Zoll in Kambodscha nun kundenfreundlicher

Ich kann mich noch an das Theater mit dem Zoll erinnern, als wir damals Arbeitsmaterial für die Modeschmuckproduktion aus der Zentrale in Bangkok geschickt bekommen haben. Da musste ich extra mit meinem Vorarbeiter von Sihanoukville nach Phnom Penh fahren, um auf dem Post Hauptzollamt nach endlosen Diskussionen mit einer ruppigen älteren Kambodschanerin in Uniform, endlich die Kisten ausgehändigt zu bekommen. Die Firma gibt es ja nun schon einige Zeit nicht mehr, was mich zum Glück von jeglichem Kontakt mit kambodschanischen Zollbehörden befreit hat.

Erst jetzt, durch meine Frau tauchte der Zoll wieder in meinem Leben auf, aber ganz anders als wie ich ihn in Erinnerung hatte. Meine liebe Frau verwendet nämlich eine ganz besondere Seife, die in Thailand in einem Tempel von Mönchen hergestellt wird und die man in Kambodscha nicht kaufen kann. Sie schwört auf diese Seife, weil sie angeblich nicht nur sauber, sondern klinisch rein macht. Bei uns kommt schon seit Jahren nichts anderes in die Seifenschale als dieses heilige Körperpflegeprodukt und selbst das kambodschanische Umfeld meiner Frau ist dieser Seife bereits verfallen.

Also hat sie sich dieses Mal ein paar Seifenstücken mehr schicken lassen, worauf dann aber der Zoll aufmerksam wurde. Die Beamten konnten sich wohl nicht vorstellen, dass man 11 kg Seife für den Eigenverbrauch einführt. Das war auch der Grund, warum ich gestern einen Anruf vom Hauptzollamt in Phnom Penh bekam. Ich war wie vor den Kopf gestoßen, denn eine freundliche Damenstimme erklärte mir in gutem Englisch den Sachverhalt mit der Seifenkiste. Das war genau das Gegenteil von dem, was ich bisher mit kambodschanischen Zollbeamten erlebt habe.

Auf meine Frage, ob wir nach Phnom Penh kommen müssen, um die Zollgebühren zu bezahlen und die Kiste abzuholen, erlebte ich die nächste Überraschung. Damals war es noch strikt erforderlich, dass man persönlich dort erscheint, aber auch dass hat sich offenbar geändert. Die freundliche Stimme bot mir an, die Kiste direkt zum Hauptpostamt in Sihanoukville zu senden, wo wir sie dann schon am nächsten Tag bezahlen und abholen können. Obendrein bekam ich noch eine Telefonnummer, die ich anrufen soll, falls ich noch Fragen habe.

Wie bereits erwähnt, das war gestern und eben gerade erhielt ich den Anruf vom Postamt Sihanoukville, dass die Sendung für uns angekommen ist. Das heißt, der Service des kambodschanischen Zolls scheint einwandfrei zu funktionieren. Ich habe keine Ahnung, wie lange das schon so ist, aber die Einfuhr von Waren im kleinen Umfang wird so, für alle die nicht in Phnom Penh leben, ein gutes Stück einfacher und preiswerter.


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