Zum Ernährungsberater berufen...

...allein dadurch, dass man vielleicht (als Beispiel) eine Nahrungsmittelunverträglichkeit selbst durchgemacht und Erfahrungen damit gesammelt hat.Im Anschluss daran vielleicht noch einen kleinen Kurs zum sogenannten "zertifizierten, qualifizierten Ernährungsberater"gemacht. Reicht das um Menschen zu therapieren?
In  letzter Zeit finde ich  häufiger solche Seiten im Netz.
"Ich bin betroffen von XY und weil ich mich dadurch in das Thema eingearbeitet habe und Spaß daran habe, habe ich mich noch nebenbei zum zertifizierten( das gibt es unendlich viele Adjektive) Ernährungsberater fortgebildet"
So oder ähnlich lautet die Vorstellung dann auf der entsprechenden Homepage oder Facebook-Seite (reicht ja auch oft schon als Visitenkarte im Netz)
Ich will jetzt keine Mitbewerber schlecht machen. Ich möchte einfach nur noch einmal drauf hinweisen, dass...
  • ....Ernährungsberater keine geschützte Berufsbezeichnung ist 
  • ....das Erleben einer Erkrankung nicht immer ein Qualitätssiegel für eine optimale Beratung ist
  • ...solch eine Erlebnis nicht dazu berechtigt Themen zu beraten, die eindeutig in die Therapie gehen
Jede/r kann sein Geld für Berater ausgeben, wie er mag.
Ich möchte aber immer darauf hinweisen, dass oft spezielles Hintergrundwissen fehlt, da es an regelmäßigen Fortbildungen mangelt (es ändert sich ja ständig etwas) und aus der Erfahrung heraus nur ein kurzes Beispiel aus meiner Praxis:
Klient mit Fruktosemalabsorption (so lautet die korrekte Bezeichnung ;-)) hat sich bei mir zur Beratung angemeldet. Im Gespräch kam dann heraus,dass der Klient seit einigen Jahren komplett fruktosefrei (so weit das möglich ist) lebte. Klient vermisste Obst, ab und zu Süßigkeiten und hatte massiv abgenommen.
Beraten hatte jetzt wirklich jemand mit oben genanntem Hintergrund.
Ich hatte nun wirklich Arbeit damit, die Fruktose wieder auf "gut" zu trimmen und dem Klienten Mut zu machen sich  so langsam aber sicher sich wieder an fruktosehaltige Lebensmittel ranzutrauen. Das dauerte natürlich länger, weil sich der Darm an die fehlende Fruktose gewöhnt hatte.
Grund für den ersten Berater: der Preis.
Erstberatung lag bei ca. 50€, dazu kamen dann noch weitere Beratungen . Insgesamt kam eine Rechnung von ca. 200€ zusammen, wobei die Krankenkasse nichts bezuschusst hatte.
Bei mir kamen jetzt aber auch noch Kosten dazu.Aber da wurde anteilig bezuschusst.
Und für mich war das größte Lohn, dass der Klient jetzt doch wieder Obst gegessen hat und auch ab und an Süßigkeiten gegessen hat, wobei diese nicht unbedingt lebensnotwendig sind, aber manchmal gut als Seelentrösterchen sind.
Alle können ihr Geld da ausgeben wofür  man will.
Meine Empfehlung lautet aber immer:
"Achtet auf Qualität, besonders wenn es um die Gesundheit geht."
Zum Ernährungsberater berufen... 

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