Zu wenig Magensäure als Ursache für Sodbrennen – Ja Sie lesen richtig!!!

Von Addiebonker @addiebonker

Bei Sodbrennen geht man irgendwie immer automatisch von zu viel Magensäure aus, oder? Und das ist seltsamerweise gar nicht so oft korrekt, denn der Reflux kann auch durch zu wenig Magensäure, also einen Magensäuremangel, ausgelöst werden.

Lesetipp: Sodbrennen natürlich bekämpfen – schnell und langfristig!

Ja – Sie haben ganz richtig gelesen. Und das gibt es häufiger, als man denken könnte. Oft liegt es an einem wichtigen Enzym – Pepsin – aber dazu später mehr.

Es besteht die weitläufig verbreitete Überzeugung, dass wenn bei Sodbrennen die Magensäure zurück in die Speiseröhre gedrückt wird, der Magen auch zu viel Magensäure produzieren muss. Typischerweise kriegen von Sodbrennen Symptomen betroffene Menschen, wenn Sie sich zum Arzt begeben, Säureblocker verschrieben oder Sie nutzen vielleicht sogar bereits selbst säurereduzierende Hausmittel. Im Falle von zu wenig Magensäure ist das natürlich kontraproduktiv. Die Symptome des Sodbrennens werden so eher verschlimmert.

Ein Magensäuremangel als Auslöser oder Ursache für Sodbrennen ist viel üblicher, als man gemeinhin denken könnte.

Sodbrennen wegen Magensäuremangel

Wie bereits erwähnt, kann überraschenderweise auch ein Mangel an Magensäure zu genauso starkem Sodbrennen führen, als wenn zu viel Magensäure produziert werden würde (Sodbrennen, saures Aufstoßen, Völlegefühl, Blähungen).

Durch die Magensäure wird der Nahrungsbrei im Magen zersetzt. Speziell pflanzliche und tierische Eiweiße benötigen genügend Magensäure und Abbau-Enzyme für eine effiziente Verdauung. Magensäure aktiviert das für die Eiweiß-Spaltung so wichtige Enzym Pepsin und ist äußerst wichtig für die Aufnahme des Körpers von Vitamin B12.

Unsere Magensäure ist aber nicht nur dazu da, Nahrung zu zerkleinern, sie bildet auch ein Schutzsystem für unseren Darmbereich, gegen schädliche Keime, Bakterien oder Parasiten, die mit der Nahrung von uns aufgenommen werden. Weniger Magensäure bedeutet also im Umkehrschluss auch weniger Schutz schädliche Keime.

Zu wenig Magensäure – Symptome:

Ist wenig Magensäure vorhanden, wird unser Körper angreifbarer, als normal und es kann keine ausreichende Verwertung von Getränken und Speisen im Magen stattfinden. Das heißt auch wiederunm: unverdaute oder nicht genügend verdaute Nahrung bleibt langfristiger im Magen. Dadurch wiederum werden organische Säuren und giftige Schlacken gebildet. Diese Vergärungssäuren werden in die Speiseröhre gedrückt und verursachen in diesem empfindlichen Bereich die bekannten, typischen Sodbrennen Symptome hervor.
Es ist logisch, dass jedes Sodbrennen Ursachen hat, aber es eben sind nicht immer nur die weitverbreiteten. Sogar viele Ärzte kennen diesen Fakt nicht, oder schenken ihm keine Beachtung, besonders bei der Verschreibung von Medikamenten.

Auch bei der Einnahme von jeglicher Art von Hausmitteln sollten Sie unbedingt vorher die Ursachen für Ihr Sodbrennen mit ihrem Arzt klären, da sich sonst der eigentlich heilende Effekt negativ auswirken kann.
Gerade bei älteren Menschen ist Magensäuremangel übrigens eine häufige Ursache für Sodbrennen. Sogar häufiger, als es zu viel Magensäure wäre.

Ursachen  von Magensäuremangel

Falsche Ernährung:

Schlechte Gewohnheiten sind: zu kaltes Frühstück, schwer Verdauliches, wie Brot oder Müsli, süßes Frühstück oder ausschließlich  Kaffee am Morgen.

Das Alter:

Aktuelle Studien zeigen, dass etwa die Hälfte aller Menschen über 50 Jahren zu wenig Magensäure produzieren. Dieser Fakt kann Beschwerden im ganzen Verdauungsbereich auslösen – nicht nur Sodbrennen. Auch Infektionen durch Bakterien, Pilze und Parasiten werden so begünstigt.

Negative Emotionen, wie Stress, Angst und Trauer

Diese schlagen nicht nur auf die Seele, sondern auch auf den Magen. Die Regulation der Magensaftabgabe ist ein wirklich  komplexer Prozess (Nerven- und Hormonsystem sind beteiligt). So können unsere negativen Emotionen die Magensäureproduktion eben auch stark beeinflussen.

Natürlich sind die möglichen Ursachen vielfältig – die oben genannten nur die häufigsten.

Zu wenig Magensäure – was hilft?

Zum Glück lässt sich diese Diagnose relativ gut durch Homöopathie (Schüssler Salze), aber auch Medikamente behandlen. Sprechen Sie ihren Arzt am besten direkt auf ihre Vermutung an, dass es sich vielleicht um einen Magensäuremangel handelt. So ersparen Sie sich unter Umständen aufwändige Tests und teure Diagnostik, die doch nicht zum richtigen Ergebnis kommt.

Ergebnis:

Es ist auch bei wenig Magensäure möglich, das Problem medikamentös zu behandeln, aber es sollte letztlich stets Ziel sein, einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt im Körper zu halten und nicht ausschließlich Symptome zu bekämpfen. Dies wird in letzter Konsequenz nur durch Umstellung der Ernährung erreicht, um die natürliche Produktion der Magensäure zu verbessern. Also was essen?

Bilder:

Frischkost: Petra Bork  / pixelio.de

Wenn nix mehr geht…: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com  / pixelio.de