Zu Besuch bei Freunden

Von Nicsbloghaus @_nbh

Wolfgang Huber, Bildquelle: Wikipedia

Wolfgang Huber, der lt. Wikipedia als „Vordenker in ethischen Fragen“ gilt, hat sich einmal mehr in den Fettnapf gesetzt. Wie ich an anderer Stelle schon schrieb, gibt es eine unheilige Allianz zwischen der katholische Kirche und dem Mullah-Regime in Iran.

Nun scheint es so, als würde sich auch die evangelische Kirche in diesen Reigen einreihen…

„Ein Bischof zu Besuch bei Freunden“

Ein bißchen Mord, ein bißchen Folter und ein bißchen Staatsterrorismus, das kann einen aufrechten evangelischen Theologen nicht schrecken. Und so fährt Wolfgang Huber, ehemals Bischof von Berlin und ehemals EKD-Chef in die „Islamische Republik Iran“. Etwa um auf Folter, Verfolgung und staatlichen Mord aufmerksam zu machen? Will er gar helfen die zwei deutschen Staatsgeiseln zu befreien? Das würde man doch vielleicht von dem ehemals ranghöchsten Vertreter der evangelischen Kirche in Deutschland erwarten, wenn er sich nach Teheran begibt, oder? Oder würden Sie etwa erwarten, daß der pensionierte Bischof im Iran den Repräsentanten von ein bißchen Folter, Mord und Staatsterrorismus freundlich die Hände schüttelt und sich jovial und gutgelaunt – man hört das deutlich an der aufgeräumten Stimme – dem dortigen Staatspropagandasender für ein herzliches Interview zur Verfügung stellt? Aber vielleicht erwartet man ja auch zuviel von so Einem, dem quasi berufsmäßig ein hoher moralischer Ethos bescheinigt worden ist. Für persönliche Moralität bleibt da vielleicht einfach kein Platz mehr und keine Lust.

Wolfgang Huber, es zu erraten ist nicht schwierig, ist nach Teheran geeilt, um den bedrängten Freunden dort per „Dialog“ zu Hilfe zu kommen. Überhaupt entwickelt sich ja Teheran gerade auch zum Lieblingsreiseziel von deutschen Parlamentariern, die allerdings für die unterdrückte, weggesperrte und eingeschüchterte Opposition seltsam unsichtbar bleiben, weil sie alle so eng an den Boden gepreßt verschämt vor ihren Teheraner Gastgebern herumkriechen.

Dem Mann der Kirche wollen wir das nicht unterstellen. Nein, Wolfgang Huber bleibt aufrecht stehen und tönt vollaut in das iranische Propagandamikrofon: Um das „Megathema des 21. Jahrhunderts“ gehe es ihm hier im Iran, den „Dialog zwischen großen Weltreligionen“. Nun, daß es ihm nicht etwa um Menschenrechte geht, das hatte man schon geahnt. Für so einen Pillepalle hat dieser Mann schließlich keine Zeit. Es ist ja auch lange her, daß deutsche evangelische Theologen so richtig nahe an staatlicher Macht herumschnuppern durften.

Es ist einfach nur widerlich…


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