Schon mehrfach haben meine Kinder und ich darüber diskutiert, wie sich ein Umzug für uns als Familie und für jeden einzelnen wohl anfühlen mag.
Je nach Charakter löst der Gedanke an einen dauerhaften Ortswechsel Begeisterungsstürme oder Verlustängste aus.
Doch wie ist das für Kinder, wenn sie durch äußere Umstände gezwungen werden ihre Heimat zu verlassen?
Zusammen mit meinen eigenen und ein paar Gastkindern habe ich vorab den neuen Film von Regisseurin Sara Winkenstette Zu weit weg angeschaut, der genau dieses Thema aufgreift.
Ich war persönlich sehr gespannt, wie die Kinder den Film finden würden und wie sie den Umgang mit dem Thema einschätzen.
Inhalt von Zu weit weg
Der zwölfjährige Ben (Yoran Leicher) und seine Familie müssen aus ihrem Haus raus. Der Braunkohletagebau frisst sich in die Landschaft und fordert sein Heimatdorf als Opfer.
Der Umzug in die nächstgrößere Stadt behagt dem Jungen gar nicht. Zwar sind seine Freunde nur eine knappe halbe Autostunde entfernt, aber ob es klappen wird den Kontakt zu halten?
In der neuen Schule angekommen, ist er zunächst der Außenseiter. Auch im neuen Sportverein kommt er nicht so richtig an: Im alten Verein war er Stürmer, hier kommt er in die Abwehr und fühlt sich in seiner neuen Rolle äußerst unwohl.
Zu alle Überfluss ist er nicht der einzige Neuankömmling an der Schule: Der elfjährige Tariq (Sobhi Awad) ist Flüchtling aus Syrien und stiehlt ihm sowohl in der Klasse, als auch auf dem Fußballplatz die Show.
Die Frage, deren Antwort der Zuschauer im Film erfährt, ist: Bleibt Ben im Abseits oder schafft er es Gemeinsamkeiten mit seinem Konkurrenten zu entdecken?
Erwachsenenmeinung zum Film
Der Kinderfilm „Zu weit weg - aber Freunde für immer!" erzählt zum einen eine bewegende Geschichte über den Verlust der Heimat. Zum anderen erzählt er von einer grenzüberschreitenden Freundschaft und der Erkentnis, daß Freundschaft auch ein bißchen Heimat sein kann.
Mir persönlich hat er sehr gut gefallen, weil er Emotionen in den Zuschauern hervorruft, die sie das Theme überdenken läßt. Die Themen Flucht und Verlust sind so dargestellt, daß der Zuschauer zwar mitfiebert, sich beim Ausgang der Geschichte aber auch wieder entspannen kann.
Perfekt für einen Familien-Kinonachmittag.
Wie fanden die Kinder den Film?
Nach dem Film habe ich unter den fünf anwesenden Kindern zwischen 6 und 13 eine kleine Umfrage gemacht. Sie konnten auf Anhieb das Thema Flucht, Umzug, Ankommen, Ängste und Fußball ausmachen.
Am besten hat ihnen gefallen, dass die Jungs am Ende einen gemeinsamen Weg finden.
Und, ganz wichtig: Sie alle empfehlen den Film wärmstens.