.000 Menschen an Darmkrebs, im Jahr 2010 erlagen 26.000 Menschen der Erkrankung. Darmkrebs ist bei beiden Geschlechtern die zweithäufigste Krebsart und die zweithäufigste Krebstodesursache. Im Krebsforschungszentrum ist man sich sicher: „Würden mehr Menschen die Darmkrebsvorsorge wahrnehmen, ließ sich in Deutschland jedes Jahr die Hälfte dieser Neuerkrankungen und Sterbefälle vermeiden.“

Paul-und-Hildegard-Breitner-die-Hildegard und Paul Breitner sind die Werbegesichter 2014, mit denen die Felix Burda Stiftung im Aktionsmonat März für die Darmkrebsvorsorge wirbt. Foto: Felix Burda Stiftung


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