Kühlschränke sind das Tor zur Seele! Diese These, die ich hier zur Tatsache erhebe, stellte ich vor einiger Zeit auf und bekam prompt intimste Bildchen von meinem Blogleserinnen und Bloglesern zugesendet. Bilder, in denen sie ALLES zeigten, vom kompakt tupperverpackten Mittagsmahl bis zum Gefrierbrand im Tiefkühlfach. Das hat man davon, wenn man zugibt in irgendwas kompetent zu sein, man hat MEHR Arbeit. So wollten die Einsendenden dann wissen, was ihr Kühlschranksortierung und die Inhalte, denn nun über sie verrate, welche Charaktereigenschaften ich dem unbekannten Publikum von immerabgelenkt andeutete. Hab ich gemacht. Und dann lange nicht mehr in Kühlschränke geguckt. Bis letzten Freitag. Die IFA 2013 ist inzwischen so was wie eine Piep-Show für Kühlschrankfetischisten, eine Piepshow mit ANFASSEN! Hunderte Kühlschränke standen da in Reih und Glied und auf Bühnen und ich konnte (fast) alle einfach aufmachen! Händchen an den Hebel und schwupp offenbarten sich Kühlwelten die aufwendig für Fanatikerinnen wie mich inszeniert wurden und so will ich euch diese Welten nicht vorenthalten:
Und es ist damit genau wie bei jeder Form der Pornografie: Zu viel Ordnung ruiniert den Nervenkitzel. Hier hat sich wirklich jemand Mühe gegeben, zu viel Mühe. Da ist alles explizit, alles offenbart, nichts ist mehr geheim und erahnbar. Es ist schön anzusehen, aber es macht nicht an.
Als Kontrast mal ein “echter” Case, der mir vor kurzem begegnete:
Dieses Exemplar verrät viel mehr als reine Ästhetik. Hier lässt sich Wochenendzuhausesein ablesen! Ein Jet-Set-Leben bei dem Eier zum Frühstück zu Hause schon ein Event sind und das Gefrierfach eine Akkumulation aller Dinge darstellt, die der Bewohner immer kochen “will”, aber eben nie dazu kommt, weil er doch schon wieder zur Tür raus ist, kaum ist er nach Hause gekommen. Dieses Gefrierfach ziert sich und man guckt immer länger und immer mehr, weil man sich einbildet, man könnte doch noch erahnen, was sich da hinter den gefrorenen, fertig gehackten Zwiebeln versteckt. Alles ist ein bisschen geknautscht und faltig! Das ist Leidenschaft, das ist Realismus und das ist tatsächlich irgendwie aufregend. Wodka und gehackte Zwiebeln regen die Fantasie WEIT stärker an, als ordentlich gereihte Tonic Fläschchen und perfekt runde Wasssermelonen. In der Inperfektion liegt der Charakter, auch beim Kühlschrank.
Für alle, die meine Ekstase NOCH nicht verstehen können, was heißt, dass ihr vermutlich auf der Suche nach traditioneller Pornografie hier gelandet seid und jetzt sowieso längst wieder weggeklickt habt… aber dann kam Mama rein und ihr seid schnell auf diese Seite zurückgesprungen, und jetzt scrollt ihr hier sinnlos rum, während darüber diskutiert wird, ob es nun Kartoffeln oder Reis zum Sonntagsessen gibt… HIER gibt’s die alten Beitragen zum Kühlschrankorakel…die ihr anklicken könnt, um vorzutäuschen, dass ihr das Internet für jugendfreie Recherchen nutzt…
In welche Kühlzone gehört die Leiche