Zeugnis der syrischen Schriftstellerin Nadia Khost über das, was in ihrem Land passiert

(c) einartysken
Aus dem Arabischen übersetzt von der Biologin Mouna Alno-Nakhal am 15. Januar 2012 für silviacattori.net.
Aus dem Französischen wiederum von mir [einartysken] übersetzt.
Den bewaffneten, vom Ausland unterhaltenen Milizen zu widerstehen, ist für das syrische Volk eine Überlebensfrage.
Die syrische Bevölkerung ist Opfer gewalttätiger islamistischer Milizen und fürchtet diese bewaffneten Oppositionellen, die Angst und Chaos säen. Die syrische Schriftstellerin Nadia Khost – Autorin zahlreicher Essays und Bücher zur Geschichte, Architektur, Erhaltung und Schutz des Erbes der arabischen Zivilisation – lebt in Damaskus. Was sie uns hier sagt über das, was wirklich in Syrien passiert, muss sehr ernst genommen werden. Ihr Zeugnis entspricht in keinster Weise dem, was uns von den sogenannten französischen „großen Reportern“ erzählt wird. (Mir ist leider unbekannt, von wem dieser Vorspann stammt.)
Es gibt kein Heizöl mehr in Aleppo … die Verkäufer können ihre Hilflosigkeit nur den von der Arabischen Liga geschickten Beobachtern klagen: „Wir sind arme Arbeiter, die bewaffneten Banden sperren die Straßen, stehlen das Heizöl, klauen oder zerstören die Fahrzeuge … wenn sie uns nicht töten!“ Das ist der wahre Grund des Mangels, was die Armen daran hindert, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Die bewaffneten Banden wüten, wo sie können … Die Beobachter hören die Zeugnisse der Verwundeten, das Weinen der Kinder, die nach ihren gekidnapten Vätern rufen, konstatieren die Verwundungen an den Leichen, notieren die Identitäten, die Berichte, die Orte, die Zeitpunkte …
Unterdessen filmt das syrische Fernsehen im nachhinein und versucht die Bilder des Schreckens, der Massaker zu rekonstruieren, von denen die Syrier sich nicht vorstellen konnten, dass sie auf ihrem Boden stattfinden könnten. Bilder, die sie nie gesehen haben im Lauf ihrer jüngsten Geschichte: verstümmelte Leichen, abgeschnittene Gliedmaßen, herausgerissene Herzen, verbrannte und offenbar gefolterte Körper.
So haben wir am 8. Januar alle das Unglück und die Trauer einer Gruppe von Bewohnern der Stadt Homs sehen können, beim Schein der noch brennenden Kerzen beim abendlichen Begräbniszug ihrer Opfer, als sie erneut von bewaffneten Banden angegriffen wurden und neue Opfer zu beklagen hatten … Tote und Verwundete. Ebenfalls in Homs, am 10. Januar, beklagten wir einen ermordeten Ingenieur, seinen verwundeten Kollegen und einen gekidnapten Lehrer. Schließlich haben diese Mörderbanden es so weit gebracht, dass die Kinder keine Schulen mehr besuchen können. Ungefähr 1000 Schulgebäude liegen in Trümmern!
Folglich hat das aktuelle Problem Syriens nichts zu tun mit dem, was die westlichen Medien berichten; und zwar, ein Konflikt zwischen einer politischen Opposition, die Reformen verlangt und einer Regierung, die sie verweigert. Das Problem Syriens sind die bewaffneten Banden und kriminellen Gruppen, die das Chaos säen, indem sie eine Gesellschaft angreift, die seit Jahrzehnten gewohnt ist, in Sicherheit zu leben. Wie eine Krankenschwester den Beobachtern der Arabischen Liga erklärt: „Vorher konnten wir nachts um ein Uhr beruhigt nachhause gehen und jetzt wagen wir uns bei Einbruch der Dunkelheit nicht mehr aus dem Haus.“ Das ist die unerhörte Wirklichkeit in Syrien.
