Er spaltet nicht nur Fernsehdeutschland, sondern auch das Teilnehmerfeld bei Deutschland sucht den Superstar. Seit 2002 fehlt Menderes Bagci bei keiner Staffel. Schon im vergangenen Jahr schaffte es der Sänger mit der Mickey-Mouse-Stimme in den Recall und auch dieses Mal konnte er einen gelben Zettel ergattern. Doch in der ersten Recall-Folge gestern Abend ist nicht sein Lied (Pretty Woman) das Problem, sondern die Gruppe, mit der es performen soll.
«Möchtest du die Wahrheit wissen? Alter, du kotzt mich an!» Diese klaren Worte schmettert ihm Kandidat Cengiz entgegen. Grund des Aufruhrs: ein verloren gegangener Textzettel. Weil Menderes annimmt, Cengiz habe ihn verschlampt, fährt der aus der Haut. Seiner Meinung nach habe sein Gruppenkollege und gleichzeitiger Konkurrent es überhaupt nicht verdient, so weit gekommen zu sein. «Ich will hier weiterkommen. Wenn du das nicht möchtest, dann gib deinen verf***ten Platz ab», schreit er ihn an.
Wie sich diese Zwistigkeiten auf den Auftritt der Gruppe auswirken, wird sich erst am kommenden Samstag zeigen. Andere beweisen schon in der ersten Recall-Runde, dass das böse ins Auge gehen kann. Die Grazien Mercia, Jana, Alexandra und Anna können bei ihrer Darbietung des Nummer-eins-Hits Mr. Saxobeat einzig mit ihren Outfits punkten. «Man braucht ja auch was fürs Auge», kommentiert Chefjuror Dieter Bohlen das Aussehen der Kandidatinnen.
«Das war Weltklasse»
Dass ein nettes Lächeln und ausgiebiges Pogewackel allerdings nicht ausreichen, um unter die Top 35 zu kommen, macht er vor allem der selbsternannten Tänzerin Mercia klar. Sie fährt von Anfang an einen Egotrip, probt nicht mit den Anderen und ist letztlich die Einzige in der Runde, die am Tag der Entscheidung kein Wort singt – und das in einem Gesangswettbewerb. Ihre Entschuldigung: Heiserkeit. Sie fliegt folgerichtig als Erste, doch auch das Urteil für die gesamte Gruppe fällt durchwachsen aus. Bruce Darnell ist gar froh, als es endlich vorbei ist.
Nur Jana und Anna können sich in die nächste Runde retten. Mercia ist dennoch überzeugt, alles richtig gemacht zu haben: «Ich wollte mich einfach nicht vor Deutschland blamieren.» Aber das ist wohl mal gründlich schiefgegangen. Vor allem die jüngeren Teilnehmer bei DSDS haben sich wesentlich besser angestellt. Der 17-jährige Luca überzeugt im romantischen Duett mit Kim, das Darnell sogar zu Tränen rührt. «Das war Weltklasse», lobt Bohlen den Azubi und macht ihn schon jetzt zu einem seiner Favoriten.
Zu denen gehörten seit den Castings auch Vanessa (17), Sophia (16) und Silvia (21), die Adeles Make You Feel My Love überzeugend performen. Sie zeigen, dass es ohne Zickenkrieg viel besser funktioniert und empfehlen sich damit für ein Weiterkommen auf den Malediven, wo es für die besten 35 ab Samstag weitergeht. Dort werden wohl Marcel und Joey für so manchen skurrilen Moment sorgen. Ersterer fiel der Jury durch seine gezupften und tanzenden Augenbrauen auf, beim Anderen vibriert dauernd das Handy.
Im Recall liefern beide eine eher durchschnittliche Leistung ab, müssen zum Teil vom Zettel ablesen. «Das war gar nicht mal so gut», lautet Bohlens Urteil. Bei Marcel und Joey drückt die Jury aber ein Auge zu, weil sie schräge Typen sind. Diesem Ruf machen sie gleich auch alle Ehre: Über das Weiterkommen hat sich an diesem Abend niemand so lautstark gefreut wie die Jungs.
Hier gibt es DSDS zum Nachschauen.
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«DSDS» – Zickenzoff und Hasstiraden gegen Menderes