Die Reisezeit steht unmittelbar bevor, Umweltthemen wie Plastikmüll, Artensterben und Klimawandel sind derzeit mehr denn je in aller Munde. Zu Recht, denn unser Planet „vermüllt“ leider mehr und mehr. Warum also nicht beides miteinander verbinden und auch im Urlaub auf Umweltschutz achten? Denn Zero Waste funktioniert nicht nur im Küchen- oder im Badschrank, sondern auch beim Unterwegssein – beispielsweise in der Natur.
Müll vermeiden beginnt bereits bei der Reiseplanung
Jede gute Reise beginnt bereits bei der Planung. Der erste Schritt zu Zero Waste auf Reisen, ist also nicht der in die natürlichen Gefilde, sondern wird schon beim Packen gemacht. Das Gepäck darf demnach äußerst minimalistisch sein. Reisen Sie mit dem sprichwörtlichen leichten Gepäck. Es sollten nur Dinge an Bord sein, die wirklich benötigt werden. Vieles kann auch ersetzt werden: greifen Sie zu einem E-Reader statt vieler schwerer Bücher, zu fester Kosmetika in Form von Seifen statt großer Duschgel- und Shampooflaschen. Vermeiden Sie es auch vor Ort im Reiseland unnötige Mitbringsel zu kaufen, denn die besten Erinnerungen bewahrt man doch im Kopf oder wenigstens auf Fotos.
Nächtigen Sie auch Zero Waste
Auch in puncto Übernachtung lohnt es sich nachhaltig zu denken: buchen Sie bestenfalls nur bei Privatpersonen und bei Unterkünften, von denen Sie wissen, dass diese ebenfalls für Zero Waste stehen. Fündig werden Sie zum Beispiel über Green Pearls, Fairaway oder ReNatour, denn so werden lokale Anbieter statt großer Hotelketten unterstützt. Wer sich jedoch nicht nur tagsüber in der Natur aufhalten will, der kann auch auf Hütten oder im Zelt übernachten. Letzteres ist allerdings in vielen Ländern nicht so ohne Weiteres gestattet und oftmals werden so auch Tiere gestört. Doch egal wie Sie Ihre Reise antreten, drucken Sie das jeweilige Ticket keinesfalls erst auf Papier aus, denn das lohnt kaum und schadet nur der Umwelt. Online-Tickets auf dem Smartphone oder Tablet haben sich mittlerweile bei nahezu jedem Dienstleister im Verkehrswesen durchgesetzt.
Nachhaltig unterwegs: Eselwandern mit ReNatour
Mit Lastern nicht die Umwelt belasten
Meist fallen schon mit dem ersten Schritt in die Natur viele unschöne Hinterlassenschaften am Wegesrand auf: Zigarettenstummel, „To-Go“-Verpackungen, Einweg-Flaschen aus Plastik oder Papiertaschentücher säumen den Pfad, Aussichtspunkte oder auch Raststätten. Gerade achtlos weggeworfene Zigarettenreste bestehen nicht nur zum Großteil aus Plastik, sondern beinhalten dabei auch mehr als 7.000 Chemikalien. Auf dem Boden oder im Gewässer schaden sie als unnötiger Plastikmüll nicht nur der Natur, sondern auch den Tieren. Diese könnten die Stummel fälschlicherweise für Nahrung halten und daran sterben. Darum gilt: wer auf`s Rauchen nicht verzichten kann, für den eignen sich ökologische Filter, die aus Naturfasern wie Flachs, Hanf und Holz bestehen. Nach Herstellerangaben verrotten diese schon nach einem Monat und hinterlassen so keine gefährlichen (Plastik)Reste in der Natur.
Wer Müll produziert, muss sich auch um ihn kümmern
Für den Toilettengang in der Natur nutzen Wanderer häufig Papiertaschentücher, da sie diese irrtümlicherweise für ein reines Naturprodukt halten. Doch zur optischen Aufhellung wurden diese zuvor mit Chlor und anderen Chemikalien behandelt. Aufgrund dessen dauert der Prozess des Verrottens bis zu 6 Monate. Für den Fall, dass durch verpackte Snacks, Zigaretten, Papiertaschentücher, aber auch Obstreste oder Hundekot, dennoch Müll unterwegs anfällt, empfiehlt es sich bei jeder Wanderung stets einen Beutel – natürlich nicht aus Plastik – dabei zu haben. Einfach praktisch am Rucksack festbinden und Zero Waste ist garantiert!
Zero Waste Produkte: rasten ohne Plastik
Kommt es dann zur ersten Rast bieten sich statt Plastikdosen und Alu- oder Frischhaltefolien insbesondere Brotdosen aus Edelstahl wie die von ECO Brotbox für das Lunchpaket an. Auch wiederverwendbares Wachspapier stellt hier eine gute Alternative dar. Und statt Einweg-Besteck ist es deutlich umweltschonender, aber auch funktionell sinnvoller, auf Reisen einen sogenannten Spork dabei zu haben. Dieser ist als Mischung aus Löffel und Gabel ein äußerst praktisches Goodie für unterwegs.
Zum Wohle der Natur
Auch beim Wandern selbst kann einiges für den Umweltschutz getan werden. Neben dem „Leave no Trace“-Grundsatz, also keinen Müll in der Natur zu hinterlassen, ist es für Wildtiere aber auch wichtig, dass sie in Ruhe leben können. Das heißt, bleiben Sie stets auf gekennzeichneten Wegen und dringen Sie nicht in das Hoheitsgebiet der Tiere ein. Denn Naturschutzgebiete sind wichtig und schützen das Wohl der dort lebenden Lebewesen und bedrohte Regionen können sich so auch besser regenerieren. Laute Musik sollte deswegen tunlichst vermieden werden, genau wie auch Wanderungen bei Nacht. Die Natur ist ein Ort der Ruhe, wo der Mensch nur zu Gast ist. Um ihr also nicht weiter – beispielsweise mit Müll – zu schaden, setzt sich auch der Alpenverein mit seiner Aktion „Saubere Berge“ für Zero Waste ein. Diese Botschaft ist mittlerweile auf vielen Schildern an Wanderwegen zu sehen.
Von Plogging und Plalking
Vielerorts etabliert sich derzeit auch das sogenannten Plogging, eine Mischung aus Jogging und dem schwedischen Wort „Plocka“ für Aufheben. Konkret bedeutet Plogging also Müll aufzusammeln während man Sport treibt – Handschuhe und Abfallsack gehen also hier mit on tour. Wer es eher gemütlicher mag, der kann sich auch dem Plalking anschließen. Gleiches Prinzip, nur eben während des Spazierengehens, das von dem englischen Wort Walking stammt. In vielen größeren Metropolen wie Berlin, München und Co. werden diese beiden Aktionen neben Clean Ups derzeit als große Happenings realisiert und teilweise aktiv von der örtlichen Stadtreinigung mit Beuteln, Greifern und Handschuhen unterstützt.
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