zu reich zum überleben

Der folgende Interviewtext ist lang und lohnt sich Wort für Wort. Dem Ökonomen Prof. Richard Wolff gelingt darin etwas Außergewöhnliches. Er beschreibt die tieferen Ursachen und historischen Hintergründe unserer weltweiten Krise komplett wertneutral, vergleichbar einem mechanischen Prozess und zeigt dabei klar konturiert auf, weshalb der Kapitalismus nichts anderes vermag, als sich selbst zu zerstören. Ein Muss für jeden, der verstehen will, wie diese Welt funktioniert

Die historischen Wurzeln der gegenwärtigen Krise

by Richard Wolff and Tomasz Konicz.
Published on March 15, 2012

Was sind die Ursachen der gegenwärtigen Krise des Kapitalismus? Verhält er sich tatsächlich so, dass einige gierige Banker die Krise ausgelöst haben, oder ist diese auf längerfristige systemische Ursachen zurückzuführen?

zu reich zum überleben

US- Ökonom Prof. Richard Wolff

Richard Wolff: Meiner Ansicht nach sind es die längerfristigen Probleme des Kapitalismus, die die Basis der gegenwärtigen Krise bilden. Der Versuch, die gegenwärtige Krise als eine Finanzkrise oder als eine Krise der Wall Street darzustellen, ist in einer fundamentalen Weise ideologisch, weil er bestrebt ist, die Krise nur in einem Teil des kapitalistischen Systems zu lokalisieren und diese so zu begrenzen. Das ist keine harmlose und unschuldige Bezeichnung. Ich spreche hingegen von einer Krise des Kapitalismus, weil es eine Krise des gesamten Systems ist: Es ist eine Krise der Wall Street wie der Main Street (Mittelklasse), es ist im selben Ausmaß eine Krise des Finanzsektors wie der Industrie, des Exportsektors, des Arbeitsmarkts und aller Teile des kapitalistischen Systems. Lassen Sie mich nun die wichtigsten Dimensionen dieser systemischen Krise darlegen. Zuallererst muss darauf hingewiesen werden, dass in den Vereinigten Staaten in den letzten 30 Jahren die sozialen Programme und Errungenschaften demontiert wurden, die eingeführt wurden, als der Kapitalismus das letzte Mal in einer fundamentalen Systemkrise steckte – nämlich während der “Großen Depression” der 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Damals führten die Vereinigten Staaten umfassende Sozialprogramme für die Masse der Bevölkerung ein.

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