Zertifizierung in der Orthopädieschuhtechnik: Eine Podiumsdiskussion der Innung für Orthopädieschuhtechnik Rheinland/Westfalen steht ins Haus

Zertifizierung in der Orthopädieschuhtechnik: Eine Podiumsdiskussion der Innung für Orthopädieschuhtechnik Rheinland/Westfalen steht ins Haus

© Gerd Altmann / pixelio.de

In den letzten Tagen häufen sich bei mir die Anrufe von Orthopädieschuhtechnikbetrieben aus Nordrhein-Westfalen, die offensichtlich einen erheblichen Beratungsbedarf bzgl. der weiteren Entwicklung im Bereich der Zwangszertifizierung durch vertragliche Vereinbarungen mit Krankenkassen haben.

Ich kann dann eigentlich immer nur auf die diversen Beiträge hier in meinem Blog verweisen – und auf die Möglichkeit, selbst mit den Kassen Vertragsverhandlungen aufzunehmen und notfalls den Klageweg zu beschreiten – mit einer ungewissen Prognose über die Erfolgsaussichten (ein sicherlich nicht sehr zielführender Hinweis, aber was soll ich machen, wenn sich die Interessenvertreter der Leistungserbinger dort vor Ort nun einmal einseitig für einen vertragliche Zwangszertifizierung ausgesprochen haben).

Allerdings geisterte durch diese Gespräche immer auch eine Podiumsdiskussion der Innung für Orthopädieschuhtechnik Rheinland/Westfalen, die – wie ich inzwischen weiss – am kommenden Wochenende stattfindet. Ich war ein wenig darüber verwundert, denn die „offiziellen“ Stellen meldeten überregional hierzu gar nichts, obwohl das Thema Zertifizierung nun wirklich eines der derzeit am meisten diskutierten sein dürfte.

Ich habe dann gebeten, mir die Einladung einmal zu senden, und nun ist sie nachfolgend dokumentiert – für diejenigen, die sie vielleicht noch nicht erreicht hat…

Die Teilnehmerliste  der Podiumsdiskussion ist äusserst interessant: man gewinnt den Eindruck, dass Herr Klaus Vick als Vertreter der TK einen durchaus ungemütlichen Samstag zu erwarten hat, denn ist er doch erkennbar der Einzige, dessen Krankenkasse sich inzwischen klar gegen eine Zertifizierung in Verträgen positioniert. Die durchaus heftigen und doch eher als unangemessen zu bezeichnenden Reaktionen aus NRW sind ja nachzulesen: Von Einer, die auszog, den nicht zertifizierten Betrieben das Fürchten zu lehren! « Rechtsanwaltssozietät Scherer & Körbes. (An dieser Stelle in eigener Sache: wenn man meine Einträge hier als „BILD-Zeitungs-Stil“ bezeichnet, was sind denn dann die dortigen „wohlgewählten Worte“ aus NRW?)

Von den übrigen Podiumsteilnehmern ist eher wenig Kritik an einer Zwangszertifizierung durch Verträge mit Krankenkassen zu erwarten – vielleicht mit 2 Ausnahmen:

    • Herr Wolfgang Hillmann von der Orthopädieschuhtechnik Hillmann: man erzählt sich ja, es gäbe in NRW neben den mindestens 60 Betrieben, die nicht zertifiziert sind (dies sind die Zahlen, die die dortige Geschäftsführerin, Frau RAin Irene Zamponi, selbst einräumt, andere Quellen sprechen von bis zu 150 Betrieben…), noch weitere mehr als 100 Betriebe, die zwar überwiegend zertifiziert sein sollen, einer vertraglichen Vereinbarung über die Zertifizierung aber mehr als kritisch gegenüber stehen – mal abwarten, ob Herr Hillmann zu dieser Gruppe gehört.
    • Herr Rechtsanwalt Burkhard Goßens, Berlin: der Kollege Goßens ist der neue strategische Partner und juristische Berater des Zentralverbandes für Orthopädieschuhtechnik (ZVOS). Der ZVOS wiederum konnte zunächst  Ausnahmen von der Zwangszertifizierung erreichen und war einer derjenigen, die den Sinneswandel bei der TK in Bezug auf die Zertifizierung erreicht haben. Eigentlich wäre deswegen von Herr RA Goßens Kritik gegenüber dem derzeitigen Vertragsgebahren der Interessenvertreter in NRW zu erwarten – wie er diese Kritik allerdings als Moderator der Veranstaltung einbringen will, wird sicherlich spannend zu beobachten sein. Sollte er sich allerdings NRW-freundlich zeigen, was die Zertifizierung betrifft, wird  es wohl danach Erklärungsbedarf des ZVOS geben.

Die anderen kritischen Gruppen, vorweg die IGOS NRW, sind auf dem Podium nicht vertreten. Allerdings hat sich die IGOS NRW schon inhaltlich zu der Veranstaltung positioniert; ihr Vorsitzender, Herr Franz Claßen, Köln, wandte sich schriftlich an seine Kollegen, und zwar wie folgt:

„Sehr geehrte Damen und Herren, 

liebe Kolleginnen und Kollegen,

am kommenden Samstag, dem 02. Juli 2011, findet ab 11.00 Uhr, in der Stadthalle Ratingen, die Podiumsdiskussion zur Zertifizierung statt und ich bitte Euch eindringlich und im eigenen Interesse, daran teilzunehmen.

Seht es mir nach, aber mit den folgenden kurzen und provokativen folgenden Schlagwörtern hoffe ich, Euch zu einer Teilnahme motivieren zu können:

Termin 02.07.2011 – Deine Chance

Wer kein Geld zu verschenken hat, muss am 02.07.2011 Flagge zeigen!

Nein zur Zertifizierung – weil der Gesetzgeber es nicht für nötig hält!

Nein zur Zertifizierung – weil außer Geld noch Zeit verloren geht

Nein zur Zertifizierung – weil das MPG völlig ausreichend ist

Nein zur Zertifizierung – weil wir nie gefragt wurden

Warum ?

- sitzen auf dem Podium nur Zertifizierte?

- wurden wir im September 2009 nicht von unseren Vertretern informiert, als das Gesundheitsministerium eine Zertifizierung für überflüssig hielt?

- wurden wir danach noch zur Zertifizierung gedrängt?

- gab der 2. Vorsitzender im März 2010 in einer Mail an, der Verband bzw. seine Geschäftsführerin wollen keine Zertifizierung in den Verträgen!

Fragen über Fragen, auf deren Beantwortung wir aber einen Anspruch haben. Kommt und diskutiert mit. Es geht um Eure, um unsere Zukunft.

Euer 

Franz Claßen“

So weit also Herr Claßen.

Ich für meinen Teil habe meine Meinung hier schon mehrfach kundgetan, aber vielleicht fasse ich sie ja bis morgen noch einmal zusammen und stelle sie hier ein… nachschauen morgen früh lohnt sich also vielleicht.

So oder so: morgen könnte es auf der Podiumsdiskussion trotz der handverlesenen Diskutanten durchaus die ein oder andere unangenehme Frage aus dem Publikum geben. Deswegen ist sie eigentlich eine Pflichtveranstaltung für alle, die sie besuchen dürfen.

Photo: www.pixelio.de

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