Zhou (Congee) – und Reis im Mittelpunkt

Von Magentratzerl

Reis esse ich für mein Leben gerne. Nur gut muss er sein, nicht das Zeug vom Onkel aus der Werbung. Zur Zeit essen wir noch mehr Reis als sonst. Nicht ganz unschuldig daran ist die Tomatenblüte. Die hat nämlich vor einiger Zeit ihren liebsten Sushi-Reis mit uns geteilt, und das hat bei mir zu einer Einkaufsorgie bei Reishunger geführt. Kurz nach dem Kauf von 6 Kilo Sushi-Reis, einem gemischtem Reis-Paket und einem spacigen Reiskocher traf hier auch noch ein Probierpaket ein.

Im Paket waren waren: Jasmin-Reis, Risotto-Reis (Carnaroli), Pusa-Basmati, Milchreis (Arborio), Roter Reis, Schwarzer Reis und ein Päckchen Bio-Convenience-Risotto mit Paprika. So viel Reis….. Alle Reissorten sind  von höchster Qualität und wunderbar in Geschmack und Kochverhalten. Mich hat der Jasminreis besonders beeindruckt. Den mag ich nämlich eigentlich nicht. Ich kenne ihn als ein etwas überaromatisiertes Produkt, das beim Kochen relativ klebrig wird. Aber dieser hier hatte ein schönes Aroma und eine angenehme Konsistenz. Nur zu dem Convenience-Risotto, zu dem sag ich jetzt mal nichts…..

Der Basmati wanderte in den spacigen Reiskocher und wurde zu persischem Reis mit Kruste. Das ist meine allerliebste Art Reis zu essen. Der Risotto-Reis wurde zu Risotto-Küchlein mit Speck und gegrillten Tomaten. Der Milchreis wurde zu…..Milchreis, wie originell. Der Rote und der Schwarze glänzten zusammen mit einem Restchen Basmati in diesem wunderbaren Reissalat, den ich neulich hier bei der Turbohausfrau gesehen und dann doch etwas anders gemacht habe. Das Päckchen Jasminreis war das größte, und um den geht es in diesem Rezept.

Zhou, also Reissuppe, ist ein urchinesisches Frühstücksgericht. Echtes Comfort-Food. Besonders im Süden Chinas kommt man ohne diese Suppe nicht aus. Vor einigen Jahren war meine chinesische Freundin bei uns zu Besuch, nachdem sie vorher mit ihrer Familie eine längere Europa-Reise unternommen hatte. Kaum angekommen, stand sie in der Küche mit einer lebenswichtigen Frage: “Hast Du Reis? Wir müssen Suppe kochen; die Kinder halten es nicht mehr aus.” Natürlich hatte ich Reis….

Zhou ist in der einfachsten Version eine Suppe, in der wenig Reis in viel Wasser so lange gekocht wird, bis sich alles zu einer einheitlichen, seidigen Masse verbunden hat. (Man könnte jetzt Reisschleim sagen, aber das klingt ja gar nicht schön). So pur isst man das allerdings nur, wenn es einem gar nicht gut geht. Normalerweise wird die Suppe noch garniert ….fermentierter Tofu bietet sich an oder eingesalzenes oder gebratenes Gemüse. Für eine üppigere Version kann man auch Brühe, am besten Hühnerbrühe, zum Kochen nehmen. Hier ist meine Lieblingsversion, die mit getrockeneten Shiitake und ein wenig Hühnchen daherkommt.

Für 4 Personen:

  • 150 gr. Duftreis
  • 1/2 Tl Salz
  • 2 TL neutrales Pflanzenöl
  • 1 Hühnerbrust
  • 1 Scheibchen Ingwer
  • etwas Sojasauce
  • 6 getrocknete Shiitake-Pilze
  • Pfeffer aus der Mühle
  • etwas Sesamöl
  • Frühlingszwiebelröllchen zum Anrichten

Den Reis gründlich waschen und abtropfen lassen. Mit Salz und Öl mischen und ca. 30 min ziehen lassen.

In einem großen Topf ca. 2,5 l Wasser aufkochen. Den Reis zugeben, alles zum Kochen bringen, den Deckel halb aufklegen und die Suppe ca. 1 1/2 h auf kleiner Flamme köcheln lassen.

Inzwischen die Shiitake mit kochendem Wasser übergießen und 30 min einweichen. Dann die Stiele entfernen und die Hütchen klein schneiden.

Die Hühnchenbrust in feine Scheibchen schneiden. Ingwer fein reiben und die Hühnchenbrustreifen in etwas Ingwer und Sojasauce marinieren.

5 min vor Ende der Kochzeit Shiitake und Hühnchen zur Suppe geben und mitköcheln lassen.

Zum Anrichten mit Frühlingszwiebelröllchen bestreuen, mit Sesamöl beträufeln und mit Pfeffer übermahlen.

Vielen Dank an Reishunger für das schöne Päckchen!

Rezept adaptiert aus: Fuchsia Dunlop, Every Grain of Rice