15.000 Kandidatinnen haben sich laut Pro7 bei der diesjährigen Staffel vonGermany’s Next Topmodel (GNTM) beworben. Über einen Mangel an willigen Möchtegern-Models für Heidi Klums Castingmarathon kann sich also kaum jemand beschweren. 51 von ihnen, für die Sie im news.de-Fotovoto abstimmen können, schafften den Sprung in die erste Show am vergangenen Donnerstag. Doch nur 25 Mädchen dürfen vorerst weiter darauf hoffen, die großen Modemetropolen zu bereisen, mit berühmten Fotografen zu shooten und dass Klum den Satz «Ich habe heute leider kein Foto für dich» einer anderen sagt.
Die Modelmama glaubt, in diesem Jahr wirklich «sehr unterschiedliche Mädchen» gefunden zu haben, «fotogene Mädchen, Mädchen mit Charakter». Auch wenn das auf einige der Top 25 zutreffen mag, wie etwa den hübschen Juryliebling Luisa oder «Rampensau» Sara, hat sich Klum doch ein paar vielversprechende Kandidatinnen durch die Lappen gehen lassen. Nicht zwangsläufig was ihr Aussehen, wohl aber ihr Unterhaltungspotenzial angeht.
Rath: «Sie hat sich schlichtweg verdoppelt»
Da wäre zum Beispiel Anastasia, amtierende Miss Sachen. Weil sie Klum nicht fotogen genug war, musste sie gehen. Dabei hätte die 24-Jährige für einigen Wirbel sorgen können, wurde sie von der Wahl zur Miss Germany doch wegen Disziplinlosigkeit ausgeschlossen – zu zickig und aufmüpfig, urteilten die Organisatoren. Das bringt bei GNTM aber erfahrungsgemäß erst die nötige Würze in den Wettbewerb. Würden sich beim Konkurrenzformat Das perfekte Model auf Vox nicht alle dauernd mit Miss Osnabrück Samantha streiten, würde dort kaum etwas passieren.
Hätte Klum ihrer Show zur Abwechslung aber mal eine neue Richtung geben wollen, wäre die 20-jährige Isabella aus Kenia eine gute Wahl gewesen. Und das nicht nur, weil sie einen latenten Knall hat. Daraus wird aber leider nichts. Denn während die Jurymitglieder beim Casting noch alle hellauf begeistert von ihr waren, klappen ihnen bei der Feuerprobe im ersten Livewalk die Kinnladen herunter. «Sie hat sich schlichtweg verdoppelt», kommentiert Thomas Rath Isabellas Erscheinung. Als «moppelig» bezeichnet er sie.
Tatsächlich hat die dauergrinsende 20-Jährige in der Zwischenzeit zehn Kilo zugelegt und entspricht damit nun eher der Statur einer normalgewichtigen Frau. Isabellas Erklärung: «Ich hatte Malaria und mein Mann wollte, dass ich zunehme und gesund werde.» Fünf Mal am Tag habe er sie gefüttert, vor allem «mit kleinen Fischen in Milch». Andere Länder, andere Sitten. Isabella ist dennoch glücklich und lässt alle bösen Kommentare und Blicke an ihrem wohlgeformten Körper abprallen. Der Mut, trotz ihrer Gewichtszunahme vor der Jury zu laufen, ist ihr hoch anzurechnen.
Plus-Size-Models wie in Amerika
Auch wenn diese Isabellas positive Ausstrahlung lobt, bekommt sie eine Abfuhr und wird auf nächstes Jahr vertröstet – dann natürlich mit weniger Kilos. Aber wieso eigentlich? Beim US-amerikanischen Vorbild von GNTM sind Plus-Size-Models schon längst gang und gäbe. 2008 schaffte es Whitney Thompson mit Kleidergröße 42, den Titel America’s Next Topmodel zu holen. Kollegin Chrystal Renn lief mit trotz Kurven für Chanel und Lagerfeld.
Auch wenn diese mittlerweile wieder auf Minigröße zusammengeschrumpft ist –GNTM hätte ein Wagnis ganz gut getan. Denn irgendwie hat man das Gefühl, alle übrigen Kandidatinnen schon einmal gesehen zu haben. Selbst unter den bisherigen Siegerinnen war schon alles dabei – blond, braun, rot, dunkelhäutig, exotisch. Letztere hat Klum dieses Mal schon in der ersten Folge aussortiert. Da müssen wir eben mit einer burschikosen Fußballspielerin, einer obercoolen Rockröhre, die nur mit Jungs klarkommt, und einem verwöhnten Fashionaddict vorlieb nehmen. The same procedure as every year.
Isabella, Anastasia oder doch eine andere der 51 GNTM-Bewerberinnen?Wählen Sie Ihre persönliche Favoritin in unserem news.de-Fotovoto.
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«Germany’s Next Topmodel» – Zu dick für Heidi Klum