*ZITAT ZUM SONNTAG*
Vor zwei Wochen habe ich mir im Kino einen Film angeschaut, der mich tief beeindruckt und berührt hat: Es war die ausgezeichnete Verfilmung des Romans "Brooklyn" aus der Feder von Colm Tóibín. Im Anschluss an den Kinobesuch habe ich mich in das Buch des irischen Schriftstellers vertieft.
"Brooklyn" erzählt die Geschichte der Irin Eilis (gesprochen: Ejlisch). Ihre Heimat - das Irland der 50-er Jahre - hat der jungen Frau wenig zu bieten, und als ihr in Brooklyn, New York eine Anstellung als Verkäuferin in Aussicht gestellt wird, reist sie kurzerhand nach Amerika. Dort angekommen, ist sie überwältigt von dieser neuen Welt mit all ihren neuen Eindrücken.
(...) jeder Moment schien irgendeinen neuen Anblick oder eine neue Empfindung oder Information mit sich zu bringen. (...) Für jeden Tag, dachte sie, brauchte sie eigentlich einen vollen weiteren Tag , um alles, was geschehen war, zu überdenken und zu speichern und sich davon zu befreien, damit es sie nicht nachts wach hielt oder ihre Träume mit Momentaufnahmen dessen erfüllte, was sie wirklich erlebt hatte, (...).
Der Autor schildert auf feinsinnige Art, wie es ist, wenn ein Mensch körperlich eine Reise in die Fremde antritt und die Seele erst nach und nach hinterherreist. Wenn der Geist den äußerlichen Geschehnissen nicht ganz folgen kann. Eilis trägt ihre irische Heimat stets im Herzen und ist oft hin- und hergerissen zwischen den beiden Welten - Amerika und Irland. Auch in dem Film wird diese innere Zerrissenheit sehr gut zum Ausdruck gebracht - durch die überzeugende Darstellung der Schauspielerin Saoirse Ronan.
Sowohl die Verfilmung als auch den Roman "Brooklyn" kann ich euch wärmstens empfehlen - beides ist ganz großes Kino. :-)
Ich wünsche euch eine Woche, in der Seele, Körper und Geist im Einklang miteinander "reisen". Herzliche Grüße
Tina