Zoo mit Fanten

Am Samstag waren wir im Opel-Zoo. Der heißt wirklich so. Irgendeiner der Herren O.pel hat den wohl gegründet. Er liegt westlich von Frankfurt am Main, zwischen grünen Hügeln, und die neu angelegten Gehege sind recht großzügig.

Zoo mit Fanten Zoo mit Fanten Zoo mit Fanten

Der Preis? Es gibt jedenfalls keinen Familienrabatt, keinen Drei-Söhne-Rabatt und keinen Zwillingsrabatt. Frühchenrabatt gibt es auch nicht: “Sie sind vier, aber eigentlich wären sie erst drei,” erläuterte ich die Sachlage. – Antwort: “Kinder bezahlen sowieso ab 3 Jahren 7 Euro.” Studentenrabatt gibt es übrigens auch nicht.

Es geht viel auf und ab im O.pel-Zoo, mit Kinderwagen oder Rollstuhl ist das kein Spaß. Einen Bollerwagen kann man auch nicht entleihen Nachdem ich meine Kühlakkus verflucht hatte, entschied ich mich für die vernünftige Variante: Erstmal Picknicken (auf dem Spielplatz), um Ge.wicht zu verlieren. Mit einem Liter Saft und 312 Frikadellen weniger ließ sich die Recyceltragetasche schon besser tragen. Die guten Bio-Möhren fielen schon vorher den frechen Ziegen und den runzeligen Elefanten zum Opfer, drei knabberte ich. Noch ein Kilo weniger. Die Wespen halfen auch mit und taten sich am Hähnchen gütlich.

P1090806 Zoo mit Fanten P1090819 Zoo mit Fanten

Am beinahe ersten Gehege fing ich Streit mit Maxe an. Er hatte seinen Bruder geärgert. Maxe krabbelte schmollend zu den Elchen. Zum Glück war kein Elch da. Ein vorbeilaufender Vater wünschte mir gute Nerven: “Ich war als Kind auch so.”

Nach dem ersten Regen und einem Eis später, verkündete Maxe, dass er nach Hause wolle. Zumindest aber ins Auto. Diese Meinung änderte er auch nicht mehr. Den dritten Regenschauer verbrachten wir auf dem Boden in einem Pavillion, der keine Bänke besaß. Maxe kam vorbei, die Hose war nass geworden. Irgendwie hatte er den Wasserstrahl in die falsche Richtung gehalten. Unsere Freundin Klara lieh ihm ihren Pullover, den wir hinten zusammenknoteten. Wenn er rannte, sah man ihn doch, den Po. Außerdem haben Jungs die Angewohnheit, permanent an gewissen Körperstellen zu knibbeln. Klara zuckte pflegeleicht die Achseln und meinte, sie wolle den Pulli sowieso waschen.

Die Flußpferde waren auch ein Hit, doch musste man die Kinder auf ein Gitter heben, damit sie auch sehen konnten. Mein Kreuz ächzte.

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Den ungefähr vierten Regenschauer verbrachten Klara und ich unter einem Sonnenschirm vor dem Graureiher-Gänse-Affen-ohne-Affen-Teich.

Mit heißem Kaffee und Blick auf zahlreiche Entenpopos, denn Enten wie Enterich waren fleißig am Gründeln.

Die Kinder rannten derweil durch den Zoo und spielten Brüllaffen. Die Leute am Kiosk guckten schon. Ich drehte mich weg und erzählte Klara von dem Comic, in dem die eine Mutter auf der Bank eines Spielplatzes zu der neben ihr sitzenden Mutter sagt: “Wenn das Ihr Kind wäre, was würden Sie dann tun?” “Verleugnen”, sprach die andere Mutter. Leider geht das nur, bis die Kinder “Mama! Mama!” schreiend zu einem kommen.

Nachdem ich mehr oder weniger für Ordnung gesorgt hatte, machten wir uns im Nieselregen auf den Weg zum Ausgang, und während alle Kinder auf den Toiletten in der letzten sanitären Einrichtung vor dem Ausgang saßen, rief ich den Ehemann an, der den Nachmittag Kaffeetrinkend und Schläfchenmachend im Auto verbracht hatte, damit er uns abhole.

“Und Kinder? Was hat euch am besten gefallen?” fragte der Vater seine Rangen, nachdem ich mich zwischen die Zwillinge auf die Rückbank gestopft hatte. Die Antwort erfolgte prompt mit hellen, glücklichen Kinderstimmen: “Der Spielplatz!”



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