Zu 100 % ökologisch

Getrocknete Wurzelfasern oder Regentropfen inspirieren für die Strukturen des neuen, zu 100 Prozent aus ökologischen MaterialienMit einer Weltneuheit befreit sich die Raumgestaltung aus den Grenzen ihrer bisherigen Möglichkeiten. Impulsgeber dieser Initiative ist das Unternehmen Resopal. Auf einer Pressekonferenz am 5. November 2010 stellte Geschäftsführer Donald Schaefer eine zusammen mit Partnern entwickelte Biokompositplatte unter dem Namen „RE-Y-STONE“ vor. Sie besteht vollständig aus nachwachsenden Rohstoffen und bringt diese Natürlichkeit auch ästhetisch zum Ausdruck. Kunden hilft die Innovation, ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten auch architektonisch umzusetzen.

„RE-Y-STONE“ setzt sich aus recycelten Kern- und Dekorpapieren und einem natürlichen Harz zusammen. Das Harz entsteht auf der Basis der so genannten Bagasse. Dabei handelt es sich um ein Nebenprodukt der Zuckerherstellung, das sich beim Auspressen des Zuckersaftes aus den Zuckerrohrpflanzen bildet. Bagasse sind faserige Überreste, die zu 40 bis 60 Prozent aus Zellulose, zu 20 bis 30 Prozent aus einem in pflanzlicher Biomasse vorkommenden Gemisch aus Vielfachzuckern und zu etwa 20 Prozent aus Lignin, ein die Pflanze festigender und verholzender Stoff, bestehen.

Zusammen mit der Dekodur GmbH & Co. KG, Hirschhorn, und der Hans Schmid GmbH & Co. KG, Gronau, entwickelt, produziert und vertreibt Resopal den neuartigen Verbundwerkstoff. Der Name weist mit „RE“ auf die hundertprozentige Nutzung so genannter Post-Consumer-Altpapiere, also Papiere, Kartonagen oder Holzfasern, die nach ihrer Nutzung gesammelt und recycelt wurden. „STONE“ bezeichnet nicht nur die Herkunft der Materialien aus der Natur, sondern auch die Eigenschaften der Innovation. Das Bioharz besitzt nach dem Aushärten duroplastische Eigenschaften und bildet mit den Naturfasern eine harte, mechanisch hoch belastbare, dimensionsstabile Platte mit widerstandsfähiger Oberfläche. Sie ist beständig gegen viele haushaltsübliche Reiniger und Chemikalien und nur äußerst schwer in Brand zu setzen.
In der Verbindung mit dem „Y“ beansprucht der Name „RE-Y“ in seiner spanischen Übersetzung nachweislich alle königlichen Qualitäten in Sachen Nachhaltigkeit.

Der TÜV Rheinland zeichnete das neue Produkt mit dem Zertifikat „LGA-schadstoffgeprüft“ aus und belegt damit, dass die Schadstoffemissionen deutlich unter den gesetzlichen Grenzwerten liegen. Auch am Ende seines grundsätzlich langen Produktlebenszyklus dürfte „RE-Y-STONE“ überzeugen. Aufgrund seines hohen Heizwertes eignet es sich für die CO2-neutrale thermische Verwertung ebenso wie für die Wiederverwendung als Füllstoff in so genannten Holz-Kunststoff-Verbundstoffen.

Unternehmen, die sich ein nachhaltiges Image geben wollen, bietet das neue Produkt erstmals nicht nur eine ökologische Alternative, dieses auch architektonisch umzusetzen, sondern auch vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Mit schwarzem oder braunem Kern zeigt sich die Platte an ihrer Oberfläche in den vielfältigen Gesichtern der Natur. Farbe liefern recycelte Dekorpapiere oder natürliche Materialien; als Vorlagen für die Strukturgeber fungieren getrocknete Wurzelfasern, Schieferreliefs, feine Luftbläschen, Pergament, dickflüssiges Baumharz oder Regentropfen. Die drei Firmen der „RE-Y-STONE“-Allianz liefern die Platte in einer Vielzahl von Abmessungen, Dicken und Oberflächenausführungen. In Dicken unter 3 mm erhöhen Trägermaterialien die Funktionsbreite; in größeren Dicken sind die Platten ausgesprochen dimensionsstabil und biegesteif und daher selbsttragend.


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