Muttertag steht bevor und ich hab ein Rezept in meinem Archiv welches perfekt für diesen Anlass passt. Zu diesem Rezept hat mich ja eigentlich meine Oma inspiriert. Schon immer hat sie mir diese - oder zumindest so ähnliche - Kipferl gemacht und sie waren sensationell gut. Nachdem das Ursprungsrezept ziemlich viel Zucker und einen kompletten Butterblock beinhaltet, hab ich mir gedacht, wandle ich das Ganze mal ab. Und siehe da - wer hätte es gedacht - ich könnt mich immer noch reinlegen in die leckeren Dinger. Im Gegensatz zu vielen anderen Rezepten hier auf Individualisten, ist der Aufwand von den vorliegenden Kipferln nicht ganz so minimal. Nachdem man sich aber für gewisse Anlässe - wie Muttertag zum Beispiel - schonmal etwas mehr Mühe geben darf, ist das aber vertretbar. Ich hoffe euch schmecken diese gesunden und fast „Original nach Omas Rezept" Kipferl genauso gut wie mir.
Übrigens ist Dinkel eng mit dem Weizen verwandt und entsprechend auch nicht glutenfrei. Trotzdem wird das Korn auch bei einer Gluten Sensitivität besser vertragen. Könnte daran liegen, dass dem Dinkel in der Verarbeitung die äußerste Schicht (Spelz) entfernt wird und nur das eigentliche Korn verarbeitet wird. Die äußerste Schicht ist ja bekanntlich ein Schutz für das Korn und steckt oft voller Phytin und das kann uns Verdauungsbeschwerden bereiten. Genau deshalb empfiehlt es sich Getreide im Allgemeinen immer einzulegen und idealerweise auch keimen zu lassen. Gekeimtes Getreide ist im Übrigen viel basischer als Ungekeimtes. Bei Dinkel kommt noch hinzu, dass dieser eine hohe Phytase Aktivität hat und die sorgt dafür, dass Phytin besser abgebaut wird. Ergo - die Verträglichkeit steigt. Dinkel ist übrigens auch voller Nährstoffe - darunter B1, B2 oder auch Kalzium, Magnesium und Eisen. Allein deshalb stellt Dinkel den guten alten Weizen ziemlich in den Schatten. Schon Hildegard von Bingen war begeistert von Dinkel und seiner tollen Wirkung auf den Verdauungstrakt - das Korn durfte in keiner ihrer Behandlungen fehlen. Hierbei sprach sie allerdings von ungekreuzten Sorten. Insofern lohnt es sich einen Bio-Produzenten zu finden der auf die Produktion von ursprünglichem und unverändertem Dinkel Wert legt.
Die Zutaten für Mama´ s Kipferl:Für den Teig:
250g Dinkelmehl
1/2 Packung Backpulver
1 Ei
rund 60ml Sauerrahm
3 gehäufte Esslöffel Kokosöl - nicht zu fest, nicht zu flüssig
Für den Inhalt:
Preiselbeermarmelade
ODER
1 EL Kokosöl, 1 TL Kakaopulver, Prise Zimt, 1 EL Reissirup, Kakonibs
Macapulver anstelle von Staubzucker
ZUCKERFREI, VEGETARISCHDas Ganze ergibt rund 8 bis 9 Kipferl
Zuerst werden für den Teig Mehl und Backpulver vermischt. Dann kommen die restlichen Zutaten dazu und alles wird gut miteinander vermischt, geknetet und zu einer Kugel geformt. Den Teig sollten man nun für rund 30 Minuten im Kühlschrank kalt stellen.
Danach kann dieser gut ausgerollt werden. Nicht zu viel Zeit lassen, sonst schmilzt das Kokosöl. Der Teig sollte rund einen halben Zentimeter dick sein. Am besten legt man den Teig auf ein Backpapier, drückt ihn mit den Händen flach und legt wieder ein Backpapier drauf. Anschließend mit einer Rolle ausrollen. Auf diese Art und Weise ist das Ganze ein saubere und schnelle Angelegenheit. Sobald dies erledigt ist, kann man den Teig in mehrere rechteckige oder dreieckige Stücke schneiden - bei mir ergeben sich immer 8 Stücke. Auf jedem Stück verteilt man nun einen TL Füllung, verteilt das Ganze und rollt die Stücke zu Kipferln oder faltet eine beliebige Form. Die Enden immer gut mit den Fingern zusammendrücken, damit im Ofen die Marmelade oder Sauce nicht ausrinnen kann.
Anschließend die Kipferl im vorgeheizten Ofen bei rund 170° für ca. 20 Minuten backen bis sie goldbraun sind. Die Kipferl können jetzt noch mit etwas Macapulver anstelle von Staubzucker bestreut werden.
Tipp: Keine heiße Füllung auf den Teig legen - das bringt das Kokosöl im Teig zum schmelzen, macht den brüchig und das sollte eher vermieden werden.