Zum Beispiel Garteln ¶

Gärtnern, gärteln, garteln.
Wo sich Jahreszeit und Kunstgattung einig sind
- Ein Plädoyer für die Poesie des Gartens.
Zum Beispiel Garteln ¶

Da der Welttag der Poesie auch immer mit dem Frühlingsanfang zusammentrifft, ist es nicht verwunderlich, wenn es heute viele Hobbygärtner, Anthophile und Botanikerinnen raus zieht, in die hauseigene Grünanlage. Auch das ist Poesie; das Resultat poetisch. Es gibt viele Arten von Gärten: Jener der Lüste, der Vielfalt, der Liebe, der Stille und nun auch der Garten der Poesie.

Besonders beseelt empfinde ich die Üppigkeit des nackten Naturgartens, der zwar wild zu wachsen scheint, doch eben auch gehegt und gepflegt werden will. Ebenso mag ich die Philosophie eines Zen-Gartens, welcher minimalistisch wirkend, durch geometrische Details, aber vor allem dadurch besticht, dass in ihm auf das Element des Wassers bewusst verzichtet wird, so sind auch braune und dürre Stellen möglich, wenn es lange nicht regnete; weshalb der japanische Garten auch vermehrt mit Steinen, Brocken und Kiesel jeder Größe bebaut wird. Beim Englischen Garten, bei dem sich der Gärtner mitunter auch mit dem Züchten auskennen muss, ist intensiv mit Gartenarbeit zu rechnen; vom Rosengarten, dem gepflegten Rasen, hin zum akkurat geschnittenen Lust- oder Irrgarten aus Hecken. Ein aus verschiedenem Saatgut bestehende Ziergarten mit allerlei Blumen, die zu unterschiedlichen Zeiten erblühen, bestenfalls mit einer kurzen, sich überlappenden Blütezeit, in welcher so viele Blumen wie möglich zum bunten Flor beitragen, erfreut das Herz des Romantikers in mir. Der Gemüsegarten gibt zwar auch einige Arbeit, doch dieser ist nicht bloß fürs Gemüt und Auge gedacht, sondern auch für den Magen, ist somit ein völlig biologisch-veganer Nutzgarten für Genießer. Der Bauerngarten ist eine Mischung aus den beiden letztgenannten Gärten; umringt von blühenden Sträuchern und immergrünen Büschen, befindet sich in der Mitte, zwischen Blumen, auch ein Gemüsebeet mit Kräuterrabatten. Selbst auf einem Balkon lässt es sich ganz wunderbar bauerngärteln, wenn auch bloß in Miniatur.

Der Garten und das Garteln ist ein schöpfender, manchmal erschöpfender Aufwand. Der poetische Prozess des Gärtnerns ist nebst der Arbeit eben auch, sein Werk wachsen zu sehen und schließlich die Muße, die Zeit des Wohlbehagens, die man in seinem blühenden Bijou verbringt; dadurch wird jedes Gärtchen lyrisch. Im Einklang mit der Natur und der Umwelt zum Dank, mit Talent und grünem Daumen ein lebendig-vergängliches Kunstwerk zu erschaffen, darin kennt sich der Schweizer Hansueli Kobel und sein Team bestens aus. In seinem 2017 kreierten und stante pede preisgekrönten „Garten der Poesie" trifft die Kunst des Gartenbaus auf die Poesie der Gartengestaltung. Drei Grundelemente werden hierin schwärmerisch vereint: Das Gartenhäuschen aus einem ausgemusterten Bauwagen, die alten Bäume aus der „Baumrettung", sowie die witterungsbeständige Gartenmauer und Sitzbank aus rund 20'000 Büchern. Diese Komposition - umrahmt mit einem Naturgarten, Blumenbeet, Vogelhäuschen, Windrädchen und Insektenhotel - ist im Sinne der schöpferischen Poesie nicht ausschließlich ein Garten von Format, sondern ebenso ein Gedicht nach meinem Geschmack, eine Ode mit Herz, ein Kleinod sondergleichen :

Machen Sie es heute am Welttag der Poesie und am Frühlingsanfang doch wie Herr Kobel: Seien Sie Poet, Künstler und Feingeist - zum Beispiel beim Garteln!


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