Zentralrat der Juden will Frankfurter Programm zur Reichsprogromnacht bestimmt

Erstellt am 4. November 2010 von Freiheitsliebe
Am 9. November findet in der Frankfurter Paulskirche ein Gedenken an die Reichsprogromnacht und für die Opfer des Nationalsozialismus statt. Aus diesem Anlass soll der jüdische Politologe und Publizist Alfred Grosser sprechen, dies will der Zentralrat der Juden verhindern.
Dem Zentralrat der Juden ist Alfred Grosser nicht genehem, da dieser auch die israelische Besatzungspoltik und die deutsche Nahostpolitik kritisiert hatte, welche er, berechtigt, als einseitig kritisiert hatte. Diese Forderung wird auch von Personen wie Henryk M. Broder und seiner "Achse des Guten" unterstützt, sowie dem Spiegel, welcher einen Artikel von H.M. Broder veröffentlicht hat.
Bürgermeisterin hält an Einladung fest
Trotz des Druck von Medien und Zentralrat hält die Oberbürgermeisterin von Frankfurt, Petra Roth (CDU, an der Einladung fest. Dafür erhält sie parteiübergreifende Unterstützung. Die Oberbürgermeisterin sollte an der Einladung für Grosser festhalten, in der Paulskirche zur Erinnerung an die Reichspogromnacht zu sprechen“, sagte der Fraktionschef der Frankfurter SPD, Klaus Oesterling. Wer die Paulskirche zum Ort der Verkündigung abgeschliffener Mehrheitsmeinungen mache, werde der Geschichte des Ortes nicht gerecht. Es müsse möglich sein, in der Paulskirche Meinungen vorzutragen, die umstritten seien und auf Widerspruch stießen.
Personalie Grosser
1925 in Frankfurt geboren, floh Alfred Grossers  Familie 1933, nach der Machtübernahme der Nazis nach Frankreich, da sein Vater schon ahnt was geschehen könnte. In Frankreich aufgewachsen setzte er sich Zeit seines Lebens für eine bessere Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland ein. 1975 erhielt er in der Frankfurter Paulskirche den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Vor einem Jahr eröffnete er die neu geschaffene Alfred-Grosser-Gastprofessur an der Universität Frankfurt.