Tatsächlich ist eines der Ziele mit der Ermordung von Soldaten und Polizisten, das Chaos allgemein zu machen. Das gleiche Chaos, das Georges Bush in Irak geschaffen hat mit der vorhersehbaren Konsequenz der Auflösung des Staates und der Herrschaft bewaffneter Gangs. In ihrem Krieg gegen Syrien hat der Westen zu derselben Methode gegriffen. Der Beweis ist, als die syrische Regierung eine General-Amnestie für alle, die ihre Waffen niederlegen, erklärte, da hat Frau Clinton die Rebellen aufgefordert: „Liefert nicht eure Waffen aus!“
Niemand, der ehrlich die Wahrheit gewinnen will, kann leugnen, dass die Mörder und schändlichen Kriminellen benutzt werden, um Schrecken zu verbreiten mit dem Ziel, ein politisches Projekt zu verwirklichen, das gegen die Autorität des Staates gerichtet ist, auf die Teilung Syriens und dadurch auf die Vernichtung einer der Bastionen des Widerstands gegen das zionistische Projekt. Im Zweifel erinnern wir uns an das Projekt des Weltzionismus: „Die Auflösung Syriens und des Irak in ethnische oder religiös homogene Provinzen … ist eine der Prioritäten Israels … der erste Schritt zu diesem Ziel geht über die Auflösung ihrer Armeen.“
Dieses Ziel ist im Irak erreicht, wo eine der ersten Entscheidungen von Paul Bremer [Zivilverwalter 2003 im Irak. A.d. Ü.] die war, die irakische Armee aufzulösen. Das ist auch für Syrien vorgesehen, wo die Armee das Ziel der Attacken der bewaffneten Banden ist. Mehr als 1000 Soldaten und Offiziere sind bereits getötet worden; und während die westlichen und arabischen Medien unsere Soldaten zur Fahnenflucht auffordern, haben Offiziere in unseren Zeitungen und Fernsehanstalten gesagt, dass sie gekidnapt, gefilmt und gefoltert wurden, um dadurch falsche Beweise für die Fahnenflucht zu liefern, die dann von Al Dschasira verbreitet wurden.
Die übelsten Methoden werden angewandt, um das syrische Volk zur Unterwerfung zu zwingen. So haben bewaffnete Banden in den Vororten Harasta und Darayya von Damaskus die Schließung von Geschäften erzwungen unter dem Vorwand, einen „Generalstreik“ zu respektieren, und gleichzeitig zu drohen, dass alle, die nicht gehorchen, getötet werden oder ihre Kinder entführt und getötet würden! In Deraa, wurde ein Mann der sich weigerte, getötet und seine Frau verwundet. In Homs hat mir ein Händler anvertraut, dass er nach dutzenden Droh-Anrufen gezwungen war, seinen Laden zu schließen.
Nach derlei Inszenierungen filmen die „Kommunikations-Spezialisten“ in Zusammenarbeit mit den bewaffneten Banden die geschlossenen Läden, schicken die Bilder an den TV-Sender Al-Dschasira in Katar, der sich beeilt zu verkünden, dass das syrische Volk dem Generalstreik gefolgt sei oder dass die Straßen der Städte aus Angst vor dem Regime leer seien! Ein anderes Mal sind drei junge Brüder mit dem alleinigen Ziel getötet worden, um den syrischen Sicherheitsdienst und die Armee zu diskreditieren.
Die Syrier sind völlig verblüfft, wenn sie hören, wie diese Kriminellen ihre Verbrechen erzählen, als würden sie eine banale Geschichte berichten und ohne Gefühlsregung zugeben, dass sie einen Demonstranten niedergechlagen und dafür Geld bekommen haben. Und das bloß, um den Westmedien die Bestätigung für ihre gefälschte Version zu liefern, dass der Sicherheitsdienst friedliche Demonstranten tötet!
Diese Grausamkeit und diese Barbarei läuft allen syrischen Traditionen der Liebe, Solidarität, Verzeihung und Toleranz gegenüber den Mitbürgern zuwider.
Für das syrische Volk ist es also nicht mehr eine Frage politischer Opposition, sondern eine Frage der Existenz! Das ist es, was den Umfang der spontanen Demonstrationen in Damaskus erklärt am Abend der Entscheidung der Arabischen Liga, Syriens Mitgliedschaft zu suspendieren. Das erklärt auch die spontanen Demonstrationen in ganz Syrien nach der großen Explosion in Kafarsouseh (Terrorattacke mit Dutzenden Toten und vielen Verwundeten im Regierungsviertel von Damaskus. D. Ü.)
