Zukunftssache

Von Irlandwoche

Man(n) wird alt - und auch nachdenklicher als früher. Die böse Vierzig bahnt sich am Horizont an, und einschneidende Lebensveränderungen stehen bevor. Zeit, auch mal wieder ein paar persönliche Notizen einzufügen in den bunten Reigen der Reiseziele und Sehnsuchts-Macher.

Unser Sohn wird in wenigen Wochen das traute Heim, das sichere Nest verlassen, um hinaus in die Welt zu gehen. Er ist losgezogen, und hat sich - nach dem Living-Cert - einen Job besorgt. Einen sehr guten, in einem Ausnahmebetrieb. Soweit der erfreuliche Teil.

Der weniger erfreuliche: Der Job ist in Österreich, der alten Heimat, die doch immer ferner schien. Rund 2.000 Kilometer entfernt wird er in Kürze sein, nur wenige Wochen bleiben noch, dann ist er weg. Wahrscheinlich für immer. Zumindest ist ihm das zu wünschen.

Was die Zukunft ihm bringen wird? Nun, natürlich hofft man, nur das Beste. Der Wunsch jedes Elternpaares, wenn der Jungvogel seine Schwingen spannt und sich in den Wind wirft. Zumindest, dass ihm nichts Böses widerfährt, und ihm so mancher Ärger, mancher Stress erspart bleibt, mancher Fehler den man dereinst selbst gemacht hat.

Nun gut, er ist 19. Aufhalten kann, will man ihn nicht. Die Freude und der Stolz überwiegt, die Sorge bleibt. Wohl noch eine ganze Zeit lang.

Und man steht diesmal auf der anderen Seite der Trennung. Nicht auf der aufbrechenden, sondern auf der zurückgelassenen. So manch (gut) unterdrückte Sorge der eigenen Daheimgebliebenen damals beim Aufbruch ins neue Leben kann man erst jetzt, hier und heute, besser verstehen.

Was die Zukunft bringt, kann keiner sagen. Eines allerdings wird sie in wenigen Wochen:

Anders.

Bild: © Christian Schnettelker, manoftaste.de, mit freundlicher Genehmigung veröffentlicht.

Verfasst in der wunderschönen Grafschaft Wicklow, von Irlandfreunden für Irlandfreunde. Irlandwoche.com ist ein Projekt, dass Informationen über die Insel und vieles mehr verbeiten will, und wir hoffen, dass uns das gelingt.