Zum Tag gegen Homophobie

Von Nicsbloghaus @_nbh

Nein, das ist heute sicherlich kein Tag, an dem christliche Kirchen oder islamische Verbände offensiv auftreten werden.

Auf den Schulhöfen dieses Landes und an den Kneipentischen sind Schwule und Lesben noch immer verfehmt und Schimpfwort-Opfer. Wenn nicht mehr.

Und genau weil das so ist, sind Aktionen wie das “Kiss in” heute (12:00 Uhr auf dem Potsdamer Platz) und/oder vor der ugandischen Botschaft noch immer bitter nötig.

Bei queer.de gibt es eine gute Übersicht über die Hintergründe dieses zum sechsten mal begangenen “Tages gegen Homophobie”:

Der Tag, der in der breiten Öffentlichkeit noch kaum Beachtung findet, erinnert an eine historische Entscheidung der WHO: Die UN-Organisation hat am 17. Mai 1990 entschieden, Homosexualität von der Liste der Krankheiten zu streichen.

Heute ist der 17.5. – und der Paragraph 175, der gleichgeschlechtliche Liebe unter Strafe stellte, wurde “erst 1994 von der Bundesregierung aus dem Strafgesetzbuch gestrichen.”

In Berlin wird heute viel passieren:

In der Hauptstadt gibt es eine ganze Reihe an Aktionen: So wird am Montag im Rathaus Treptow die Ausstellung “Homophobie ist kein Spaß” der Berliner Aids-Hilfe eröffnet. Sie bleibt dort bis zum 17. Juni. Am Dienstag findet vor dem Rathaus Köpenick eine von der AG Queer organisierte “Kiss-me-/Umarmungs-Aktion” zwischen 13 und 15 Uhr statt. Die Landesstelle für Gleichbehandlung führt zudem im Berliner Abgeordnetenhaus das Fachsymposium “§ 175 StGB – Rehabilitation der nach 1945 verurteilten homosexuellen Männer” durch. Diese Rehabilitation wurde erst am Donnerstag im Deutschen Bundestag von Union und FDP abgelehnt.

Außerdem startet in Berlin wieder eine Kampagne zur Akzeptanz der sexuellen Vielfalt: Unter dem Motto “Berlin liebt! Respekt macht’s möglich” werden an U-Bahnhöfen, Straßenkreuzungen und anderen Orten die Großplakate zu sehen sein. Außerdem wird ab dem 28. Mai unter anderem im Berliner Fenster der U-Bahnen ein mehrsprachiger Kampagnen-Spot ausgestrahlt.

Nic

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