Wenn man diese Realitäten bedenkt, muss jeder, der die Geschichte versteht, begreifen, dass es das syrische Volk ist, das dabei ist, sein Land zu retten. Seine Stimme ist momentan lauter als die der Politiker. Die Frauen, verscchleiert oder nicht, junge, alte, Kinder … alle drücken kraftvoll ihre Ablehnung von Einmischung aus in allen ihren Formen, verurteilen die Rolle Katars, kritisieren die Arabische Liga, ohne Sarkozy, Clinton und Obama auszulassen.
Heute ist es unbestreitbar, dass es ein syrisches Volk gibt, dessen politisches Bewusstsein geschärft ist. Ein Volk, das weiss, dass es den expansionistischen amerikanisch-zionistischen Kräften widersteht, die einen diplomatischen, militärischen, ökonomischen und medialen Krieg organisieren. Ein Krieg, der von Frankreich gelenkt wird, und an dem die Türkei und die Golfländer unter Führung von Katar teilnehmen. Ein Krieg, dessen militärisches Werkzeug die Al-Qaida und deren politisches Werkzeug ein paar oppositionelle Syrier im Ausland sind!
Und dieses Volk protestiert auch gegen die Wirtschafts-Politik, die Korruption und die dafür Verantwortlichen im Land. Dieses Volk hat einen geschärften Sinn entwickelt für die Gefahr und hat vollkommen verstanden, dass der Westen gewiss nicht interveniert, um Demokratie und Reformen einzuführen, sondern vielmehr, um den Widerstand der Syrer zu brechen gegen die westlichen und zionistischen Projekte.
Dieses großartige Volk, das sich zum entscheidenden Kampf rüstet. Es hört nicht auf, seine Antworten neu zu formulieren als Antwort auf das amerikanisch-europäisch-zionistische Teilungsprojekt unter Ausnutzung der ethnischen und religiösen Linien, um das Land aufzuteilen. Eine Teilung, die das Volk zurückweist! Daher haben die Kurden und Araber, vereint auf dem nationalen Kongress einstimmig jede ausländische Intervention zurückgewiesen. Die Moslems und die Christen haben Hand in Hand in denselben Kirchen gebetet, die Delegationen von moslemischen Frauen sind den Patriarchen der Maroniten im Libanon besuchen gegangen und haben sich zum Garanten des Schutzes der Christen gemacht.
Wir wissen genau, dass alle Arten von Druck ausgeübt werden, um unseren Willen zu brechen, unsere Würde und unseren Stolz als Syrier. Die ökonomischen Sanktionen und die bewaffneten Banden sind Teil dieses Drucks. Die bewaffneten Banden, die, um das Leben unseres Volkes noch schwieriger zu machen, die Straßen für die Tankfahrzeuge sperren; die Pipelines und Gasleitungen sprengen, die Elektrizitätswerke beliefern; die öffentliche Gebäude niederbrennen, Rathäuser und Polizeistationen, Versorgungstransporte mit Zucker und Reis angreifen, die für die verschiedenen Regionen des Landes bestimmt sind, Eisenbahnlinien in die Luft sprengen …
Mit einem Mal wird der Strom rationiert und es sind die Armen und die Mittelklasse, die am meisten unter der folgenden Inflation leiden. Doch dies Leiden kümmert nicht die syrischen oppositionellen Patrioten, die das westliche expansionistische Projekt unterstützen und die nach Sanktionen gegen Syrien rufen. Im Gegenteil, deren Leiden bestärkt ihre Meinung: „Daran hat ein Verräter Schuld, der auch Schuld hat an dem vergossenen Blut und dem Angriff auf die Sicherheit des Vaterlandes!“
Ist es so schwer zu verstehen, dass die Morde, die Ermordungen von Universitätsprofessoren und Ingenieuren, die Entführungen von Kindern, die Vergewaltigungen darauf zielen, das wirtschaftliche, soziale und kulturelle Leben zu zerstören?
In der Tat haben die Verbrechen der bewaffneten Milizen das kulturelle Leben in allen Zentren zum Erliegen gebracht, selbst in den abgelegensten Dörfern. Die Kunstgalerien und die Museen sind verlassen, obwohl in Syrien die Eintrittsgelder für Theater und Konzerte symbolisch sind.
