Das mag Einbildung sein, aber Veröffenlichungen der dänischen Raveonettes scheinen seit einiger Zeit einem bestimmten Muster zu folgen, welches die qualitativen Ausschläge gleichmäßig nach oben und nach unten verteilt: “Lust Lust Lust” – sehr gelungen, “In And Out Of Control” – eher belanglos, “Raven In The Grave” – wieder beachtlich, und nun, man ahnt es, ist es erneut etwas dünne geworden. Ein wenig könnte das auch an der Frequenz liegen, mit welcher das Duo neues Material an die Hörer bringt – Schauspieler, die zu oft auf dem Bildschirm oder der Leinwand erscheinen, hat man sich ja auch bald sattgesehen.
Leider verteilen also Sharin Foo und Sune Rose Wagner ihr unbestritten vorhandenes, kreatives Potential auf zu viele Tonträger (das gilt erst recht, wenn man die diversen EP mit hinzurechnet), bei “Observator” reicht es somit nur für ein gutes Drittel, der Rest dümpelt recht vorhersehbar und spannungsarm dahin. Ganze vier Songs am Stück können einem den Hörgenuß hier kräftig vergällen – “The Enemy” kommt allzu lieblich daher und läßt sich mit dem Titel so gar nicht verknüpfen, auch danach bleibt es beliebig – “Sinking With The Sun”, “She Ownes The Streets, “Downtown”, naja.
In guter Erinnerung bleibt hingegen das vorab veröffentlichte “Oberservations”, was für allerlei Hoffnung Anlaß gab – ein simples Piano, sphärisches Raunen aus dem Untergrund, ein sanfter Beat. Das Eröffnungsstück “Young And Cold” kann mit dem Charme der 60’s punkten, “You Hit Me (I’m Down)” mit einer bezirzenden Western-Gitarre. Doch auch wenn sie zum Schluß (“Till The End”) noch einmal das komplette Shoegazer-Programm bringen, endlich auch mal etwas forscher zur Sache gehen, das Album bleibt leider in der Summe eines der schwächeren. www.theraveonettes.com
Die Raveonettes live in Deutschland:
11.12. München, Atomic Café
12.12. Berlin, Bi Nuu
13.12. Köln, Gebäude 914.12. Frankfurt, Zoom