Die Credit Suisse hat mit ihrem Smart Working Konzept arbeitstechnisch einen Meilenstein gesetzt: Im Üetlihof, im neuen Bürohochhaus am Fusse des Üetlibergs, wird jetzt nach den Regeln eines klassischen Kinderspiels gearbeitet: es stehen weniger Stühle zur Verfügung als Kinder mitspielen wollen.
In diesem zukunftsweisenden Arbeitskonzept der Grossbank hat es keinen Platz mehr für persönliche Schreibtische. Alle Mitarbeitenden suchen sich jeden Tag immer wieder aufs Neue einen freien Arbeitsplatz. Damits auch schön spannend bleibt, stehen für 2500 Mitarbeitende neu nur noch 2000 Arbeitsplätze zur Verfügung.
Ganz so schlimm muss man sich aber den Run auf die verfügbaren Arbeitsplätze aber wohl doch nicht vorstellen. Schliesslich ist es erwiesen, dass eh nie alle Mitarbeitenden gleichzeitig zur Arbeit erscheinen: Die einen sind auf Geschäftsreise, die anderen im Militär und dann gibt es ja noch haufenweise (wohl Mütter), die entweder ihren Mutterschaftsurlaub geniessen, bei ihren kranken Kindern zu Hause bleiben müssen, vielleicht sogar einmal selber krank werden und ohnehin nur Teilzeit arbeiten.
Blöd nur, wenn man als Mutter zwischendurch doch mal am Arbeitsplatz erscheinen sollte. Denn da man diesen – wenn überhaupt – erst kurz vor 9 Uhr erreicht, sind die Arbeitsplätze längst durch diejenigen Frühaufsteher besetzt, die entweder über keine Kinder verfügen oder aber über eine Frau, die ihnen zu Hause den Rücken frei hält.
Handkehrum: Kommen Mütter zu spät zur Arbeit, um einen konventionellen Arbeitsplatz zu finden, haben sie ja nun die Lizenz, es sich in der Gartenlounge bequem zu machen! Bloss ihre Kinder sollten Mütter auch künftig nicht an ihre zukunftsweisenden Arbeitsplätze mitnehmen, denn anders als bei Google hat die Credit Suisse auf eine hausinterne Rutschbahn verzichtet. Und auch eine stillfreundliche Büroecke stellt trotz aller Innovation noch Wunschdenken dar.
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Kennt jemand von Euch Smart Working Konzepte aus eigener Erfahrung? Wenn ja, wie funktionieren sie wirklich in der Praxis? Wenn nein, was hält Ihr spontan davon? Und wie müsste aus Elternsicht ein Smart Working Konzept aussehen?