Zersplittert und dann Vernichtet

Von Buecherchaos @FranziskaHuhnke

Zersplittert

Band 2

Teri Terry

Coppenrath, 2014

978-3649611844

17,95 €

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Vernichtet

Band 3

Teri Terry

Coppenrath, 2014

17,95 €

Amazon

Wie Ihr seht, gibt es heute mal wieder eine Doppelrezension. Allerdings mit Spoilern, ich hoffe aber so wenig wie möglich. Trotzdem: Achtung, die sind Teil 2 und 3! 

Zersplittert: 

Kyla kann sich immer mehr erinnern. Aber sind es die richtigen Erinnerungen oder spielt Ihr auch da jemand einen Streich? Außerdem macht sie sich Sorgen um Ben und ihr neuer Lehrer kommt ihr seltsam bekannt vor. Ist das auch eine Erinnerung? Kyla will es wissen und begibt sich abermals in Gefahr …

Vernichtet: 

Der finale Band hält einige Überraschungen bereit. Kyla sucht sich ihr Versteck bei den Menschen von MIA, die ihr schon einmal geholfen haben. Aber was dann? Wird sie ihrer richtigen Mutter bald in die Augen schauen? Eine neue Identität soll Kyla helfen, auch den Rest ihres Lebens aufzudecken. Aber was ist, wenn sie trotzdem jemand erkennt? 

Kyla hat mich immer schon in ihren Bann gezogen, vor allem wegen ihrer Augen. Aber auch ihre Art Probleme anzugehen und sich zu erinnern, hat mir wieder mal in den beiden Bänden sehr gut gefallen. Ich mag es auch, dass sie mit ihren Gefühlen sehr frei umgeht, aber bevor sie etwas tut, auch noch einmal nachdenkt. Ihre Freunde sind ihr wichtig und wie sie um Ben kämpft, war einfach toll und hat der Geschichte noch etwas mehr Tiefe verliehen.

Ich mochte die Geschichte um Ben sehr, obwohl er mir selbst immer sehr suspekt vor kam. Ich muss hier leider verraten, dass er auch in den letzten Bänden noch eine Rolle spielt, sonst kann ich euch einfach nicht wirklich etwas erzählen. Seine Entwicklung finde ich nicht immer nachvollziehbar, aber da er ja oft sein Gedächtnis verliert, kann damit wahrscheinlich alles begründet werden, was ich an manchen Stellen einfach zu simple finde. Aber das ist meckern auf hohem Niveau.

Die Leute von MIA mochte ich schon immer gern. Sie sind bodenständig allen voran Aiden. Ich stehe ja sowieso seit “Sex and the City” auf diesen Namen. Da muss schon einiges schief gehen, dass ich die Figur nicht mag ;) Aber er ist wirklich toll und ich freue mich, dass er im dritten Band mehr Raum für sich bekommt und seine Rolle viel größer wird. 

Die Kulisse ändert sich nicht wirklich, hat aber den Vorteil, dass sich der Leser sehr gut auskennt. Das “Heim” in dem Kyla einige Zeit verbringt, ist gut beschrieben, auch wenn ich ihre Zeit dort nicht mochte, denn sie verfiel in ein sehr naives Verhalten zurück.

Ach es ist doch schön eine gute Trilogie zu einem Ende zu bringen. Aber der Abschied fiel mir auch hier schwer. Teri Terry hat mich wirklich gefesselt und ich hoffe, in den folgenden Absätzen, kann ich euch auch verständlich machen warum.

Die Autorin hat es getan, sie hat im letzten Band noch mal eine Schippe drauf getan. Es ist blutiger, gewaltsamer, aber auch intensiver als die Bände davor. Aber ich fange am falschen Ende an ;)

Band 2 finde ich auch gut, aber einige Dinge haben mir da nicht so gefallen. Das ganze Verwirrspiel dröselte sich für mich zu langsam auf und macht eine Schleife zu viel. Da kam ich zwar noch mit, empfand es aber nicht wirklich nachvollziehbar. Zwar entwickelte sich Kyla weiter und es gefiel mir auch, wie sie sich immer wieder Sorgen gemacht hat, aber es fehlte noch etwas. Ich weiß, dass sie nicht die mordende Kyla werden kann oder konnte, aber etwas mehr Biss wäre auch ihr zuzutrauen gewesen.

Im letzten Band sieht es dann schon wieder ganz anders aus, denn Kyla ist richtig taff geworden. Zwar hat sie einen kleinen Durchhänger, in dem sie sich an eine gewisse Person sehr anbiederte, aber irgendwann bekommt sie ja wieder die Kurve. Sie ist jetzt zielstrebiger, habe ich das Gefühl, und weiß nun wirklich was sie will. Das Leben meint es immer noch nicht gut mit ihr, aber sie macht etwas draus.

Sehr gut gefallen hat mir, dass ich nun eigentlich keine offenen Fragen mehr habe. Zwar ist die Frage nach ihren Eltern, Mutter und sonst etwas wirklich kompliziert beantwortet worden, aber der Vorteil liegt darin, dass da kein Leser selbst drauf kommt. Ich auch nicht – also alles richtig gemacht. Die brutalen Szenen unterstreichen die Untergangsstimmung in der Dystopie und gefallen mir, weil sie sich wirklich kontinuierlich aufgebaut haben. Danke, dass es nicht gleich am Anfang so war wie in “Memento” zum Beispiel ;).


Ich mag die Gestaltung sehr, weil immer Kyla zu sehen ist. Sie ist die Galionsfigur und ich liebe ihre Augen. Die Trilogie sieht einfach toll aus im Regal, auch wenn ich Band 1 nicht mehr da haben :(

Beide Bücher bekommen eine getrennte Bewertung von mir. Der Mittelteil hatte einige Schwächen für mich und erhält deswegen “nur” 4 Bücherpunkte:

Der letzte Band hat mich aus den Socken gehauen, weil wirklich alles aufgedeckt und erklärt wird und es trotzdem nie langweilig ist. Hierfür haben die Autorin und das Buch 5 Bücherpunkte verdient: