Zu den ADHS-Behandlungsoptionen kann die Videospieltherapie gehören
Erstellt am 3. März 2020 von Florian Geimer
@OtakuLoungeDE
Eine neue Studie legt nahe, dass ADHS-Behandlungsoptionen auch Videospiel-Therapiesitzungen umfassen könnten.
Dies könnte darauf hinweisen, dass
Videospiele für Kinder möglicherweise doch nicht so verkehrt sind.
Scott Kollins, Mitautor der
Studie, erklärt, dass
Videospiele dazu beigetragen haben, die
Aufmerksamkeitsspanne von Kindern zu erhöhen:
"In dieser Studie soll untersucht werden, ob die Videospieltherapie funktioniert - insbesondere, um festzustellen, ob sie die Aufmerksamkeit verbessert -, und das Videospiel hat genau das getan."
Der
Professor für
Psychiatrie und
Verhaltenswissenschaften an der
Duke University sagte weiter, dass die
Videospieltherapie keine „
Alternative zu einer guten, bestehenden Behandlung, aber vielversprechend“ sei.
Kollins fügte hinzu:
"Wir müssen noch sehen, wie dies am besten in das klinische Gesamtbild passt. Aber je mehr Werkzeuge wir haben, desto besser."
ADHS, kurz für
Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, ist eine
Erkrankung im
Zusammenhang mit der
Entwicklung des
Gehirns. Eine Person, bei der
ADHS diagnostiziert wurde, hat
Schwierigkeiten mit der
Selbstkontrolle und der
Fähigkeit, still zu sitzen.
Symptome sind
Impulsivität und
Unruhe. Bei
4,4% der Menschen in den
USA und
3,4% der
Menschen auf der ganzen
Welt wurde
ADHS diagnostiziert. Diese
psychische Erkrankung tritt am häufigsten bei
Kindern auf und kann ins
Erwachsenenalter übergehen.
Etwa
8% bis
20% der
Schüler haben diese
Störung, die bei
Jungen häufiger auftritt als bei
Mädchen. Fast
75% der
Patienten haben diese
Störung in ihre
Kindheit.
Übliche
Behandlungsoptionen für
ADHS sind
Medikamente. Unbehandelt kann die
psychische Störung das
soziale, erzieherische und
familiäre Leben behindern. Die
kognitive Verhaltenstherapie ist eine weitere
Behandlungsoption für
ADHS, die den
Denkprozess und die
Handlungen einer Person in bestimmten
Situationen steuert. Obwohl sich diese
Lösungen als
effektiv erwiesen haben, sagt
Kollins, dass diese
Optionen nicht jedem zur
Verfügung stehen.
Die
aktuelle Studie hatte eine
Stichprobengröße von
350 Kindern zwischen
8 und
12 Jahren. Diese hatten
ADHS, nahmen aber keine
Medikamente ein. Zu
Vergleichszwecken wurden zwei
Gruppen gebildet. Eine spielte regelmäßig
Videospiele, während die andere das neue Spiel spielte, das für die
Therapie entwickelt wurde. Kinder spielten ihre jeweiligen Spiele 25 Minuten am Tag, 5 Tage die Woche. Die
Studie dauerte einen Monat.
Die
Ergebnisse zeigten, dass sich die Kinder, die das
therapiebezogene Videospiel spielten,
signifikant stärker
verbesserten als die
Kontrollgruppe. Eine ähnliche Studie deutete jedoch darauf hin, dass die
Videospieltherapie Nebenwirkungen hatte. Dazu gehörten
Frustrationen und
Kopfschmerzen.
Man muss kein Freund von
videospienden Kindern sein, die vielleicht sogar von
Videospielen abhängig werden. Aber nicht jeder, der
Videospiele spielt, sollte als
süchtig angesehen werden. Eine
Minderheit der Spieler scheint ein
Suchtverhalten gegenüber Spielen und
Internetaktivitäten zu entwickeln.
Praktische Behandlungsmöglichkeiten für
Videospielsucht sind heutzutage verfügbar.