Eine meiner schönsten Reisen, war ein vier wöchiger Interrail-Trip durch Europa. Ohne Plan sind wir mit zwei Freunden einfach der Schiene nach ins Blaue gerollt.
Ich hatte meine analoge Spiegelreflexkamera (damals gab’s noch keine digitalen) inklusive Teleobjektiv meines Vaters dabei . Vier Wochen und unzählige Fotos später, waren wir ohne einen Pfennig (damals gab’s noch keine Cent) an unserer letzten Station in Amsterdam angekommen. Wir verstauten unsere Rucksäcke in einem Bahnhofsschließfach und machten uns auf, die Stadt unsicher zu machen. Die Nacht verbrachten wir schließlich auf Parkbänken (Interrail-style). Angst ausgeraubt zu werden hatten wir nicht, da wir keine Angst kennen weder Geld noch Wertsachen dabei hatten.
Am nächsten morgen laufe ich zu meinem Kumpel rüber und sehe, dass sein Portemonnaie neben ihm hängt (Zu der Zeit hat man die noch aus modischen Gründen mit einer Kette an seiner Hose befestigt).
Auf dem Weg zum Bahnhof amüsieren wir uns noch über die glücklosen Diebe, als mir plötzlich ein Blitzlicht aufgeht. “Du Herkules (Name geändert)”, frage ich meinen beklauten Freund, “Guck mal, ob du noch die Schließfachkarte hast”.
Tja und die war natürlich weg! Wir rennen also zum Bahnhof und finden unsere ganzen Klamotten ausgebreitet vor dem offenen Schließfach liegend wieder. Die Wertsachen inklusive Fotoapparate, sowie alle Filme waren natürlich weg! Verdammt!
Der Verlust der wirklich teuren Spiegelreflexkamera war mir in dem Moment ganz egal. Aber was hätte ich gegeben, um die Filme wiederzubekommen! So bleiben mir ausgerechnet von meiner schönsten Reise nichts als Erinnerungen (und unser Logbuch).
Die Engländerin Catriona Bowman, hatte da schon mehr Glück.
Ihre verlorene SD-Karte mit 300 Fotos wurde von Peter van Leeuwen am Flughafen von Amsterdam(!) gefunden. Daraufhin setzte er alles in Bewegung, um den Chip wieder mit seiner Besitzerin zu vereinen. Erst veröffentlichte er Bilder auf Facebook, Youtube und Twitter und schließlich auch in der holländischen Presse.
Ein Freund von Bowman erkannte sie und so kam sie wieder in den Besitz ihrer Reisebilder.
Bleibt zu sagen, dass meine Bilder deutlich interessanter waren. Ich würde sogar sagen, so interessant, dass ich nicht wollen würde, dass man sie auf Facebook veröffentlicht :o)
Die ganze Geschichte sowie einige der Bilder findet ihr bei The Telegraph.
(via vagabondish)