Agent Side Grinder „Hardware“ (Headstomp)
Grimmige Gesichter, Fabrikhallenflair, dazu ein paar Zeilen schlichte Testosteron-Lyrik: „Flesh and soul, blood and chaos – bring it back!“ („Bring It Back“), man möchte meinen, Agent Side Grinder, die fünfköpfige Truppe aus Schweden, erfüllt das Klischee vom stupiden EBM-Gebolze nahezu lückenlos – die Jungs sehen auf den Pressefotos nicht unbedingt so aus, als hätten sie viel Spaß bei der Arbeit. Die kleine Überraschung an diesem Album ist jedoch, dass sie dieses Vorurteil keineswegs über die komplette Länge des Albums bedienen und sehr wohl mit einigen Variationen in punkto synthetischer Musik aufwarten können. Die ersten drei Titel sind handwerklich solide Electronummern, monotone Schlagzahlen, dunkles Raunen, so weit, so erwartet. Für „Wolf Hour“ haben sich ASG dann mit Henric De La Cour zur Unterstützung einen schillernden Gast ans Mikro geholt, der zur Abwechslung auch mal richtig trällern kann. Beim folgenden, siebeneinhalbminütigen „Mag 7“ lösen sie dann das ein, was der Hörer beim Blick auf das Cover schon mit dem Zaunspfahl suggeriert bekam – verspielte Loops mit Kraftwerk-Anleihen, sehr smooth, fast schon verträumt, who cares EBM! „Pyre“ stößt schleppend ins gleiche Horn, das war so nicht unbedingt zu erwarten, auch die feinen Waveklänge des Schlußstücks „Stranger, Stranger“ lassen aufhorchen und wildern deutlich abseits des fast schon etwas breitgetretenen Depeche-Mode-Fad-Gadget-Trampelpfades. Was beweist: Durchhören lohnt sich. http://www.agentsidegrinder.com/
Im Lande:
7. Mai Hamburg, Logo
8. Mai Esslingen, Komma
20. Mai Berlin, Magnet