heute war wieder therapietag angesagt. ein bisschen habe ich die letzten tage davor gebibbert, denn es hat sich ergeben, dass ich zometainfusion (dient der prävention und behandlung von knochenmetastasen und ich bekomme die infusionen 3 jahre lang alle 6 monate) und zoladexspritze (bestandteil der antihormontherapie, bekomme ich 2 jahre lang monatlich) am gleichen tag bekomme. wir haben mit der onkologischen ambulanz ein wenig hin- und herüberlegt, ob wir das so machen sollen und sind zu dem schluss gekommen: ja. die alternative wäre gewesen, eins der medikamente 3 tage früher zu nehmen, aber ich hatte ehrlich gesagt absolut keine lust, diese woche 2x irgendetwas in mich reinspritzen zu lassen, vor dem eh immer bammel hab. also beides auf einmal.
ich habe über beide medikamente schon einiges hier geschrieben (siehe kategorie brustkrebs), das will ich jetzt nicht wieder tun. wer meinen blog verfolgt weiß, dass ich zometa bislang recht gut und zoladex eher nicht so gut vertrage. die kombination der zu erwartenden nebenwirkungen war mir in den letzten tagen sehr suspekt. während ich also auf meinem bequemen sessel in der onko-ambulanz saß und das zometa in meine vene tropfte, kam ich mit meiner sesselnachbarin (ebenfalls zometa) ins gespräch. sie erzählte mir, sie sei 75 und vor 14 jahren an brustkrebs erkrankt. ihre ganze familie, bis auf ihre tochter, ist bereits an krebs verstorben (uff). sie selbst habe vor 7 jahren einen rückfall in form einer metastase in der wirbelsäule bekommen. seit vergangenem jahr bekommt sie nun zometa. da war ich dann doch auch froh, dass ich zometa zur prävention und nicht zur behandlung akuter metastasen bekomme. ja, so ist das, an solchen dingen erfreut man sich dann!
ich redete mit der schwester ein wenig über meine neu erkrankte freundin, die ab nächster woche zur chemo kommen wird und sie erzählte mir, auch eine ihrer freundinnen sei an krebs erkrankt und es gehe ihr sehr schlecht. puh, krebs ist echt so gegenwärtig. man wird sich dessen erst bewusst, wenn man selbst daran erkrankt und sich damit auseinandersetzt. früher habe ich mehr oder weniger null gedanken daran verschwendet.
so, jetzt bin ich also wieder zu hause und da ich nicht weiß, was heute und morgen auf mich zukommt, habe ich vorgesorgt: ich habe mir einen großen topf hühnersuppe gekocht und ein roggen-dinkel-brot gebacken. vor einiger zeit habe ich mir angewöhnt, an solchen tagen etwas zu tun, was mir gut tut. am ende meiner überlegungen stand: hühnersuppe und selbstgebackenes brot. UND sofa. UND laptop. also habe ich gleich nach meiner rückkehr vom arzt suppe gekocht, brot gebacken und joschi einmal um den block geschleppt, so dass ich jetzt nichts mehr machen muss, was in irgendwelcher form gemacht werden muss.
so langsam setzt die wirkung der medikamente ein und ich fühle mich ein wenig matschig und schwergliedrig und schlapp. werde nun also bis heute abend auf dem sofa herumlümmeln, hoffen, dass es nicht schlimmer wird, suppe und brot futtern, bisschen bloggen und mich auf germanys next topmodel freuen.
man muss aus allem das beste machen, das habe ich in den letzten 12 monaten gelernt
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