Zeitungsverleger schließen ihr Bildungswerk ABZV

Die Bundesverband der Zeitungsverleger gibt sein Bildungswerk ABZV auf. Mehr als 25 Jahre lang gab es dort sehr gute Fortbildungen zu bezahlbaren Preisen. Ich habe viele davon besucht und eine Menge gelernt. Dreist ist die Begründung der Verleger: Weil sie nach dem Urteil des Bundesgerichtshofs vom 21. April keine Ausschüttungen mehr von der VG Wort bekommen, können sie sich die ABZV angeblich nicht mehr leisten. Jurist Martin Vogel hatte  dagegen geklagt, dass Verlage Geld bekommen, das eigentlich den Urhebern, also den Autorinnen und Autoren, zusteht.

Die Verlage zahlen Autorinnen und Autoren immer weniger. Gleichzeitig verlangen Sie immer mehr Leistung und pressen ihnen mit „Total-Buy-Out“-Verträgen alle Rechte an Texten und Fotos ab. Wenn jetzt das BGH-Urteil als Begründung für die Schließung des ABZV herhalten muss, sollten die Verlagsmanager über ihr Geschäftsmodell nachdenken. Erst stellen sie Reportage, Berichte und Nachrichten kostenlos ins Netz. Dann gehen die Auflagen zurück, weil die Leute lieber für lau im Netz lesen, als eine Zeitung zu kaufen und nun sei das Urteil zur VG Wort schuld daran, dass sich der BDZV sein Bildungswerk nicht mehr leisten kann. „Das Aus für die Akademie ist eine Schande für das Zeitungsverlegertum und ein Beleg dafür, dass den Sonntagsreden der Verleger nicht zu trauen ist““, kommentiert newsroom-Chefredakteur Bülend Ürük.

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