“Ja, also weißt Du, Molly, also … na ja, weißt Du, die Sache ist so: Ich, äh, nun, ich gehe nicht gern in Krankenhäuser! verstehst Du? Allein der Geruch da … Und dann all die kranken Menschen … Nee, das ist nichts für mich, das verstehst Du doch, oder? Nee, weißt Du, ich komme dann mal vorbei, wenn er wieder zu Hause ist. Weil dann geht es ihm ja auch schon besser, weißt Du, das ist ihm doch auch sicher unangenehm, wenn ich da so plötzlich im Krankenhaus aufschlage. Und, ja, also wie gesagt: Das ist auch einfach nichts für mich! Also, da schreien ja auch Menschen, weil die Schmerzen haben und, ach … Das kann ich einfach nicht, verstehst Du? Weil, also, ich hab da auch so schlimme Erinnerungen dran, also … Nee, ich melde mich später dann mal, gelle? Oder Ihr meldet Euch, wenn er wieder zu Hause ist. Ja. Also das verstehst Du doch sicher, ja?”
“Nein, das verstehe ich NICHT, Du blödes, egoistisches, narzistisches selbstmitleidiges Weichei! Aber was erwarte ich schon, Du hast Dich ja auch letztes Jahr vor der Beerdigung der Tante gedrückt, nicht wahr? Ich verrate Dir jetzt mal ein kleines Geheimnis: NIEMAND findet es toll, wenn er Angehörige im Krankenhaus besuchen muss, es sei denn vielleicht außer, um ein Neugeborenes zu sehen. KEINER findet es toll, auf eine Beerdigung zu gehen und schreit *Juchu!*, wenn er zu so etwas eingeladen ist. KEINEM gefällt es, einen Mitmenschen hilflos und an Schläuche angeschlossen zu sehen. Oder was dachtest Du? Aber so macht man das nunmal, das gebiert der Anstand, und alle anderen schaffen das schließlich auch, verdammt nochmal. Dachtest Du etwas, mir machte das Spaß? Also f*ck Dich und werd endlich erwachsen, Du selbstmitleidiges A*schloch!”
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