ICH HABE FEUER GE… Nein, ok… ICH HABE GEBACKEN! So heißt es richtig. Denn normalerweise backt bei uns nur Theres und ich… ich esse immerhin das, was Sie backt und ansonsten kann es höchstens mal vorkommen, dass ich fertigen Blätterteig für irgendwas benutze. Aber sobald es ans Teig rühren oder kneten geht, bin ich weg.
Ich backe nicht, niemals, für kein Geld der Welt und schon gar nicht Kuchen. Nein… Das galt bis zum 16.06.2018, wahrscheinlich das Datum, was als Meilenstein und Wendepunkt in meiner Foodblogger „Karriere“ eingehen wird. Wenn ich irgendwann mal eine Biografie verfasse werde ich es wie die Bibel unterteilen in 2 Bücher. Die Vorbackzeit (später VBZ genannt) und die Nachbackzeit (später NBZ genannt) sind dann wahrscheinlich komplett andere Geschichten. Ich muss auch ehrlich zugeben, sooooo schlimm war das Ganze nicht und das Ergebnis war zufriedenstellend. Ich zumindest war ein ganz kleines bisschen stolz, dass es tatsächlich was geworden ist, ein ziemlich leckerer Zitronenkuchen um genau zu sein.
Aber wie es genau dazu gekommen ist, wollt ihr vielleicht auch wissen, oder? Also mit unseren Freunden Torsten & Sascha von Die Jungs kochen und backen veranstalten wir ja viermal im Jahr unsere Reihe Food.Blog.Friends. wo wir verschiedene Foodbloggerkollegen zu uns einladen um mit diesen gemeinsam zu kochen. Diesmal haben wir (oder vielmehr die Jungs) besuch aus Süddeutschland bekommen, denn Eva & Philipp von Ye Olde Kichen haben den Weg auf sich genommen um mit uns gemeinsam zu kochen, backen, rühren und auch zu Essen.
Für mich war relativ schnell klar, dass ich irgendwas Süßes machen will. Meist begebe ich mich an Fleisch, denn man könnte sagen, ich mag Fleisch… Also zumindest ein bisschen. Wenn es gut ist, sogar sehr 😉 Gerade deswegen sollte es diesmal was aus dem Dessertbereich sein, denn Kuchen war ja ausgeschlossen. Aber je mehr ich darüber nachdachte, umso mehr musste ich an Zitronenkuchen denken. Man muss vielleicht dazu sagen, dass Zitronenkuchen von allen Trockenkuchen mein absoluter Favorit ist. Aber irgendwie wollte Theres den bisher nie für mich backen und irgendwann habe ich mir dann in den Kopf gesetzt, den mache ich und wenn dann auch direkt so, dass man ein paar Testesser hat. So ein bisschen Druck muss ja schon vorhanden sein 😉
Ganz so mutig war ich dann aber nicht, ich habe den Kuchen nicht direkt unter den Backprofiaugen von Torsten und Sascha backen wollen. Da passte es prima, dass Theres vor unserem Treffen zum Kennenlerntag in die Schule musste, ich hatte die Küche also für mich alleine. Wäre der Zitronenkuchen nichts geworden, hätte ich mir ja noch eine Backmischung von dem bekannten Akademiker kaufen können, hätte die gebacken und dann gesagt: „Jaaa, ich wollte ganz nah ans Original von Dr. … kommen und ich glaube, das ist mir damit gelungen!“. Das war mein Plan ;-p
Ich habe ein bisschen rumprobiert und als ich den Teig dann das erste Mal probiert habe… Man war der lecker… Wow! Vielleicht fülle ich ein bisschen ab und wenn der Kuchen nichts wird verkaufe ich es später als Zitronenkuchencreme, Sahne druff, ein bisschen Limettenabrieb, fertig… Aber nein, ganz oder gar nicht. Also alles schön aufs Backblech verteilt und noch so gedacht, ein bisschen dünn wird der Kuchen schon, als mein Blick nach links wanderte und ich die große Schüssel geschlagenes Eiweiß gesehen habe. Dieses hatte ich vergessen, unterzuheben. Also alles wieder vom Blech gekratzt, zurück in die Schüssel, Eiweiß dazu und wieder neu verteilt und ab damit in den Ofen.
In der Zeit wollte ich mich um den Zuckerguß kümmern. Ich hatte ursprünglich von der Limette die Schale hauchdünn abgeschnitten und diese in dünne Streifen geschnitten. Ich war aber letztlich zu feige, diese wirklich dazu zu geben. Im Nachhinein würde ich es versuchen. Aber beim allerersten Backexperiment wollte ich dann doch ein bisschen traditioneller bleiben.
Zum Ergebnis sei gesagt, ich war mehr als zufrieden. Der Kuchen war so unglaublich locker und fluffig, das muss daran gelegen haben, dass ich den Teig einmal verteilt und erst danach das Eiweiß untergehoben habe. So ist einfach mehr Luft an den Teig gekommen. Das rede ich mir zumindest jetzt einfach mal ein, im Rezept lasse ich diesen Schritt aber weg 😉
Was die anderen gebrutzelt haben??? Schaut doch einfach mal selbst bei Ye Olde Kitchen und Die Jungs kochen und backen vorbei! Auch bei uns gibt es die kommenden Tage noch die Rezepte von Theres!
Zitronenkuchen mit Grilllimettenguß
Ich liebe Zitronenkuchen! Von allen Trockenkuchen ist Zitronenkuchen mein Favorit und hier ist mein Rezept dafür
- 320 g Mehl
- 300 g Zucker
- 320 g Butter weich
- 250 g Puderzucker
- 3 Zitronen bio
- 2 Limetten bio
- 6 Eier
- 1 Päckchen Backpulver
- 1 Prise Salz
- Von den Eiern, das Eigelb vom Eiweiß trennen und beides aufbewahren.
- Limetten halbieren und mit der Schnittfläche auf den heißen Grill oder in einer heißen Grillpfanne für eine Minute angrillen.
- Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen.
- Butter und Zucker schaumig aufschlagen und dann nach und nach die Eigelbe hinzugeben.
- Abrieb und Saft von zwei Zitronen hinzugeben.
- Nun das Mehl mit dem Backpulver in die Butter und Zuckermischung sieben und alles gut aufschlagen bevor ihr das Eiweiß unterhebt.
- Backofen auf 180°C Ober-/ Unterhitze vorheizen.
- Ein Backblech mit Backpapier auslegen, den Teig darauf verteilen und das Ganze ca. 20 Minuten backen, bis die Oberfläche goldgelb ist.
- Kuchen aus den Backofen nehmen und die angegrillten Limetten und eine Zitrone auspressen und den Saft mit dem Puderzucker verrühren. Dies dann auf den warmen Kuchen verteilen und warten bis alles abgekühlt ist.
Loss et üch schmecke!