zuhause: ich war Feng-Shui

Kürzlich war ich an einem Vortrag über „Feng-Shui“. Ich war etwas enttäuscht, als es keinen Fisch zu essen gab; ich habe das wohl dummerweise mit „Sushi“ verwechselt.
zuhause: ich war Feng-ShuiDie Feng-Shui-Frau erzählte von Harmonie, Lebensfreude und vom Energiefluss. Selber wirkte sie aber etwas farblos und verbittert. Vielleicht hätte etwas Sushi ihre Stimmung aufgehellt? Na gut.
Jedenfalls behauptete sie, wir hätten „Tschiii“ in unseren Wohnungen. Und wir müssten schauen, dass das „Tschiii“ nicht abhaut. Darum müssten wir immer den Klodecke schliessen und dürften im Korridor keine Spiegel aufhängen. Und so einen Zimmerbrunnen wäre auch hilfreich.
Dann war Pause.
Nachher hielt sie einen Farbenkreis in die Höhe; rot-orange-gelb-grün-blau-violett. Jede durfte seine Lieblingsfarbe sagen und sie zeigte dann auf ihrem Farbkreis die Komplementärfarbe: Eine sagt „rot“ – sie zeigte „grün“, „blau“ – „orange“ und so weiter. Ich sagte „braun“. Alle erstarrten. Und sie sah mich drohend an. Das sei keine Farbe, ich solle eine andere sagen. Ich sagte „goldig“!
Das ausschliesslich weibliche Publikum verbrüderte sich darauf hin mit der Feng-Shui-Frau. Und unzählige Blicke voller Abscheu und Verachtung trafen mich. So war es dann doch noch ein ganz unterhaltsamer Abend.
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