Das war’s fürs Erste hier auf leben-lernen-lieben.de! Wann und wie es weitergeht, weiß ich nicht. Ich werde mir auf jeden Fall erst einmal eine kreative Pause gönnen. Doch ich möchte Euch wenigstens kurz erklären, warum ich mich hier und heute von Euch verabschiede.
Die eine oder der andere hat sich bestimmt gefragt, was das mit dem chinesischen Text in Schritt 27 auf sich hatte. Es gab dazu ja auch schon ein paar Spekulationen in den Kommentaren. Am besten gefiel mir persönlich Veras Interpretation, die meinte: “Vielleicht IST das ja eben die Botschaft, das Leben zu genießen, auch wenn man es gerade gar nicht versteht?” Doch so weit hatte ich gar nicht gedacht. Ich wollte damit eher zum Ausdruck bringen, dass ich in den vergangenen Monaten mehr und mehr den Eindruck hatte, hier im Kurs chinesisch zu sprechen und zu schreiben.
So habe ich Euch zum Beispiel von Anfang an immer mal wieder darum gebeten, mir ein paar Zeilen dazu zu schreiben, wie Euch die jeweilige Ausgabe gefallen hat oder was ich verbessern könnte, damit dieses Programm für Euch alle noch wertvoller wird. Doch während im vergangenen Jahr ein reger Austausch stattfand und ich neben knapp 800 Kommentaren auch eine Menge E-Mails bekam, inspirierende Telefonate führte und sogar vier Teilnehmer persönlich kennenlernen durfte, gab es in diesem Jahr bedeutend weniger Resonanz. Nicht einmal 300 Kommentare gingen in diesen 8 Monaten ein, und teilweise hatte ich das Gefühl, als würden nur noch Heide und Irmgard an diesem Kurs teilnehmen, weil sich sonst kaum jemand zu Wort meldete. Und das, obwohl der Kurs 2011 sehr kompakt war und für jeden nur 8 Wochen dauerte und Ihr diesmal bedeutend mehr Zeit und Muße hattet. Ich hätte mich sehr gefreut, wenn Ihr mich mehr an Euren Erfahrungen mit diesem Kurs hättet teilhaben lassen.
Nachdem da so wenig kam, dachte ich mir, dass eine anonyme Umfrage mir vielleicht einen Überblick darüber verschaffen könnte, wie wertvoll dieser Kurs für Euch ist. Schreiben ist ja nicht jedermanns Sache. Doch ein paar Häkchen setzen ist eine bedeutend leichtere Übung. So dachte ich. Bei meinem ersten Aufruf fühlten sich allerdings nur 34 Teilnehmer angesprochen. Da hätte ich bei einer Wahl noch nicht einmal die berühmte 5%-Hürde geschafft. Es brauchte eine zweite E-Mail als Erinnerung, um immerhin noch einmal 31 Teilnehmer dazu zu bringen, sich 2 Minuten Zeit zu nehmen und mir ein paar einfache Fragen zu beantworten. Dass von schätzungsweise 1.000 regelmäßigen Lesern (über 600 E-Mail-Empfänger, viele RSS-Abonnenten, fast 600 Facebook-Freunden oder Menschen, die über Suchmaschinen zu mir fanden) gerade einmal 65 Leute mitgemacht haben, habe ich in meiner Auswertung der Umfrage bewusst nicht erwähnt, weil ich diesem Kurs, den Teilnehmern und auch mir selbst noch eine Chance geben wollte.
Ok, dachte ich mir, wenn nur so wenige etwas zu sagen hatten und auf meinen Aufruf reagierten, dann biete ich Euch eine weitere Möglichkeit, Eure Wertschätzung auszudrücken. Und so kam ich auf die Idee, Euch um eine kleine Spende für das zu bitten, was Euch der Kurs bereits gebracht hatte. Immerhin hatten sich in der Umfrage 24 Teilnehmer bereiterklärt, einen Energieausgleich zu leisten. Die Vorschläge gingen da von einmalig 100 € bis monatlich 30 € für ein Abo. So weit wollte ich gar nicht gehen. Jeder Cent hätte mir schon gezeigt, dass Euch meine Arbeit etwas wert ist – und es hätte mir auch geholfen, die laufenden Kosten für dieses Projekt zu decken. Kurz und gut: Auf meinen Spendenaufruf von vor knapp 2 Wochen haben bisher 4 Teilnehmer reagiert (25,-, 35,-, 35,- und 15,- Euro). Abzüglich PayPal-Gebühren sind das sage und schreibe 106,49 Euro. Und das für ein halbes Jahr Arbeit und einen Kurs, der angeblich “unbezahlbar” ist.
So viel dazu, warum ich den Eindruck habe, chinesisch zu sprechen. Doch in dem Text verbirgt sich noch mehr. Wie Gitta bei ihrem Übersetzungsversuch herausfand, handelt es sich außerdem noch um ein völlig unsinniges Blabla. Das liegt daran, dass es sich um einen sogenannten “Blindtext” handelt, den unter anderem Webdesigner verwenden, um Textstellen zu füllen, bevor die späteren Inhalte feststehen. Denn genauso chaotisch sieht es in meinem Kopf zurzeit aus. Ich verstehe einfach nicht, was hier passiert. Denn auf der einen Seite melden sich immer mehr Menschen bei diesem Kurs an (allein im August haben sich weitere 29 Teilnehmer in meine E-Mail-Liste eingetragen), auf der anderen Seite höre ich immer weniger von diesen vielen Menschen! Interessanterweise habe ich zu diesem chinesischen und total sinnlosen Text mehr Kommentare erhalten als zu jeder anderen Veröffentlichung seit Schritt 2 (!).
Wie geht es weiter?
Wie gesagt, mache ich erst einmal Pause und werde in absehbarer Zeit keine weiteren Artikel mehr veröffentlichen. Wann und in welcher Form oder ob ich überhaupt weitermache, das steht in den Sternen. Das bisher vorhandene Material werde ich noch bis Anfang Dezember 2012 online lassen, da ich die Gebühren bis dahin ohnehin schon bezahlt habe. So können auch alle, die neu hinzugekommen sind, das Material noch in aller Ruhe durcharbeiten. Auch die Grußkarten könnt Ihr bis dahin gerne noch versenden.
E-Mails bekommt Ihr ab sofort keine mehr von mir. Ich melde den Dienst in den nächsten Tagen ab, für den ich immerhin monatlich 32,13 Euro bezahlt habe. Eure mir anvertrauten E-Mail-Adressen werde ich löschen.
Nun bleibt mir nur noch, Euch für Euer Interesse zu danken und Euch eine gute Zeit zu wünschen. Und Ihr könnt mir glauben, dass mir dieser Abschied nicht leicht fällt, denn leben-lernen-lieben.de ist “mein Baby”, das mich nun schon fast 8 Jahre begleitet und in das neben einer Menge Zeit, Energie und Geld vor allem sehr viel von meiner Kreativität, meinen Erkenntnissen, meinem Herzblut und von meinem ganzen Wesen und Sein eingeflossen ist.
Alles Liebe und bis irgendwann einmal,
Euer Jürgen
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