Zirbenholz – was bewirkt es?

Von Einrichtungsideen

Ein Holzbett, das gesund und munter macht? Genau das soll mit Zirbenholz möglich sein. Doch die Zirbe kann noch mehr. Diese und mehr Gedanken können bei der Einrichtung eine Rolle spielen. Ob es nun bei Ihnen Zuhause ist oder in der Ferienwohnung, wo Sie den Gästen zu einer guten Erholung verhelfen möchten. Guter Schlaf ist von immenser Wichtigkeit. Daher lesen Sie hier mehr:

Verbessert Zirbenholz wirklich Schlaf und Wohlbefinden?  

Ein Artikel von Houzz-Redakteurin Nicola Enderle

Alles über Zirbenholz kurz und knapp:

  • Jahrhundertelang prägte Zirbenholz alpenländische Bauten und urige Bauernstuben, auch Gasthäuser waren mit dem Holz verkleidet.
  • Die wichtigsten Zirbenholz-Eigenschaften: Es lässt sich gut bearbeiten und verströmt einen typischen Duft, der positiv auf den menschlichen Organismus wirken soll.
  • Dem Zirbenduft wird eine beruhigende Wirkung nachgesagt, das ätherische Öl der Zirbe wirkt antibakteriell.
  • Verwendung findet die Zirbe in der Holzwirtschaft für Zirbenholzbetten, Zirbenholzmöbel im Schlafzimmer, Einbaumöbel und Wandverkleidungen, aus den Spänen werden Zirbenholzkissen, die den erholsamen Schlaf unterstützen sollen.
  • Der natürliche Lebensraum der Zirbelkiefer (lat. Pinus cembra) ist das raue Klima der Alpen und Karpaten, eine Zirbelkiefer kann mehr als 1000 Jahre alt und bis zu 25 Meter hoch werden.
Von MAIER schreinerei+innenausbau – Mehr Ideen: Küche 

Was ist Zirbenholz – ein botanischer Überblick?

Bei der Zirbelkiefer, auch als „Königin der Alpen“ oder Arve bekannt, handelt sich um eine Pflanzenart aus der Familie der Kieferngewächse. „Zusammen mit Lärchen und Latschen ist die Zirbe an der oberen Baumgrenze auf bis zu 2500 Meter Seehöhe zu finden“, sagt Susanne Lausch von der Schreinerei Zirbenglück, die sich auf die Herstellung von Betten aus Zirbenholz fokussiert haben. 
Der Zirbenbaum ist ziemlich robust und hat sich an das rauhe Gebirgsklima angepasst, Temperaturschwankungen von minus 40 bis plus 40 Grad Celsius machen ihm nichts aus. Zirben wachsen sehr langsam. „Zirbenholz ist die leichteste aller heimischen Nadelholzarten. Charakteristisch ist die lebhafte Maserung und zahlreiche dunkle Äste“, sagt Lausch. Diese seien jedoch so fest verwachsen, dass es bei der Verarbeitung keinerlei Probleme gebe. Weibliche Blüten bilden Zapfen und enthalten essbare Samen, die sogenannten Arvennüsschen.

Von Zinipi – Finden Sie mehr Bilder: Wohnideen

Die Verwendung von Zirbenholz 

Schon vor Jahrhunderten wurde das Holz der Zirbelkiefer für die Vertäfelung alter Bauernstuben oder Gasthäuser, aber auch als Material für Stühle, Bänke, Betten und Wiegen verwendet. Aus dem einfachen Grund: Das weiche Zirbenholz lässt sich gut bearbeiten, aufwendige Schnitzereien gelingen besonders gut. Laut Volksweisheit gab es in mit Zirbenholz vertäfelten Stuben weniger Streitereien, dafür mehr Geselligkeit und Harmonie. 
Seit einiger Zeit wird Zirbenholz wieder öfter verwendet. „Der Trend geht ganz klar zu mehr Nachhaltigkeit und heimischen Hölzern“, sagt Lausch, „aber auch ganz klar in Richtung Gesundheitsbewusstsein“. Wer auf Zirbenholzmöbel setze, tue seiner Gesundheit etwas Gutes. „Der zarte, unverwechselbare Duft aus den Harzen der Zirbe, der durch den Inhaltsstoff Pinosylvin entsteht, wirkt sich beruhigend auf das vegetative Nervensystem aus – und schont damit den Kreislauf“, sagt Lausch.

Hotel Schwaigerhof, Schladming-Rohrmoos

Was bewirkt Zirbenholz?

In diesem Kontext wird auch immer wieder eine kleine Studie aus Österreich zitiert. Für das private Forschungsinstitut Joanneum Research testeten 30 Probanden mehrere Wochen Zirbenbetten. Die Tiefschlafphasen waren dabei häufig intensiver, Ein- und Durchschlafen wurde gefördert, die Herzfrequenz gesenkt. Durchschnittlich wurden damit bis zu 3500 Pulsschläge am Tag (quasi: eine Stunde Herzarbeit) eingespart und damit das Herz entlastet. Bislang gibt es jedoch keine weiteren Studien zur verbessernden Wirkung auf den Schlaf des Zirbenholzes, sie gilt nicht als wissenschaftlich bewiesen. Auf die Frage, ob man denn am nächsten Morgen tatsächlich quietschfidel und motiviert aus dem Zirbenbett springt, antwortet Expertin Lausch: „Das nicht. Zu wenig Schlaf kann die Zirbe natürlich nicht ersetzen. Aber man verspürt einfach nicht mehr dieses geräderte Gefühl!“

Auch eine großflächige Wand- oder Deckenvertäfelung aus Zirbe, oder andere Zirbenmöbel können gesunden Schlaf fördern. „Es kommt aber drauf an, wie nah sich das Holz am Bett befindet“, sagt Lausch. Steht ein kleiner Hocker aus Zirbe im anderen Zimmereck, schlägt die positive Wirkung sicherlich nicht so gut an, wie direkt daneben oder wie eben in einem Zirbenholzbett. Zirbenholzkissen sollen sich ebenfalls positiv auf den Schlafkomfort auswirken. „Die Hobelspänen der Zirbe als Kissenfüllung zu verwerten, ist außerdem nachhaltig“, ergänzt Lausch.

Fotos: Houzz, Innenarchitektur Mainz – Yvette Sillo

Yvette Sillo

Beiträge des Autors

Kommentare sind geschlossen.