Zerstöre eine Dimension und lächle dabei – Ewiglich die Liebe

Von Buecherchaos @FranziskaHuhnke

Ewiglich die Liebe

Ewiglich 03

Brodi Ashton

Oetinger, 2014

 978-3789130427

Amazon 

Vorsicht! Spoiler wahrscheinlich, da dritter Teil. 

Sie hat soviel gegeben und Cole hat ihr alles genommen! Nikki will keine Ewigliche werden, deswegen kommt sie auf eine wahnwitzige Idee: Zerstöre das Ewigseits. Dass, es dabei viele Probleme gibt und Jack und Cole nicht immer einer Meinung sind, ist dabei das kleinste Problem …

Bitte was ist da passiert? Ich mochte das Buch vorher immer, weil Cole ein richtiger, richtiger Arsch ist! So oft hat er Nikki verarscht, immer nett getan und dann uns und ihr einen mitgegeben. Und jetzt? Ich hatte gehofft, dass der BadBoy nicht die Wandlung zum Engel durchmacht. Gebetet habe ich, wirklich. Es war mir nicht vergönnt. Die Handlung beginnt tatsächlich erst richtig, als Cole mal wieder verschwindet und sehr verändert wieder kommt. Danach ist er eigentlich nur noch heiße Luft, sagt immer “Ja und Amen” und findet nur in Blitzlichtern wieder zurück zu seiner alten Form.

Das können auch die anderen Charaktere nicht ausbügeln, vor allem weil Jack einfach nur zu 100 % auf Nikki fokussiert ist. So oft wie er ihre Hand nimmt und “Ich liebe dich.” sagt, muss die Platte einfach einen Sprung haben. Dabei wirken seine Gefühle nicht einmal echt, sondern nur herunter gebetet, denn auf mich haben sie überhaupt keinen Eindruck gemacht. Es wirkt einfach nur als Bekräftigung dessen, was sich in Band 1 & 2 getan hat, aber nicht als wirkliche Liebe. Eher ist es ein: “Das ist nun wohl so.”, dass dem Leser hier vorgeschrieben wird.

Und Nikki? Die rennt mit ihrer Idee wirklich Türen ein. Niemand mag sie aufhalten oder versucht es wenigstens. Eine Entwicklung macht sie auch nicht mehr durch.

Die Kulisse ähnelt dem, was der Leser schon kennt. Wir reisen wieder ins Ewigseits und lernen dabei aber noch eine neue Ecke kennen. Die hat mir auch besonders gut gefallen, auch wen nsich Protagonisten ja selten dämlich verhalten können.

Nicht weiter thematisiert wird der Wechsel im Supermarkt, der plötzlich einen neuen Typen hat, der hinter der Theke steht. Aber vielleicht habe ich das auch überlesen, weil mich der Anfang ziemlich gelangweilt hat. 

Die ganze Handlung ist fast wie ein Heldenepos aufgebaut. Nikki zieht los, um ihr Leben zu retten und es zu einem besseren zu machen. Außerdem ist sie sehr geschwächt und entwickelt einen fast ungesunden Willen. Sie nimmt auch Gefährten mit, die sehr unterschiedlich sein sollen, dies aber nicht mehr so ist, weil Cole sich so verändert hat.

Einige schwierige Prüfungen warten auf sie. Diese hätten spannend sein können, wäre die Lösung nicht immer so nah gewesen. Ein bisschen wird gegoogelt, dann fragen wir einen Professor und schon hat einer der drei einen Geistesblitz. Tatsächlich muss die Frau mal selbst Aufgaben lösen. Das hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich Nikki nie als schwach eingestuft habe, jammert sie diesmal sehr. Vielleicht bin ich deswegen so überrascht, dass sie fast nörglfrei ihre Aufgabe erledigt.

Fakt ist, dass die Handlung erst wirklich am Ende spannend wird. Am Anfang gibt es sehr viel Geplänkel, wenig Aufregung und komische Gespräche. Ich warte natürlich die ganze Zeit auf den großen Knall, immerhin ist dies der letzte Teil der Trilogie. Es liegt ja auch nahe, zu vermuten, dass etwas großes passieren muss, wenn man etwas zerstören will. Aber es ist eher ein kleines Knällchen, das mich erwartet. Ziemlich simpel ist nachher die Lösung, schlussendlich lässt sich einfach alles auflösen und man ist glücklich, dass zu sein, was man immer schon war.

Ich kann mir vorstellen, dass die Autorin nicht immer wusste, wie sie alle Probleme lösen soll. Aber liebloses Hingeschmiere ist nicht die Lösung, die ich mir wünschte. Diese bekam ich aber und so werde ich nicht mehr als drei Bücherpunkte vergeben. 

Das Buch passt gut in die Reihe und da ich die anderen beiden Bände wirklich gemocht habe, darf auch ein mittelmäßiges Ende in meinem Regal stehen. Sehnsucht, Hoffnung, Liebe – das wünschen wir uns doch alle.

Ach, jetzt sage ich fast: Endlich ist es vorbei. Autoren können gute Trilogien auch zerschießen. So ist es hier ansatzweise passiert, dabei war ich noch nicht einmal besonders pingelig. Es sind noch drei Bücherpunkte geworden, weil die Schreibweise gut geblieben ist, nur der Inhalt ist für ein Finale recht dürftig.