Wer ist eigentlich „das Internet“? In diesen Tagen ist viel davon die Rede. Respektvoll klingt es, was man ihm zuschreibt. Es hat große Macht und schier unglaubliche Fähigkeiten, dennoch aber scheint es im Sterben zu liegen. Schade eigentlich. Wohin nun schicke ich meine Beileids-E-Card? Und wo kann ich einen virtuellen Kranz kaufen? Der gemeine Journalismus, so wird uns seit Jahren weis zu machen versucht, ist längst tot, er ist bestenfalls zu stur, endlich umzufallen. Gut so, das verbindet ihn und mich.
Ich bin seit Beginn dieser sinnlosen Debatte vor etwa zehn Jahren davon überzeugt, dass das gedruckte Medium nicht weniger bedeutend ist, und auch bleiben wird, als das Web. Ergänzend zu aktuellen Nachrichten, die mir per RSS einen schnellen Überblick verschaffen (und nicht stimmen müssen!), lese ich Hintergründiges nun einmal gern in der Badewanne, auf dem Sofa, beim Frühstück. Mein Netbook hat mir derartige Eskapaden nur knapp verziehen, also hilft nur der Gang zum Kiosk, der auch in zehn Jahren noch Spiegel, ZEIT und FAZ verkaufen wird. Wetten?