Unter diesen Bedingungen kann man sich vorstellen, dass die Syrier sich derlei Aktivitäten nicht gestatten, wenn bei den Beerdigungszeremonien um zahlreiche Opfer geweint wird und wenn selbst in den Kirchen die üblichen Feierlichkeiten zu Weihnachten und Neujahr untersagt wurden. Wie soll man sich für Kultur interessieren, wenn die bewaffneten Banden dem Land solch enorme ökonomische Verluste zufügen, indem sie Institute niederbrennen, Öl- und Gasleitungen sprengen, den Handel und das soziale Netz lahmlegen durch die Schreckenssperren auf der internationalen Straße Damaskus – Aleppo? Aleppo, wo ein Bewohner, dem seine Fabrik zweimal nacheinander angezündet wurde, vor Kummer starb?
Derart zerbricht man das Leben der Bürger. Und so spricht man auch zuhause nur von diesen Ereignissen und nicht von kulturellen!
Und aus diesem Grund verlangen die Bürger den Schutz der Armee. Aber die Arabische Liga besteht eisern darauf, dass sie aus den Städten abgezogen wird, obwohl es offensichtlich ist, dass die Sicherheitskräfte nicht über die Mittel verfügen, um gegen die Terroroperationen anzukämpfen. Der syrische Staat hatte keinen Grund, sie besonders zu bewaffnen, denn es ist klar, dass der Feind aus Israel kommt und nicht aus dem syrischen Volk.
Es war absolut notwendig, dass die Armee eingriff. Im übrigen dort, wo sie sich zurückziehen musste, haben die bewaffneten Banden Freudentänze aufgeführt. Die Mama des kleinen Sari Saoud, der unter ihren Kugeln fiel, hat nichts gesagt, sondern nur ihren Schmerz hinausgeschrien: „Wäre die Armee hier gewesen, wäre mein Sohn nicht gestorben!“ Es ist, weil die Armee sich zurückziehen musste, dass diese Gangs sich in Damaskus von einem Vorort zum anderen frei bewegen können, wie wild auf die Abzüge drücken und Kugeln und Granaten in die Gegend zu feuern und die Bewohner zwingen, sich noch vor Einbruch der Dunkelheit in den Häusern zu verkriechen.
Die Welt muss wissen, dass es diese Kriminellen sind, die von der „internationalen Gemeinschaft“ beschützt werden, und die von den westlichen und arabischen Medien wie al-Dschasira und al-Arabiya ausgewählt wurden, um sie zu verteidigen.
Diese bewaffneten Banden sind nicht vom Himmel gefallen! Es ist der Neoliberalismus und die Marktwirtschaft, die in den vergangenen zehn Jahren angenommen wurden, der sie marginalisiert hat. Ein ganzes System, im Schutz korrupter Elemente, die den öffentlichen Sektor geplündert haben, das die Konterbande von Waffen nach Syrien deckt, das die Gefühle sozialer und ökonomischer Ungerechtigkeit der armen Klasse angestachelt hat; Leute, die von einer politischen Klasse vernachlässigt wurden, die nicht die notwendigen Maßnahmen ergriffen hat, um die Situation zu verändern, indem man auf Erziehung und Kultur setzt. Dadurch sind diese Marginalisierten zu Schmugglern geworden und zu Gefolgsleuten der wahabitischen Moscheen, die sie in ihre bewaffneten Gruppen integriert haben.
Auf diese Minorität der Bevölkerung, die von notorischen Obskurantisten angeworben wurden, stützen sich die Hoffnungen jener, die nach einer ausländischen Intervention rufen!
Lange vor diesen blutigen Ereignissen und dem, was man den „arabischen Frühling“ nennt, haben die Arbeiter, Bauern, Schriftsteller … die politische und ökonomische Situation auf ihren jeweiligen Kongressen diskutiert und haben die notwendigen Reformen gefordert. Damals hat man keine Stimmen gehört, die den Sturz des Regimes forderten.
Wir sagen jedoch, dass wir es sind, die Syrier hier im Lande, die gefordert haben, unsere Wirklichkeit zu verändern, und dass es vielmehr der kolonialistische Westen ist, dessen Ziel es ist, unseren Widerstand zu brechen, der diese Reformen nicht will! Wegen dieser Tatsache müssen wir unsere Heimat gegen alle verteidigen; das syrische Volk verweigert sich eindeutig und klar jeder ausländischen Bevormundung, sei sie arabisch oder westlich.
