“Fuck off you Raw Food Guys! I don’t wanna eat your fucking carrots!“ schrie der 1,90 Meter große Anarchopunker Will und für einen Moment schien es im Zuccoti-Park still zu sein. “I want my Tofu-Burger!”.
Die Diskussion war voll am Laufen. Was sollte die Volksküche im Occupy-Camp heute auf den Tisch bringen. Zusammen mit einigen zapatistischen Kollegen und meinem spanischen Freund Miguel hatten wir in den letzten Tagen auf den Campplenen durchsetzen können, dass eine echte Umwälzung der Gesellschaft nur durch ein umfassendes Umdenken in der Küche stattfinden konnte. Es waren harte Debatten, die damals im Zuccoti-Park geführt wurden. Denn eigentlich waren die Ziele der Protestbewegung ganz anderer Natur. Aber wie es in basisdemokratisch formierten Bewegungen nun mal so ist: Jede Idee bekommt ihren Platz. So auch die Idee der Küchenrevolution.
Trotzdem hatten wir es in den letzten Tagen offensichtlich etwas übertrieben. In der Euphorie der Bewegung hatten wir nur wenig Zeit für das Zubereiten von Speisen verwendet. So gab es vor allem schnell geschnippelte Gemüsesticks mit etwas zerdrückter Avocado. Dazu einen Haufen Wildkräuter, die eine Alt-68er-Hippiekommune am Rande New Yorks sammelte und in einem alten VW Bus täglich zu uns karrte. Quasi als Spende für die Bewegung. Und nun ging unseren amerikanischen Freunden das Grünzeug ziemlich auf die Nerven. Einem echten Amerikaner nimmt man seinen Hamburger nicht weg. “Das kann ich verstehen.”, sagte Spanier Miguel, “Ohne meine Frühstückskekse am Morgen bin ich auch den ganzen Tag schlecht drauf.”
Wir brauchten also einen Schlachtplan, um den errungenen Konsens der Küchenrevolution nicht zu gefährden. Ein Raw Food Burger musste her. In Windeseile setzten wir, das heißt die Raw Foodis der Occupy-Bewegung, uns zusammen und entwarfen den Zuccoti-Park Burger. Zu unserer Freude überzeugte das Rezept das Plenum und wir blieben auch die nächsten Tage bei veganer Rohkost. Selbst Will kam später zu uns und entschuldigte sich für seinen Ausraster. Es müsste wohl an der Entgiftung gelegen haben, aber jetzt sei er total froh ein Vegan Raw Foodist zu sein.
Zutaten Burger:
- 2 Tassen Walnüsse
- 1 Tasse Hanfsamen
- 1/2 Tasse Flohsamen
- 1 Knoblauchzehe
- 1 EL Hefeflocken
- 1 EL Olivenöl
- 1 gewürfelte Zwiebel
Tipp: Man kann die Burger für einen optimierten Burgergeschmack zusätzlich mit Gewürzen verfeinern, z.B. Paprika edelsüß, Petersilie, Chilipulver, Cayennepfeffer…
Geheimtipp: Ein absoluter Geheimtipp ist geräuchertes Paprikapulver, dann bekommt man einen richtigen Fleischgeschmack. Auch Senf eignet sich toll zur Verfeinerung. Allerdings sind die Burger dann nicht mehr 100 % roh.
Zutaten Curry-Ketchup:
- 1 Tasse Datteln
- 1 Tasse getrocknete Tomaten
- 2 TL Curry
- 5 Tomaten
Zutaten für “Brötchen” und Belag:
- 4 Portobello Pilze
- geschnittene Tomaten
- Kopfsalat
- feine Gurkenscheiben, mit der Gemüsereibe hergestellt
- Zwiebelringe
Zubereitung der Burger:
Als erstes füllt ihr eine Tasse zur Hälfte mit Flohsamen. Danach füllt ihr die Tasse mit Wasser auf und lasst die Flohsamen ca. 10 Minuten quellen. Die gequellten Flohsamen gebt ihr mit einer Knoblauchzehe, einem Esslöffel Hefeflocken, einem Esslöffel kaltgepresstem Olivenöl, zwei Tassen Walnüssen und einer Tasse Hanfsamen in den Mixer. Das ganze solange mixen bis ihr eine homogene Masse erhaltet.
Anschließend gebt ihr die Nussmasse in eine Schüssel und gebt gewürfelte Zwiebel dazu und verrührt das Ganze. Aus der fertigen Masse formiert ihr Burger. Diese kommen für ca. 18 Stunden bei 42 Grad in das Dörrgerät.
Zubereitung des Tomatenketchups:
Alle Zutaten in den Mixer geben und anstellen. FERTIG!
Zubereitung der fertigen Burger:
Portobello-Pilze halbieren und je nach Geschmack erst mit Ketchup, dann mit einem Burger und den restlichen Zutaten belegen.Die Burger schmecken auch super ohne den Brötchenersatz. Dafür einfach zuerst die Burger auf einen Teller legen und diese mit Ketchup und den restlichen Zutaten belegen.
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