Zitate mit Texteinschübe richtig versehen und gestalten

Das richtige Verwenden von Texteinschüben in der Typografie

Richtiger Texteinschub

Wenn ein schönes, kurzes Zitat eine Buchseite ziert, so verwenden wir in der Typografie Anführungszeichen. Bei langen Zitaten ist das aufgrund der Übersicht aber nicht möglich, weswegen Texteinschübe her müssen. Wie müssen diese gestaltet werden und welche Faktoren spielen dabei eine wichtige Rolle? Texteinschübe richtig einsetzen und definieren!

Folgendes Beispiel: Ihr zitiert in einem Buch einen Autor. Das jeweilige Zitat hat dabei nur wenig Wörter vorzuweisen und kann problemlos in 1-2 Sätzen geschrieben werden. An sich kein Problem, aber was ist, wenn das Zitat sehr weit ausläuft und über viele weitere Zeilen geht? Der Leser würde schnell den Überblick verlieren und wüsste nicht, in welcher Textebene er sich gerade befindet. Hier reichen Anführungszeichen als Erkennungsmerkmal für Zitate nicht aus. Texteinschübe, die richtig gestaltet und gegliedert sind, lösen dieses Problem jedoch sehr schnell.
Die Frage, die man sich hier aber stellen muss: Wie stark muss so ein Texteinschub erkennbar sein, wie deutlich hebt sich diese Auszeichnung beim eigentlichen Text ab? Hierzu gibt es einige Faktoren; einer davon sagt über die Wichtigkeit des Textes aus. Wie sieht das Verhältnis zwischen dem eigeschobenen Text und dem Haupttext aus? Soll der Einschub eher im Hintergrund, lediglich kenntlich oder gar stark im Vordergrund stehen? Ein weiterer Punkt ist die Länge des Einschubes. Sind es wenige Zeilen, einige Absätze oder sogar mehrere Seiten, die über einen Texteinschub erkenntlich gemacht werden? Außerdem ist es wichtig zu wissen, wie viele Texteinschübe denn insgesamt verwendet werden. Existieren mehrere Einschübe sogar auf einer Seite oder kommen Texteinschübe nur selten vor?

Was ist also dementsprechend für längere Texte zu tun? Das Wichtigste ist, lange Zitate, die eingeschoben werden, nicht mit Anführungszeichen zu kennzeichnen. Diese werden nämlich eher für Zitate im Haupttext selbst verwendet. Bei Einschüben sind sie nicht nötig, da sie durch andere Möglichkeiten viel deutlicher markiert werden können. So kann man bei Texteinschüben beispielsweise eine andere Schrift verwenden, die Schriftgröße verändern, die Satzform verändern (Block- zu Flattersatz) oder durch extra Einrückungen.
Wird ein Text eingeschoben, muss auch der Abstand erkenntlich gemacht werden. Zwei halbe Leerzeilen, also angefangen Zeilen, oder ganze Leerzeilen sollte den eingeschobenen Text vom Haupttext trennen. Im übrigen werden eingeschobene Gedichtverse optisch zentriert und stehen geschlossener im Einschub. Sollte ein Gedicht jedoch nicht als Texteinschub markiert worden sein und im Haupttext stehen, was prinzipiell bei kurzen Versen der Fall ist, so wird dieser wie gewohnt mit Anführungszeichen gesetzt. Bei Zeilenwechsel wird ein Schrägstrich eingesetzt, bei neuen Strophen doppelte Schrägstriche. Wer Schrägstriche meiden möchte, kann stattdessen auch senkrechte Striche »|« einsetzten.

Gerade bei Gedichten dürfen Sätze nicht verändert oder falsch gestaltet werden. Eine endete Zeile bedeutet kein Punkt oder Absatz, sondern ein Schrägstrich. Bei Texteinschüben fällt diese Regel weg; hier wird auf die optische Mitte gesetzt. Das mal als keine Zusammenfassung…!


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