Sarkozy und Clinton können um die Wette schreien: „Al-Assad muss zurücktreten!“, das syrische Volk antwortet ihnen: „Es liegt an uns, unseren Pråsidenten zu wählen, nicht an euch!“
Es ist dieser große qualitative Umschwung, den das syrische Volk erlebt hat, der, nachdem es sein Schicksal den politischen Parteien vor jenen Ereignissen anvertraut hat, es auf alle öffentlichen Plätze getrieben hat, wo es seine Stimme und seine Sprache gefunden hat und seinen Willen kundtat und, kurz gesagt, sich an den kolonialistischen Westen wandte und ihm sagte: „Hört auf!“
Dieses syrische Volk, das demonstriert, tut es nicht auf Befehl von Behörden oder irgendeiner politischen Partei. Es setzt sich für dieses politische Leben ein in den entscheidenen Augenblicken seines Landes, und gegen die Teilung setzt es seinen Zusammenhalt. Ein Zusammenhalt, der leidenschaftlich von den Frauen unterstützt wird. In der Tat sind sie es, ob berufstätig oder nicht, die sich zahlreich vor die Fernsehkameras stellen, um ihre Meinung über die Situation auszudrücken.
Gegen den heftigsten Widerstand verdammen die Syrier das Leben in ethnisch geprägten Gesellschaften und gegen die Vertreibung der Christen. Die Christen sind sich der Gefahr völlig bewusst und stehen an vorderster Front bei der Verteidigung unseres Landes. Wir haben niemals zwischen Christ und Muselman unterschieden und es wäre schwierig für uns, unsere Freunde auf religiöser oder ethnischer Basis zu klassifizieren, denn Syrien ist ein Land mit Geschichte und Erbe alter Zivilisationen, deren Glauben und Konfessionen es bewahrt hat.
Das erklärt die zivilisierte Antwort seines Volkes auf das eingefädelte Projekt kolonialistischer Aufteilung. Die religiösen Moslems und Christen versammeln sich in Kirchen und Räumen, um gemeinsam zu beten. Der moslemische Würdenträger beginnt mit der Lektüre eines Textes aus dem Evangelium und der christliche Priester endet mit der Lektüre eines Verses aus dem Koran. Ihre kürzliche Zusammenkunft fand in den Räumen des Hotels Dedeman am 9. Januar 2012 in Anwesenheit westlicher Journalisten statt; gleichzeitig wurde eine Messe zur Würdigung der Seelen der Märtyrer in der Kirche des Kreuzes in Damaskus in Anwesenheit des Muftis der Republik und der Bischöfe der Kirche gelesen. Jene, die vorhaben, das Land von Christen zu säubern, haben diese bewegende Botschaft nicht empfangen können!
Was tun?
Das Syrien, das die moslemischen und christlichen Feiertage begeht, das Syrien, das seine Armee geschickt hat, um die Christen im Libanon im Bürgerkrieg zu schützen und dann tausende Soldaten geopfert hat, um sie vor der israelischen Invasion zu schützen, das Syrien, das eine halbe Million Iraker in der Folge der Invasion Iraks aufgenommen hat, steht heute einer bewaffneten Koalition gegenüber und einem Europa, das seine Werte verloren hat und wo Persönlichkeiten von der Statur eines Charles de Gaulle nicht mehr existieren.
Es erträgt einen sowohl medialen, diplomatischen und ökonomischen Krieg, und es hat zu tun mit den modernen Waffen eingedrungener Krimineller aus der Türkei und dem Libanon. Aber die Geschiche hat das Volk Geduld gelehrt gegenüber dem Unglück; es bleibt überzeugt, dass es gegenüber dieser Koalition und dem westlich/zionistischen Projekt den Sieg erringen wird.
Dieser Überzeugung, sich die Verteidigung des syrischen Volkes zu Herzen zu nehmen, steht es auch zu, die Würde zu verteidigen, das, was es an Edlem in der Menschheit gibt sowie die Intelligenz eines jeden von uns, die ständig durch die internationalen Medien verhöhnt wird.
Es ist die Pflicht freier und kluger Menschen dieser Welt, dieses Volk zu unterstützen und die verdeckten Verbrechen der Politiker und der Medien des kolonialistischen Westens anzuprangern.

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