Zicklein und Maorikultur

Da wir in letzter Zeit ziemlich beschäftigt waren, haben wir wieder einiges auf unserem Blog nachzuholen, was wir in den nächsten Tagen tun werden. Unter anderem gibt es in den Beiträgen Fauler Essenstag und Haka Weltrekordversuch ein paar neue Fotos. Und los geht’s mit Sonntag, dem 12. September.

Sonne, Regen, Sonne, Hagel. Hier in Nelson erleben wir den abwechslungsreichsten „April“ (tatsächlich September). Alleine heute, hat es schon 4 mal geregnet, abgelöst von blauem Himmel mit warmen Sonnenschein. Der Frühling bringt die Sträucher und Bäume zum blühen. Und um diese Jahreszeit können wir kaum an Weiden vorbei fahren, ohne einmal anzuhalten und die kleinen frisch geborenen Lämmer und Ziegen anzuschauen. Um mit der Kamera ganz nah dran zu sein und auch, um unseren ehemaligen Wwoofing-hosts Susi und Kevin den lange versprochenen Besuch abzustatten, fuhren wir noch einmal raus zur Ziegenfarm. Gleich bei der Anfahrt erspähten wir Susi mit ihren neuen Wwoofern in einem kleinen Unterstand auf einer der Weiden. Sie waren gerade dabei, die kleinen frechen Zicklein zu füttern und wir fotografierten, filmten und knuddelten (nur Jere, so sah er dann auch aus) so viel es ging. Der Tag war außerdem Kevins Geburtstag, so dass wir noch auf einen Tee und mit unseren selbstgebackenen Muffins ins Haus kamen. Von hier aus hatten wir eine tolle Übersicht über die grünen Wiesen und den weißen Punkten (Schafe und Lämmer). Insgesamt, erzählte und Susi, seien es nun über 200 Tiere auf ihrer Farm.

Jere machte sich noch kurz ein wenig im Bad sauber von dem Dreck, den die Ziegen überall auf ihm hinterlassen hatten, als sie an ihm hochsprangen wie junge Hunde. Denn gleich nach dem kurzen Besuch ging es weiter nach Stoke (nahe Richmond), wo wir mit Verspätung Caro und Tim vor dem Countdown trafen und zusammen zu Wai fuhren. Wai ist Maori-Stammesoberhaupt, lehrt immer mal wieder an der Universität in Wien über Maorikultur und kennt Tim und Caro über deren Vermieterin. Er lebt mit seinen beiden Kindern (Maja, ca. 3 und Kaden, 13) alleine in einem kleinen gemütlichen Haus. Er hatte bereits für uns gekocht und so aßen wir bald gemeinsam am Tisch gebackene Süßkatoffel, Tomate, Hähnchen, Zwiebel, Karotten und eine Fischspeise. Zum Nachtisch gabs Eis, das original wie die ostdeutsche Rote Grütze schmeckte. Wai ließ uns außerdem ein ecklig braunes Schlebberzeug probieren, dass wohl so eine Art Muschel war, sehr eigenartig geschmeckt hat und die Zunge betäubte. Danach erzählte er, dass es von den Maori als Heilmittel und Droge verwendet wird. Den Rest des Abends erzählte und Wai von seinen Plänen, vielleicht nach Wien zu ziehen, klärte uns über ein paar Maoritraditionen auf, wie z.B. was die Begrüßung mit der Nase und der Stirn bedeutet und wieso Maori niemals Lebensmittel wegschmeißen.

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